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Zeitgenössische Klassik komponiert auch Jörg Widmann.
Foto: Marco Borggreve

Spannung aus Stille und Geräusch

24. Oktober 2012

NOW-Festival der Essener Philharmonie bietet zeitgenössische Klassik

In Essen bezieht sich der Überbegriff „Neue Musik“ vor allem auf die moderne Kompositionskunst, die der traditionellen Klassik folgte, beginnend ab der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Und gerade hier fällt Vielen neben einem John Cage oder Karlheinz Stockhausen nicht mehr viel ein in puncto Klassik. Im Gegensatz dazu gibt es allerdings zahlreiche junge MusikerInnen und KomponistInnen, deren Kompositionsmittel weit über das hinausgehen, was gemeinhin unter Klassik verstanden wird.

Für Dittmann wäre es daher wichtig eine „Plattform zu schaffen“, damit diese jungen Werke aufgeführt werden können. Eine Institution wie die Essener Philharmonie kann das in den heutigen Zeiten nicht mehr alleine stemmen, daher sind mit dem Landmusikrat NRW, der Folkwang Universität und der Stiftung Zollverein gleich drei Partner dabei. Zudem wurde das Projekt zusätzlich von der Kunststiftung NRW subventioniert.

Aber was erwartet den Zuschauer unter Neuer Musik? Zumindest keine ausgefüllten Orchestergräben. Eine markante Abwesenheit von Melodien ist der erste Punkt, der auffällt, was am atonalen Kompositionsstil liegt, den Arnold Schönberg begründete.

Streicher werden nicht mehr in harmonische Gefüge gezwängt, sondern erklingen als mehrstimmige, konkurrierende Kräfte in einer Spannung aus Stille und Geräusch, wie man es in Luigi Nonos „Fragmente – Stille, An Diotima“ hören kann, einem der bekannteren Stücke. Es wird beim Festival vom Arditti Quartett gespielt. Ein weiterer Meilenstein ist Jörg Widmanns „Lied“, das den Ausgang einer Trilogie darstellt, auf der noch der „Chor“ und die „Messe“ folgen. Die Werke des Müncheners wurden bereits von Dirigenten wie Christian Thielemann und Pierre Boulez aufgeführt.

Nicht nur für die Essener Philharmonie dürfte das NOW-Festival also ein „Experiment“ sein, wie Dittmann es beschreibt. Auch den Zuschauern will man die zeitgenössischen Kompositionen innerhalb eines guten Monats näher bringen und sie nicht über den Spielplan verteilen, so Dittmann. Abgerundet werden die Konzerte mit einem Symposium am 4.11. und einer Klassik-Expedition für Schüler am 1.12. Dann haben auch die Jüngsten vielleicht eine Vorstellung von der Neuen Musik.

„NOW!“ Festival für neue Musik I 26.10.-1.12. 2012 I Philharmonie Essen, Zeche Zollverein, Folkwang Universität der Künste I Infos: 0201 81 22 828

Dawid Kasprowicz

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