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Maestro der Schubert-Interpretationen: Der Ungar András Schiff
Foto: Privat

Krönender Abschluss

12. Juli 2012

Die letzten drei Konzerte beim diesjährigen Klavier-Festival Ruhr – Klassik in NRW 07/12

Endspurt beim Klavier-Festival Ruhr: Bis Samstag läuft noch das diesjährige Festival der Tastenvirtuosen – und mit den letzten drei Konzerten hat sich das Team um den Intendanten Franz Xaver Ohnesorg noch ein paar Asse im Ärmel behalten. Mit Martha Argerich und András Schiff spielen zwei KünstlerInnen, die ihre Auftritte in den letzten Jahren eher dezent gesetzt haben. Bei Argerich, die auch ein nach ihr benanntes Festival in Lugano leitet, ist das Tour-Management eine Folge ihrer musikalischen Hingabe. Sie selbst sieht sich als jemand, der manchmal lieber mit Tönen spricht als mit Worten. Eine solche intensive Kommunikation mit den Werken braucht Zeit.

Mit ihrer langjährigen Partnerin Lilya Zilberstein wird die Argentinierin in der Essener Philharmonie Klavierduos von Mozart und Debussy spielen. Eine Besonderheit stellt Tschaikowskys Nussknacker-Komposition dar, deren rhythmischer Faden bereits in Blues, Rock ‚n‘ Roll und Techno-Versionen transformiert wurde. Argerich und Zilberstein werden es klassisch belassen, zeigen aber mit der vier-Finger-Variante eine Rarität.

Am Freitag erlebt das Publikum im Mülheimer Stadttheater einen der letzten Ausnahmepianisten alter Schule. Wenn der Ungar András Schiff den Eindruck hat, dass die Klingeltöne des Publikums seine minutiösen Schubert-Interpretationen torpedieren, bricht er das Konzert auch schon mal ab. Das Klavier-Festival dürfte er aber in bester Erinnerung haben, hat er hier für sein Lebenswerk 2009 doch den Ehrenpreis erhalten. Besonderheit: Schiff spielt alle Stücke auf einem Hammerflügel aus der Zeit Schuberts.

Den endgültigen Schlusspunkt setzt am Samstag das Jazz-Multitalent Till Brönner. Seine Klavier-Crew musste kurzfristig umbesetzt werden. Statt Joe Sample wird der französische Jazz-Pianist Jacky Terrasson einspringen. Der in Berlin geborene Terrasson hatte seinen endgültigen Durchbruch mit dem Album „Smile“, das er 2002 mit Eric Harland einspielte. Mit ihm wird Vladyslav Sendecki am Piano spielen. Seine Spielart versucht seit Jahren neue lyrische Qualitäten im Jazz zu produzieren. Es könnte eine ideale Ergänzung zu den swingenden Improvisationen Terrassons werden. Till Brönner dürfte das Ganze mit seinem melodisch-souligen Klang abrunden.

Martha Argerich & Lilya Zilberstein I Philharmonie Essen I Do 12.7. 20 Uhr
András Schiff I Stadthalle Mülheim I Fr 13.7. 20 Uhr
Till Brönner: My Piano Friends I Mercator Palais Duisburg I Sa 14.7. 19.30 Uhr
Karten und Infos unter: 01805 500 80 3 I Klavier-Festival Ruhr

Andreas Helmig

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