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Julian Scholten

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26. Juli 2024

Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24

Die Europameisterschaft im eigenen Land liegt nun schon eine Weile hinter uns, doch Public Viewing geht immer noch – und zwar in Freiluftkinos vor unterschiedlichsten Kulissen entlang der Ruhr und darüber hinaus. Ein Klassiker ist dabei natürlich das Stadtwerke Sommerkino in der wunderschönen Kulisse des Landschaftsparks Nord. In einem Setting aus Industriekultur, Sand und Palmen lassen sich in Duisburg noch bis zum 18. August die besten Arthouse-Filme und Blockbuster sehen. Deutlich kuscheliger hingen ist das Open-Air-Kino der Filmwelt Herne, das zwischen dem 14. und dem 17. August wieder in den Innenhof des Schloss Strünkede mit weitläufigem Schlossgarten lädt. Und auch in Dortmund, Bochum und Essen laden wieder zum Freiluftkino. Im Dortmunder Westfalenpark gibt‘s bis zum 25. August fast täglich Open-Air-Kino. Wer es lieber etwas zentraler mag, der findet beim Fiege Open Air in Bochum (ebenfalls bis zum 25.8.) oder beim Lichtburg Open Air am Dom in Essen (bis zum 18.8.) Film in urbaner Freiluftatmosphäre. 

Allen Open-Air-Kinos ist gemein, dass sie einen vielfältigen Mix aus aktuellen Filmstarts und einer Auswahl an Filmen der vergangenen Monate im Programm haben. Highlights sind natürlich auch die vielen Filmklassiker, die sich bei dieser Gelegenheit nochmal auf der Leinwand bestaunen lassen. Da dürfen solche Evergreens wiePeter Thorwarths Ruhrpottklamotte „Bang Boom Bang“ an der Ruhr natürlich nicht fehlen. Zu den absoluten Open-Air-Evergreens gehört definitiv auch das Musical „The Rocky Horror Picture Show“ von 1975. Diekultige Pop-Parodie auf den klassischen Horrorfilm mit großer Glamrock-Geste und einem brillanten Tim Curry als Dr. Frank N. Furter gibt‘s gleich zweimal, in Duisburg und in Essen, zu sehen. Leisere Töne hingegen hat das Sommerkino in Dortmund mit „Interstellar“ vom Oppenheimer-Regisseur Christopher Nolan im Programm. Nolans poetisches Science-Fiction-Epos gleicht stellenweise einem psychodelischen Trip über die Einsamkeit des Alls. Ein Trip, der unter freiem Himmel nochmal eine ganz eigene Wucht entfaltet, als es im Indoor-Kino möglich wäre.

Wer es noch eine ganze Spur spezieller mag, dem sei eine Bahnfahrt nach Bonn ans Herz gelegt. Die Internationalen Stummfilmtage Bonn feiern zwischen dem 8. bis 18 August ihr 40. Jubiläum im Arkadenhof der Universität. Zur Eröffnung gibt‘s schwindelerregendes, dadaistisches Kino von 1924 in analoger 35mm-Projektion. „Ballet mécanique“ ist eine pulsierende Fahrt aus abstrakten Bildern von Menschen, Industrie und Alltagsobjekten, hergestellt u.a. mit experimentellen Filmtechniken. Die zeigen, wie vielfältig Film schon in seinen Kindertagen gewesen ist: Neben Animationen und Überblendungen verwendete Regisseur Fernand Léger für die Zeit untypisch dynamische Kameraeinstellungen. Bis zum 18. August zeigt das Festival seltene Stummfilmperlen und Klassiker wie Luis Buñuels „Der andalusische Hund“ unter freien Film mit musikalischer Begleitung. Kein Grund also, bis zum nächsten Turnier aufs Public Viewing zu warten. Der Sommer hatte gerade erst Halbzeit.

Julian Scholten

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