Günter Wallraff - Ganz unten.
D 1986, Laufzeit: 100 Min.
Regie: Jörg Gfrörer
Darsteller: Günter Wallraff, Heinrich Pachl
Kurzinfo: Duisburg in den frühen Achtzigern. Als Türke Ali heuert Schriftsteller Günter Wallraff bei einer Leiharbeitsfirma an, die mit Thyssen und Mannesmann zusammenarbeitet. Die Dokumentation zum Enthüllungsbestseller bebildert mit vesteckter Kamera, wie die ausländischen Billiglöhner unter der Erde acht bis zehn Stunden am Tag ungeschützt mit Metallstaub und anderen giftigen Substanzen konfrontiert werden, ihre Träume von einem besseren Leben begraben und um die lächerliche Bezahlung kämpfen. Im zweiten Teil des Films treibt Wallraff gemeinsam mit dem Kabarettisten Heinrich Pachl die Unmenschlichkeit der Verantwortlichen auf die Spitze, indem er für einen angeblichen Reinigungsauftrag in einem Kernkraftwerk den Chef begeistert. Wallraffs Film, der von Bernd Eichingers Constantin erfolgreich in die Kinos gebracht wurde, erzählt vielschichtig vom Leben abseits gepflegter Innenstädte und Reihenhaussiedlungen. Während über den rauchenden Industrieschloten Duisburgs die Sonne aufgeht und die Arbeiter zu ihrer Drecksarbeit gefahren werden, laufen im Radio deutsche Schlager. "Glaubst du an Gott?" fragt ein Migrant Wallraff einmal während der Arbeit. "Nicht draußen. Nur in uns", antwortet der Journalist. Der junge Kollege fragt weiter: "Warum das alles, warum hat Gott das alles gemacht, Gott macht keine Fehler." Wallraff: "Er ist vielleicht ein Wahnsinniger. Schau dir diese ganze Scheiße hier an." (jl)
Zum Thema:
Die Gesellschaft demaskieren
Günter Wallraff mit „Ganz unten“ im Kölner Odeon – Foyer 11/18
Zwischen Helden- und Glückssuche
Die Kinotrends des Jahres – Vorspann 01/25
Schund und Vergnügen
„Guilty Christmas Pleasures: Weihnachtsfilme“ im Filmstudio Glückauf Essen – Foyer 12/24
„Das Ruhrgebietspublikum ist ehrlich und dankbar“
Oliver Flothkötter über „Glückauf – Film ab!“ und Kino im Ruhrgebiet – Interview 12/24
Besuchen Sie Europa
Die Studie Made in Europe und ihre Folgen – Vorspann 12/24
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund