Bochum, 28. 3. – Den bahnbrechenden Erfolg seiner im vergangenen Jahr auf Deutsch erschienenen Autobiografie hätte sich auch Bud Spencer selbst nie träumen lassen. Überfüllte Signierstunden bei seinen wenigen Gastspielen in Deutschland waren die Folge. Nun hat er gerade den noch dickeren zweiten Band seiner Memoiren herausgebracht und kam abermals ins Land mit der größten Bud-Fanzahl pro Einwohner, um das druckfrische Buch zu präsentieren. Auf der Pressekonferenz überraschte er zunächst mit einigen hervorragend auf Deutsch gesprochenen Worten: „Ich habe in meiner Jugend Deutsch studiert, aber ich habe alles vergessen.“ Für den weiteren Verlauf griff man deswegen auf einen Dolmetscher zurück und ließ den gebürtigen Carlo Pedersoli in seiner Muttersprache Italienisch Fragen beantworten.
Zum Stichwort „Ruhrgebiet“ fielen ihm gleich eine ganze Menge Städte ein: Gelsenkirchen, Krefeld, Essen – denn schon als junger Sportler war er in den 1950er Jahren häufig zu Gast in Deutschland. Eigentlich kenne er es sogar besser als Italien, und die Menschen hier lägen ihm sehr am Herzen. Spencer wurde nicht müde, stets zu betonen, dass er eigentlich gar kein Schauspieler sei, sondern einfach nur eine Figur geschaffen habe, die beim Publikum wohl gut angekommen sei.
Davon konnte man sich am Nachmittag schließlich auch im Bochumer UCI-Kino überzeugen, wo hunderte Bud-Fans bereits seit Stunden ausgeharrt hatten, um sich ein Autogramm des mittlerweile 82-Jährigen zu sichern. Eine ganze Stunde lang signierte er dann auch unermüdlich Buch um Buch. Manch einer mag ein wenig enttäuscht gewesen sein, dass die Menschenmassen geradezu an dem beleibten Star vorbeigeschleust wurden, dass mitunter noch nicht einmal mehr die Zeit für ein Erinnerungsfoto blieb, weil man schon nach wenigen Sekunden zum Weitergehen aufgefordert wurde. Andererseits konnte Bud Spencer wohl nur auf diese Weise seinem eigenen Anspruch gerecht werden, möglichst alle Interessenten mit einem persönlich signierten Exemplar seines Buches oder Audiobuches zu beglücken. Viele strahlten deswegen schließlich über beide Ohren, als sie das Autogramm dann in Händen hielten.
Beinharte Fans hatten im Anschluss noch die Gelegenheit, einer rund einstündigen Podiumsdiskussion mit Bud Spencer im Kinosaal zuzuhören, bei der er abermals mit viel Witz von seiner illustren Karriere berichtete. Nach wie vor bereitet es ihm unter anderem Freude, auch den Ursprung seines Künstlernamens zu erläutern: Der Nachname ist für ihn eine Verbeugung vor seinem eigenen Lieblingsschauspieler Spencer Tracy, der Vorname resultiert aus einer anderen Vorliebe – besonders gerne trinkt der Italiener wohl mal ein Fläschchen des amerikanischen Budweiser-Bieres.
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