Der Reiz der monumentalen Bild-Tableaus liegt in ihrer pastellfarbenen gebrochenen Tonalität. Er verwende dazu Pigmente, mit denen er die Wirkung von Schmetterlings-Flügeln erreiche, sagt David Novros: Die Töne differieren bei wechselndem Lichteinfall. Novros ist, mit 63 Jahren, eine Entdeckung in Deutschland. Vereinzelt hat er hierzulande schon ausgestellt, erst jetzt aber wird er mit Einzelausstellungen in Museen gewürdigt. Nach dem Museum Wiesbaden ist sein Werk derzeit im Museum Kurhaus Kleve zu sehen. In beiden Häusern ist die Auseinandersetzung mit der Farbe, mit Monochromie und der Farbfeldmalerei programmatisch und wird nun in der konzentrierten Retrospektive des New Yorker Künstlers fortgesetzt. Deutlich wird sein Weg von der Einteiligkeit über eine Mehrteiligkeit aus gleichen oder verschiedenen Modulen hin zum Verzicht auf einzelne Tafeln, die das Auge gleichsam mitdenkt. Novros hat die Idee der „shaped canvas“ wie kaum einer seiner Kollegen durchexerziert, etwa auch in die Form von Bögen übersetzt. Er verschränkt monochrome Flächen und verschlungene Bahnen aufgrund präziser Maßeinheiten ineinander.
Ein spezielles Werk war zur Pressekonferenz noch nicht fertig: eine Wandmalerei, die Novros für die Räume – und lediglich für die Dauer der Ausstellung – angefertigt hat und mit der er auf die Tradition der Fresko-Malerei der italienischen Renaissance verweist. Bekannt geworden ist Novros mit solchen Wandmalereien, etwa auch im Anwesen des berühmten Donald Judd. Natürlich, auch Novros‘ Werke tragen den Hauch des Minimalismus – vergleichbar etwa Sol LeWitt – aber sie sind doch reine Malerei: Sehr sinnlich, still, ein Erlebnis für die Augen.
„David Novros“ | bis 9. Juni | Museum Kurhaus Kleve | www.museumkurhaus.de
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