Es gibt 111 Beiträge von deejay
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12.07.2004
Ein echter Schauspielerfilm, der seine Qualität dadurch gewinnt, daß die Darsteller eine große Herausforderung mit Erfolg annehmen. Eine Herausforderung, die weit über eine drehbuchabhängige Arbeit hinausgeht und ihnen die Macht gibt, Realität durch Improvisation in Verbindung mit Identifikation entstehen zu lassen.
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12.07.2004
Kurz nach dem Sehen hätte ich eine lange und vom Ärger bestimmte Abhandlung schreiben können. Doch im Nachhinein stellt sich nur noch die eine Frage: "Was sollte das?"
Die Geschichte, hausbacken erzählt, wäre einen mitreißenden Film mit interessanten Konflikten wert gewesen. Wäre, wenn er einen Regisseur bekommen hätte, der an Geschichten interessiert ist. So plätscherte es mit vielen hätte, wenn und aber dahin. Mittelklasse, die kaum zur Diskussion lohnt.
Doch im zutiefst negativem Sinne aufregend war das Ende. Wir, die wir diesen Film gemeinsam sahen, schauten uns nur mit riesigen Fragezeichen in den Gesichtern an. Was sollte diese absonderliche Gewaltverherrlichung, ich meine die Glorifizierung des kleinen mafiaähnlichen Bosses durch dessen Frau? Was sollte dieser seltsame Blickkontakt zwischen ihm und dem Polizisten am Ende?
Welche Moral steckte dahinter oder impliziert allein die Frage danauch schon zuviel in den Film? Doch wenn es um eine Moral geht, ist es die, die besagt, daß man ruhig und ohne spätere Gewissensbisse einen Präventivkrieg führen darf, auch wenn sich die Begründung später als Irrtum erweist? Ein Mann muß eben tun, was ein Mann tun muß und macht sich allein damit zum Gewinner - zumindest bei seiner ergebenen Frau? Kann diese Moral nur in Amerika verstanden werden oder war es allein ein marketingorientierter Dreh Eastwoods, in diesen biederen Film mit der Schlußwendung eine Portion Mystik hineinzuprügeln, damit über ihn diskutiert wird und sich der Titel erklärt?
So blieb ein Film der verschwendeten Zeit übrig und Fragen, deren Beantwortung mich inzwischen auch nicht mehr interessiert. Dieses in vielen Kritiken als offen bezeichnete Ende, war leider nur ein Marketingkniff. Genug! Man könnte eine stinkende Luftblase zum Platzen bringen.
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06.07.2004
Ja, dieses Musical ist so gut, daß ich alter Musicalhasser nie darüber nachgedacht habe, daß es sich hier um ein solches handelt.
Typen, Witz und Musik passen herrlich in diese kleine Klischee-Geschichte.
Natürlich, mein Beileid an die jungen Menschen, denen das Erleben vergönnt war, gehörte damals auch das Umfeld, das Kino mit der vollgespritzten Decke, die Biographhefte zum Regenschutz auf dem Kopf, die oft geschminkten Zuschauer, das Mitsingen, die Reiskörner in den Klamotten und und und wichtig für die Wirkung des Films, was an der Mattscheibe nur schwer nachzuleben ist.
Der Film ist, damals kannte man das Wort hierzulande noch nicht, ein Event. Nie mehr erreicht.
Ein Musical? Ich weiß, Ihr habt es nicht so gemeint, aber: bitte, beleidigt ihn nicht!
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30.06.2004
Das ist hier ist tatsächlich kein persönliches Anmachforum. Falls ich mit dem vorherigen Kommentar gemeint bin, antworte ich an dieser Stelle und in dieser Form ein letztes Mal.
Ich habe Yoerks Träume als nachvollziehbar bezeichnet, diese nur in dem Film nicht adäquat umgesetzt gesehen. Daran kann ich nun wirklich kein persönliches Angehen erkennen. Wenn es dennoch so empfunden wurde, tut es mir leid. Aber so ist es nunmal, wenn unterschiedliche Sachmeinungen aufeinander treffen. Wenn ein Film in meinen Augen Mängel hat, so hat er diese vielleicht für andere Betrachter nicht und umgekehrt. Dieses Forum ist eine Möglichkeit, die unterschiedlichen Wahrnehmungen kennenzulernen und die eigene Wahrnehmung zu schärfen. Und daher ist die Diskussion unterschiedlicher Meinungen auch sinnvoll.
Bevor ich jetzt zu weit vom Fight-Club verschwinde - ein entsprechendes allgemeines Filmforum hatte ich schon einmal angeregt - hör ich lieber auf.
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24.06.2004
...die Erzählmittel denn wenigstens abgefahren wären. Und das sind sie eben nicht, lieber Lübke. Aber wie schön ist es doch, daß die Emotionen der Betrachters so unterschiedlich sind und "Abgefahrenheit" bei jedem anders verstanden wird. Ich muß "abgefahren" in diesem Fall leider mit "plakativ" oder doch "blutleer" übersetzen. Und wenn es einem vorher noch nicht so vorgekommen ist, werden eventuelle Stärken mit dem Ende vollends zerstört. Schön wäre hinterher ein mulmiges Gefühl gewesen, das der Zuschauer in seine kleine Spießerrealität mitnimmt, aber dafür ist der Schluß eben zu sehr alien-/fantasy-/monstermäßig.
Genug der Privatdiskussion - von meiner Seite jedenfalls.
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23.06.2004
hast Du da nicht zu viele eigene Wunschträume, die ich übrigens kräftig nachvollziehen kann, in die Beurteilung eines Hollywood-Streifens gelegt? Mir ist die Darstellung dieser Wunschträume viel zu plakativ und ermüdet mich nach einiger Zeit und verliert den bezug zur Realität. Genau das hätte dem Film gut getan: so eine subtile, schleichende Veränderung der Spießerrealität, in der wir alle stecken. Und das schafft er nicht, sondern verfällt in typische Hollywood-Effekthascherei, womit mir die Aussage und Deine Träume abhanden kommen. Der Film geht nicht weit genug!
Ansonsten: s.u.
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23.06.2004
Danke, Du hast mir die Hoffnung auf die Jugend zurückgegeben. Es gibt also doch Lichtblicke.
"Weiter so!" ruft ein alter Sack dann immer aus, wenn er Dir von viel Spaß und noch mehr Erfahrungen beim Sehen alter Filme wünscht.
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03.06.2004
Selten ist es mir ein Film nach so wenigen Minuten dermaßen auf die Nerven gegangen, wie es dieser Streifen schaffte. Es war im Fernsehen und ich konnte noch nicht einmal die erste, sonst verhaßte, Werbeunterbrechung abwarten.
Schon das erste Lied hatte rein gar nichts mit der großen Zeit des Moulin Rouge zu tun. Gut, das mit der Musik hatte ich vorher gewußt und machte mich zurecht so skeptisch, daß ich das Kinogeld sparte. Wozu modernes Schlagergut nehmen, wenn es genug zeitgemäßes gegeben hätte? Das fragte ich mich bereits, als der Film im Kino lief, ohne zu ahnen, daß alles viel schlimmer kommen sollte:
Es turnten überdreht unkomische Clowns sehr laienhaft durch die Szenerie und quatschten wirres, pseudoromantisches Zeug, das wahrscheinlich für einen ganz speziellen Humor gedacht war. War ich besoffen oder der Regisseur?
Ich mag Chaos, auch im Film, doch hier war er einfach nur nervtötend. Nicht lustig, nicht innovativ, nichts aussagend, noch nicht einmal spielerisch. Vielleicht hätte ich warten sollen und vielleicht hat Luhrmann das Ding noch in den Griff bekommen. Vielleicht urteilte ich verfrüht. Ich werde es allerdings nie erfahren und vertraue den schlechtesten Kritiken in diesem Forum. Das hat er jedenfalls mit Bravour geschafft.
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02.06.2004
Wo sind die Menschen, die diesen Film ohne Werbung gesehen haben?
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02.06.2004
Oh Schauspieler, beäugt genau, was hier vor sich geht. Es dauert nicht mehr lange, dann seid auch Ihr, wie so viele Vertreter ausgestorbener Berufsgruppen, überflüssig geworden.
Woran liegt es nur, daß die spannensten, lustigsten, ideenreichsten Filme Amerikas fast nur noch Trickfilme sind? So auch hier. Jede Nebenrolle zeigt mehr Emotion als zum Beispiel die restmenschlichen Hauptdarsteller des Herren der Ringe. Jetzt müssen die Computer nur noch kreativ werden und wir können auch auf das Drehbuchschreiben und die Regie verzichten.
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