Es gibt 60 Beiträge von Onatop
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29.05.2004
hat sicherlich den einen oder anderen Kinobesucher irritiert, weil er gänzlich falsch beworben wurde: Trailer und Plakate verhießen eher eine beschwingte Carrey-Komödie als eine klaustrophobischen Albtraumfahrt durch verschwindende Erinnerungen. Warum der Verleih so taktierte, ist mir unverständlich, denn der Film glänzt mit dem, was er ist:
Regisseur Gondry entführt uns in Memory-Cuts, denen sich Jim Carrey entledigen will, bis die Liebe ihn eines besseren belehrt und er innerhalb seiner Erinnerungsfetzen verzweifelt versucht, dem unaufhaltsamen Radiergummi Schnippchen zu schlagen. Wir versinken in phantasievollen Bilderwelten, fiebern mit Carrey und Winslet gegen das Vergessen und um die Liebe. Alles Weitere haben Lexi und Tinetuschen bereits gesagt.
Clipregisseur Gondry setzt Autor Kaufmans Ideenreichtum bildgewaltig und kinowürdig in Szene und Carrey und Winslet entfliehen endgültig ihren Klischees.
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18.05.2004
Homer war kein Historiker, sondern Dichter, so wie Petersen kein Dokumentarfilmer, sondern Hollywood-Regisseur ist. Natürlich habe ich mir die griechischen Helden anders vorgestellt, allen voran Pitt, Bloom und Krüger. Befürchtet hatte ich allerdings monumentalen, unreflektierten Happy-End-Kitsch in Xenia-Ästhetik, und von daher fand ich das dann doch recht amüsant.
Petersen zeichnet Helden fern der Fehlerlosigkeit und entwindet sich dem üblichen, trivialen Kampf zwischen Gut und Böse. Und ganz nebenbei räumt er ironischen Blickes mit der Achilles-Legende um dessen vermeintlich einzig verwundbare Stelle auf.
Dass der Film trotzdem inhaltlich mit Plattitüden gespickt und visuell mitunter zu offensichtlich computergeneriert ist, kann man ihm durchaus vorwerfen, oder es einfach erwarten - und die guten Momente dabei genießen.
Und dies gelang zumindest
Onatop
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18.05.2004
distanziert, mit viel Feingefühl und glaubwürdig bringt uns Altman den Alltag eines New Yorker Ballett-Ensembles nahe. Berauschende Aufnahmen farbenprächtiger Aufführungen wechseln ab mit dokumentarischen Szenen aus den Proberäumen, die das TänzerInnen-Leben mal nicht durch verkitschte Hollywoodromantik filtern - und nicht zuletzt damit hätte Altmans Werk den Titel "Tanzfilm des Jahres" durchaus verdient.
Auch ich war angenehm überrascht von der großartigen Neve Campbell, und mein persönlicher Liebling Malcom McDowell hat noch einmal einen großen Auftritt als starrsinniger Theaterleiter, der neben der Kunst auch die Finanzen zu verantworten hat.
Ein Kniefall vor der zeitgenössischen Ballettkunst.
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16.05.2004
aber die Kritiker des Filmes auf Porno- und Sex-fetischistische Realitätsflüchtlinge zu reduzieren, erscheint mir doch, milde gesagt, recht zweifelhaft.
Onatop
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16.05.2004
Mörder und Kindermörder werden therapiert, weil sie krank sind und Vergangenheiten haben wie Aileen Wuornos (was sie selbstverständlich weder zur Unschuldigen macht noch den Oscar oder die Todesspritze verdienen lässt). Eine Resozialisierung auf therapeutischen Weg ist sicherlich aussichtsreicher als eine Entlassung nach jahrelangem, unbetreutem Wegsperren. Das sieht Dein Gott doch sicherlich genauso, oder?
Und natürlich
Onatop
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12.05.2004
ich stell mir gerade bildlich vor, wie ein Minkapferdchen einem Walross beim Kotzen zusieht.
Entzückt,
Onatop
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09.05.2004
soso, da wollte der Kevin mal nen Western mit emotionaler Tiefe und komplexen Charakteren erzählen, mal was Ehrliches. Weg von der Eindimensionalität jener klassischen Westernhelden. Das möchte man ihm sogar glauben, haftet an ihm doch die Aufrichtigkeit des Mannes, der einst mit dem Wolf tanzte.
Und so redet sich Charley zerknirscht von seiner bösen Vergangenheit frei, ist ein Mann geworden mit Mut zur Reflektion und zur Reue, mit Mut zum lichten Haar. Und hier geht Costner genau den Schritt zu weit, der die anvisierte Tiefe durch Plattitüden doch nur in Oberflächlichkeit stranden lässt. So sinniert der Held: ?Für einen Mann gibt es Schlimmeres als den Tod?, oder er liest ganz ordentlich, reu- und besserungswillig Erdkrümel vom Teppich auf, die er in die Wohnung gestiefelt hatte.
Zudem ist Costner dahingehend nicht konsequent, als er seinem reflektierten Helden Schurken entgegensetzt, an denen sich nichts geändert hat: Sie sind ganz genretypisch klischeebesetzt auf eindimensionale Karikaturen reduziert - und genau das macht sie zu einer Bereicherung (wundervoll: Michael Gambon!).
Was bleibt ist ein langer, nicht wirklich sehenswerter Western mit bisweilen sehr witzigen, sarkastischen Dialogen zwischen Costner und Duvall, mit einem zynischen Schurken, hübschen Bildern (und ich rede hier nicht von den Marlboro-Szenen, und schon gar nicht von diesem grässlichen, zuckersüßen Hund), einem erschossenen Hund und einem wuchtigen Shoot Out.
Over and Out
Onatop
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09.05.2004
ist, abgesehen davon, dass der Filmtitel einprägsamer ist, die spiegelverkehrte Version von "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen". Genauso gut und vor allem genauso schlecht.
Ab rät
Onatop
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09.05.2004
angesichts jener, die dieses Machwerk erbangte. OK, das Ganze fing nett an (Hund!). Aber im Fortlauf der Geschichte entfernte ich mich im quietschbequemen Kinosessel zunehmend vom intendierten Grusel und begann, über die offensichtlichen inhaltlichen Unzulänglichkeiten und die Plattitüden in der Botschaftsvermittlung zu grübeln, um schließlich nur noch vergrämt zu schmunzeln:
Da zeichnen Außerirdische Kornfeldzeichen auf des Farmers Grundstück, und im Tante-Emma-Laden des anliegenden Dorfes erklärt uns dankenswerterweise ein Kinderbuch den Masterplan der grünen Männchen.
Die außerirdischen Pappnasen sind kostümiert, als hätte man Helge Schneider für die Maske engagiert und ihn zudem darum gebeten, die Figuren selbst zu spielen (was er schließlich in ?Jazzclub ? Der frühe Vogel fängt den Wurm?, ja, so viel Zeit muss sein, auch wahrhaftig tut!). Bei Helge Schneider ist das grotesk genial. Hier ist das unfreiwillig albern.
Den geistig zurückgebliebenen Gilbert-Grape-Bruder gibt diesmal Joaquin Phoenix, der im Gegensatz zu Di Caprio lustige Aluminiumhütchen benötigt, um einigermaßen überzeugend brain damaged auszusehen.
Und Mel Gibson darf als vom Glauben abgewandter Ex-Pater erneut Glauben suchen. Denn jetzt kommt es schließlich darauf an, Stellung zu beziehen: Glaube ich an Schicksal, glaube ich an Wunder, glaube ich überhaupt? Warum hat Gott meine Frau von mir genommen, warum habe ich darum meinen Glauben verloren, und warum finde ich ihn ausgerechnet jetzt wieder, und wie bekehre ich letzten Endes das Publikum ??
Die finale Lösung ist, mit Verlaub, eine Farce.
Als ich den Kinosaal verlasse, meint ein Freund zu seiner Freundin: ?Was?n Film! Was?n geiler Film, oder? ... Ich fand also echt, der Film war ja total krass.?
Der Film erntet so viel Zustimmung.
Eine Freundin von mir fand Mel Gibson mal sexy.
Dass auf die Bekehrung dieser Gibson-Figur die ?Passion Christi? folgt, ist nun im Nachhinein nachvollziehbar. Und wir alle warten schon brennend auf das, was Mel Gibson als nächstes präsentiert: Mel Gibson´s ?Die Bekehrung Satans?? Den Mel-Gibson-TV- Blockbuster ?24 Stunden? - die letzten 24 Stunden im Leben Jesu Christi in Comercial-Spot-angepasster Realzeit? Mel Gibson in ?2006 - Jesus´ Rückkehr?? Oder einfach "Gott"? Nach MAD MAX 4 schreit jedenfalls Onatop
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09.05.2004
miaou!
Onatop
Schund und Vergnügen
„Guilty Christmas Pleasures: Weihnachtsfilme“ im Filmstudio Glückauf Essen – Foyer 12/24
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Die leisen und die großen Töne
Start: 26.12.2024
Die Saat des heiligen Feigenbaums
Start: 26.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
Queer
Start: 9.1.2025
September 5
Start: 9.1.2025
We Live In Time
Start: 9.1.2025