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Die Red Stage auf der Summerjam in Köln
Foto: Summerjam.de

Von Sunsplash zu Summerjam

04. Juli 2012

Die 27. Summerjam findet vom 6. bis 8. Juli statt - Musik in NRW 07/12

Die Summerjam am Fühlinger See in Köln lädt seit ihren Anfängen Künstlerinnen und Künstler aus dem gesamten Spektrum der Reggae-, Dub- , Ragga- und Dancehall-Szene ein, die von viel versprechenden Newcomern bis hin zu etablierten Granden aus Europa, Nord- und Südamerika und natürlich den karibischen Inseln reicht.

Nachdem vor allem Bob Marley and The Wailers, und außer ihm noch Burning Spear, Jimmy Cliff, Lee “Scratch” Perry und andere den Reggae auch außerhalb Jamaikas beliebt machten, haben zahlreiche Musiker den ursprünglichen Sound des Roots-Reggae weiter entwickelt. Heute wird Reggae um zahlreiche Spielformen bereichert gespielt und gehört, vieles davon bleibt in der Szene, doch manches davon findet auch in den so genannten Mainstream Eingang - siehe Sean Paul, der auch in diesem Jahr dabei ist.

Die Summerjam – 1986 noch als “Jamaica Reggae Sunsplash Festival “an der Loreley mit sechs Acts gestartet, darunter Black Uhuru und The Wailers– entwickelte sich rasch zu einer der beliebtesten Veranstaltungen im Bereich des Reggae in ganz Europa. Die jährlich wachsende Zahl an Besuchern und Künstlern erforderte nach 10 Jahren den Umzug des Festivals von St.Goarshausen an den Kölner Fühlinger See, der seitdem in der Szene schon synonym für die Summerjam steht.

Das Line-Up in diesem Jahr lässt Vorfreude auf das Wochenende aufkommen. Nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder dabei ist ein Altvater des Roots-Reggae und Grammy-Gewinner, Burning Spear. Mit U-Roy ist ein weiterer Vertreter des Roots und außerdem einer der Begründer des Dub auf der Bühne zu sehen und zu hören. Aus Mali kommt das Duo Amadou & Mariam, das seit über 30 Jahren den „Afro-Blues“ genannten Stil aus unverwechselbar traditioneller malischer Musik mit Elementen aus der indischen und arabischen Musik mit Rock-Elementen kombiniert.
Sehr klaren, traditionellen Roots spielen Midnite aus den Virgin Islands. Die Band um die Brüder Benjamin und Ron Vaughn hat sich dem Stil des “Chant and Call” verschrieben, das ihren Songs eine sehr spirituelle Dimension verleiht. Ihre Alben sind live im Studio eingespielt und nicht nachgemischt.
Groundation aus Kalifornien besteht aus neuen Bandmitgliedern, die allesamt studierte Musiker sind. Aus einem Hochschul-Jazz-Kreis entstanden, stehen sie für Roots-Reggae mit Jazz- und Dub-Einflüssen.

Freunde des rhythmischen Dancehall werden dieses Jahr voll auf ihre Kosten kommen. Aufgrund knapp werdenden Platzes wurde schon im letzten Jahr eigens eine “Dancehall-Arena” eingerichtet. In diesem Jahr ist sie ebenfalls wieder exklusiv besetzt: Zu den bekanntesten deutschen Soundsystems dürften Pow-Pow-Movement zählen, die zu den Urgesteinen der deutschen Dancehall und Soundsystem-Szene zählen. Aus Jamaika ist mit Beenie Man einer der bekanntesten Dancehall-Vetretern der jamaikanischen Szene am Start, dessen Sounds in Jamaika und Europa seit langem Erfolgsgeschichte schreiben. Beenie Man hat im Übrigen den so genannten “Reggae Compassionate Act” unterschrieben, in dem Künstler sich von der im Ragga und Dancehall häufig verbreiteten Homophobie distanzieren.
Der Kingstone Sound ist ein Soundsystem aus Köln, das die Dancehall Arena am Freitag zwischen den Künstler-Auftritten beschallen und an dem Abend die Shooting-Stars Lord Kossity aus Frankreich und Christopher Martin aus Jamaika live dabei haben wird. Am Samstag macht dies Massaya Sound aus Hamburg, Sentinel Sound und Pow Pow aus Deutschland.

Bomba Stereo kommen aus einem ganz anderen Erdteil: Aus Kolumbien. Das Musikerkollektiv aus dem Underground Bogotás liefern den auch hier im Lande immer beliebteren Mix aus traditioneller Cumbia, Hip Hop, Reggae und Rock. Ihre Partys sind genau wie der Titelname ihres ersten Albums: “Estalla!” - Explodiere.
Von den Bermudas kommt ein Shooting Star, der international direkt eine steile Karriere hinlegte. Collie Buddz spielt auf sein Fundament aus Reggae direkten Hip Hop und Soca - eine Mischung, die ihn zum am Besten aufgenommenen Musiker der Reggaeszene machte.
Unter den deutschen Künstlern aus der Reggae-Szene finden sich Max Herre, vormals aus der Fomation “Freundeskreis”, der sich dem Soul-Reggae verschrieben hat. Soul und vor allem Blues hat Flo Mega im Gepäck, der sich nach seinem Debüt über wachsende Beliebtheit freuen kann.
Einen Star aus Deutschland gilt es noch vorzustellen: Nneka, die Deutsch-Nigerianerin mit den kraftvollen Songs aus Reggae, schlichten Hip Hop-Beats und Singer/Songwriter-Charakter. Spätestens seit “Heartbeat” ist sie in Deutschland und Europa sehr gefragt.

Weitere Top-Acts werden an diesem Wochenende sein: Alborosie, Berlin Boom Orchestra, Blitz The Ambassador, Danakil and Natty Jean, Die Orsons, Dreadzone, Dub a la Pub, Flixx ‘n’ Hooch, Hollie Cook, Instant Vibes, Irie FM, Iries Revoltés, J Boog, Jahcoustix, Jamaram, Marsimoto, Million Styleez, Natty, Prinz Pi, Protoje, RAF 3.0., Raggabund & The Dubby Conuerors, Raging FYah, Sebastian, Sturm, Sentinel Sound, Skarra Mucci, Soja, Stephen Marley, Tiken Jah Fakoly, Trixstar & Denham Smith.
Karten könngibt es an den bekannten Vorverkaufstellen oder am Einlass.
Das Campinggelände kann von Donnerstag, dem 5..7. bis Montag, den 7.7. bezogen werden.

Summerjam Festival I 6.-8. Juli, Einlass 14 Uhr (Freitag), 12 Uhr (Samstag, Sonntag) I Fühlinger See, Köln I 105 € VVK, 120 Tageskasse, Tageskarte (nur Sonntag) 60 € I www.summerjam.de

Nathalie Caesar

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