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02.07.2009
In Deutschland fehlte den Vätern lange die Wertschätzung. Heute nehmen sie das nicht mehr so hin und positionieren sich viel selbstbewusster. Der Vater ist der wichtigste Mann in der Familie.
Väter, die aus eigenem Antrieb oder durch den Antrieb der Mutter mit Trennung konfrontiert sind, erleben die Trennung völlig anders als die Mütter. Für die Mütter nimmt meist der Alltag weiter seinen Lauf, sie müssen sich um die Kinder und deren Belange kümmern, um Kindergarten, Schule, etc. Gemeinsame Freunde bleiben meist bei den Kindern, so daß sich auch das soziale Umfeld für die Mutter nur wenig verändert. Für manche Väter ist das ebenso, sie haben ohnehin nicht viele Gemeinsamkeiten mit der Familie gehabt und widmen sich nach der Trennung wieder ihren treuesten Freunden. Für manche Väter steht allerdings die Einsamkeit im Vordergrund. Sie haben nicht nur Frau und Kinder verloren bzw. aufgegeben, sondern verlieren darüber hinaus den täglichen Kontakt zum Kind, zu dessen Umfeld wie Kindergarten, Schule und Freunde, und verlieren auch den regelmäßigen Kontakt zu Freunden, die zu Ehezeiten gemeinsame Freunde waren, insbesondere wenn die Eltern zerstritten sind und Freunde sich für einen Elternteil entscheiden müssen. Diese Väter sind über die neue Situation und die damit verbundene Einsamkeit oder Isolation, wie auch immer das empfunden wird, betrübt und hören von ihren ?Kumpels? oft nur ?Sei froh, daß Du sie los bist?, ?Was jammerst Du, Du kannst doch Dein Leben jetzt geniessen?. Doch diese Väter vermissen ihre Kinder und möchten trauern.
Kontaktverbote sind für mich das Reizthema in der Szene der Trennungsväter. Viele entsorgte Väter fühlen sich zu unrecht belangt. Und das mit der für sie härtesten Strafe: Kontaktverbot. Doch wofür gibt es Kontaktverbote?
Für Streitigkeiten zwischen den Elternteilen wird einfach so Kontaktverbot verhängt, zeitlich unbefristet. Juristisch formuliert wird ?der Umgang ausgesetzt?. Im neuen FamFG herrscht nach diesem Beschluss 3 Monate Rechtsmittelsperre. Besonders bei häuslicher Gewalt gibt es oft kein Pardon. Dafür gibt es nur im Familienrecht lebenslanges Kontaktverbot. In allen anderen Gesetzbüchern wird jede Art von Strafe befristet. Richterinnen und Richter werden aufgehetzt vom Jugendamt. Damit entwickelt sich das Jugendamt zu einem Feindbild für alle Trennungsväter, angetrieben durch die nackte Angst. Wie würde unsere Gesellschaft sich entwickeln, wenn eine bundesweite Organisation, die sich der Väterarbeit verpflichtet hat, Trennungsberatung anbieten und Scheidungsschiedsstelle würde? Ich denke das Jugendamt würde ernst zu nehmende Konkurrenz bekommen und müßte schneller umdenken, als dies bisher der Fall war. Denn wenn sie weniger Fälle haben müssen sie ihre Abteilungen verkleinern. Stell Dir vor es ist Jugendamtstermin und keiner geht hin.
Besonders bei begleitetem Umgang fühlen sich viele Väter unter Verdacht gestellt. Natürlich haben es entsorgte Väter nicht einfach. Wenn sie beim begleiteten Umgang ständig beobachtet werden, ist das ja auch für die Kinder ein beklemmendes Gefühl. Aber es gab in der Vergangenheit auch einige Anlässe, um von Seiten der begleitenden Person so verfahren zu müssen. Solange die Begleitung als Chance genutzt wird, und nicht dazu, die Vater-Kind Beziehung weiter zu belasten, ist sie gut. Es schadet den Kindern, wenn die Begleitung die Vater Kind Beziehung belastet und wenig hilfreich ist.
Für manchen Feministinnen entsteht der Eindruck, dass sich die Papas bewusst als Opfer darstellen, um die Schuld bei Eskalationen auf andere abwälzen zu können. Den Mann der nicht zugeschlagen hat, gibt es aus deren Sicht nicht. Es gibt nur den Mann, der seine Gewaltausbrüche verleugnet. Und sie sind schnell dabei, zu erklären, wo die Ursachen für die Auseinandersetzungen zu suchen sind. Angeblich beweisen sämtliche Studien, daß Männer schlagen und Frauen stets die Opfer sind. Die Aggression gehe von Vätern aus, so die Meinung der Feministinnen. Jugendamt und Polizei hat auch bisher nie den Dialog mit den Vätern gesucht. Oft wird man nicht mal angehört. Das wollen die modernen Väter ändern und von sich aus den Dialog suchen, doch sie werden abgewiesen. Denn das Jugendamt fragt sich, was das bringen soll. Aus deren Sicht sind im Dialog keine Probleme zu lösen und sie meinen ja auch, daß ihr bisheriges Vorgehen doch sehr gut klappte. So stimme die Kommunikation mit den Kommunen, dem DKSB und den Beratungsstellen. Und schließlich habe die Geduld Grenzen. Wo eingeschritten werden muss, schreiten sie ein. Ab 1.09.09 müssen sie sich aber dem Dialogbestreben beugen, denn ab dann gilt es, Elternvereinbarungen herbei zu führen und das geht nur mit beiden Eltern. Aber dafür müssen auch beide Eltern aktiv den Dialog suchen.
Aktuell gibt es tausende Kontaktverbote. Alle Trennungsväter haben Angst davor, ihre Kinder nicht mehr sehen zu dürfen. Diese Strafe ist neben der ?professionellen? Jugendamtsberatung angeblich der Grund, warum die Mütter heute vor Gewalt geschützt sind. Die Kinder gehen wie immer leer aus. Doch auch bei häuslicher Gewalt gibt es eine hohe Dunkelziffer des Mißbrauchs. Es gibt auch unschuldige Trennungsväter, die von der Mutter denunziert werden, und es gibt viele, die von der Partnerin geschlagen wurden. Nach der Trennung schlagen die Mütter ihre Kinder weiter. Doch auch ohne Gewalt gilt für das Jugendamt der Grundsatz, ist das Konfliktpotential zu hoch, leidet das Kind und die Kontrahenten müssen getrennt werden. Statt Schulübergabe wird Kontaktverbot ausgesprochen.
Es liegt in der Natur von Kindern, sich auch mal mit einem Elternteil oder sogar mit beiden zu reiben. In heilen Familien haben die Kinder eine naturgegebene Sicherheit, die Eltern nicht zu verlieren, und können sich über einen begrenzten Zeitraum komplett gegen einen oder beide Elternteile stellen, ohne Gefahr zu laufen, sie zu verlieren. Das stärkt das Urvertrauen und die Bindungsfähigkeit. Wenn sie damit allerdings auslösen, daß sie einen Elternteil verlieren, ist das ein Trauma, welches das Leben lang nachwirkt. Selbst große Kinder können nicht ermessen, welche Folgen es für sie haben wird, einen Elternteil zu verlieren, obwohl er nicht tot ist sondern einen ständig in Gedanken begleitet und vielleicht sogar in der Öffentlichkeit begegnen kann. Deshalb darf es keine Kontaktverbote mehr geben. Das Strafgesetzbuch ist voll von Strafen für Gewalttäter. Im Familienrecht müssen die Vorwürfe nicht bewiesen werden, im Strafrecht schon. Im Familienrecht herrscht vielfach Willkür und Faustrecht, das ist es was die entsorgten Väter beklagen. Statt Kontaktverbot sollten diese Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Denn die Kinder leiden am meisten unter einem Kontaktverbot und tragen die Schuld den Rest des Lebens auf ihren Schultern. Aber auch die Mütter müssen zeitlebens mit der Schuld leben, dem Kind den Vater genommen zu haben. Es ist keine vernünftige familiäre Bindung mehr möglich.
Mehr Kommunikation zwischen Vätern, Müttern und dem Jugendamt ist der einzige Lösungsweg. Damit das Jugendamt endlich begreift, worum es uns Vätern geht. Ein erster Schritt in diese Richtung ist der Film von Douglas Wolfsperger und die Cochemer Praxis.
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