Es gibt 21 Beiträge von Rita
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12.02.2004
Besten Dank, juggernaut - ich hätte sonst fast angefangen, mich über die Verrisse aufzuregen ...
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26.01.2004
Dieser Film ist keine Rekonstruktion der 68er, oder ein wehmütiger Rückblick. Auch keine Altherrenphantasie - wie ich befürchtet hatte. Sondern ein vielschichtiges, phantastisches Sittengemälde, kunstvoll collagiert mit alten Filmausschnitten. Das Leben dieser "freaks" wird zu einer Iszenierung - hinter jeder Geste, hinter jedem Satz steckt ein Filmzitat. Mit leidenschaftlichem Ernst und Pathos leben sie ihre Phantasien aus und das ist wunderbar gespielt - die Figuren werden in ihrer "künstlichen" Welt sehr authentisch dargestellt.
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14.01.2004
Dieser Film porträtiert mit großer Sensibilität die entlassenen Arbeiter einer Werft im Norden Spaniens und ihre Bemühungen, sich in der Arbeitslosigkeit zurechtzufinden. Obwohl das Thema natürlich recht düster ist, wird der Film durch zum Teil sehr komische Szenen erträglich - wie zum Beispiel das Fußballspiel, das die Freunde kostenlos von einer Baustelle aus verfolgen, dabei aber leider das gegnerische Tor nicht sehen können. Mit all ihren Nöten, Sorgen und Fehlern werden die Protagonisten immer sympatischer und man lacht mit ihnen, nicht über sie. Neben den Schicksalsschlägen, die zu verkraften sind, macht dieser Film aber auch Mut: Die Figur des Santa versucht, ein freies Leben innerhalb seines Arbeitslosendaseins zu verwirklichen, indem er sich mit Stolz und Humor seiner Umwelt entgegenstellt. In lakonischen Kneipendialogen fordert er seine Schicksalsgenossen zu Zusammenhalt und Solidarität auf und zwingt sie so, sich mit ihrer Situation auseinanderzusetzen. Ein dialogstarker, diskussionsanregender Film!
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13.01.2004
Der Film ist klasse, aber (noch) kein Meisterwerk ... Er ist sehr schön gefilmt und die Musik wunderbar auf die Bilder abgestimmt - nur wiederholen sich irgendwann die Aussagen der Bilder. Man kann die einzigartige Atmosphäre dieser Metropole nachempfinden und staunen. Aber neben diesen Bildern wirken die Dialoge leider recht dünn und oberflächig. Die Beziehung dieses schrägen Paares spielt sich anscheinend auf einer anderen Ebene ab. Vielleicht soll diese Sprachlosigkeit auch ihre Isolation verdeutlichen? Vielleicht ist auch schon alles gesagt und man will sich gar nicht austauschen? Man trifft sich sehr wahrscheinlich nie wieder und teilt einfach nur ein paar schöne Augenblicke, ohne sich festzulegen. Oder wünscht man sich doch mehr als das?
(Ich wünsche mir OmU!!!)
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29.09.2003
James Spader (den habe ich seit "sex, lies and videotape" nicht mehr gesehen) und die Musik von Lynchs "Hauskomponist" Angelo Badalamenti machten mich neugierig. Auch die Kritiken (filmdienst 20/2003) klangen vielversprechend. Aber wer eine subtile, dialogstarke "Entwicklungsgeschichte" erwartet wird enttäuscht. Da helfen auch die kleinen Verweise auf Lynch nicht weiter. Aber "secretary" war am Ende weder schräg genug, noch spannend und teilweise in seiner Aussage ärgerlich. Selbstverletzendes Verhalten ("Ritzen") ist eine psychische Krankheit und nicht sexuell lustvoll und kann daher auch nicht durch SM-Praktiken ersetzt oder "geheilt" werden. Diese Gleichstellung hat mich schon genervt und hätte nicht sein müssen - schon gar nicht als Auslöser für eine SM-Neigung. Auch Lees Familie und der (zu) nette Freund Peter sollten ihr Verhalten "erklären", aber sie verkamen irgendwann zur Nebensache und lenkten von der Geschichte ab. Unbeholfen war letztendlich auch die Darstelllung der sadomasochistischen Praktiken - man durfte natürlich nicht zu viel zeigen und daher flüchtete sich der Regisseur in die Komödie und gab seine Figuren der Lächerlichkeit preis. Die Komik passte weder zu den Rollen, noch zur Story. Und dann kam leider noch das zu dick aufgetragene Ende ... Na gut, ich habe eben etwas ganz anderes erwartet - eher eine Art "Kammerspiel" und daher war mir das ganze Drumherum zu viel. Nur die beiden Hauptdarsteller in ihrem Büro, ohne die Albernheiten, die Familie, den Freund, Lees psychische Krankheit und alles viel dichter und "Katz und Maus" artiger. Die guten Schauspieler hätten diese Art Film bestimmt getragen.
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16.09.2003
Nette Unterhaltung, mit viel Witz und Ironie. Diesen Film sollte man sich auf jeden Fall in der Originalversion anschauen! Bei dieser Art Film ist es nicht so dramatisch, wenn man nicht jeden Gag versteht - es macht aber viel Spaß Depps Akzent zu hören. Er schmückt seine Rolle damit aus und ich finde es wirklich schade, dass so etwas bei einer synchronisierten Fassung verloren geht! Warum werden bloß so selten OmU-Fassungen gezeigt?! (Übrigens, wer den beeindruckend langen Abspann übersteht: ein Gag kommt noch ...)
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05.09.2003
Diesen Film muss ich mir wohl noch einmal ansehen, denn dummerweise saß ich inmitten von essenden, gackernden und plappernden Menschen. Außerdem muss ich ihn, als eiserne (und hoffentlich nicht einsame) Verfechterin, unbedingt noch in der OmU-Fassung erleben. Soviel ich neben meinem Ärger mitbekommen habe, war es ein sehr gut gefilmter, gemeiner und tiefgründiger Film. Irgendwann und spätestens am Ende wird einem klar, dass es die Bestsellerstory ist, die man da erzählt bekommt und keinesfalls einer ?realen Begebenheit? beiwohnt. Die schrullige Autorin wird von Charlotte Rampling sehr schön gespielt und Julie verkörpert doch alles, was das Bestsellerherz eines Verlegers sich wünscht: sex & crime.
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05.09.2003
habe ich es geschafft, diesen Film zu sehen (im OmU) und bin begeistert! Präzise und fast dokumentarisch erzählt Ozon diese Geschichte und wird dabei nie rührselig - man kann eine wohltuende Distanz einnehmen, da man nicht von der eigenen Traurigkeit ?abgelenkt? wird. Charlotte Rampling spielt ganz großartig eine Frau, die ihren Lebenspartner verloren hat und die versucht, mit diesem Verlust fertig zu werden. Ozon interessiert dabei nicht, was mit dem Mann passiert ist, sondern er konzentriert sich ganz auf die Frau, die zurückbleibt. Man beobachtet ihre intimen Gesten und Blicke, sparsam mit perfekt passender Musik untermalt (Portishead, Mahler ...). Und noch Tage nach dem Film fallen mir Szenen ein und auf mit denen Ozon das ?Darunter? und ?Dahinter? hervorhebt: Der Mann, der eine faule Wurzel hochhebt und das Gewusel der Insekten darunter beobachtet; die Frau, wie sie in ihrer verzweifelten Trauer im Sand wühlt; das Essen mit dem Verehrer, durch ein Aquarium gefilmt. Wirklich ein toller, hoch konzentrierter Film!
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28.05.2003
Ich finde es ja spannend, wie andere einen Film wahrnehmen und beurteilen. Und gerade wenn ich ganz anderer Meinung bin, fühle ich mich herausgefordert, eine eigene Kritik zu schreiben. Es geht mir dabei aber um den Film und nicht um die Leute, die ihn sehen. Ich finde eine Bewertung der Zuschauer gehört hier irgendwie nicht hin. Was den Film betrifft: Da schließe ich mich Calvins Meinung an.
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17.05.2003
Im Kino muss ich bei Gewaltszenen meist Augen und Ohren zuhalten. Doch obwohl das Hauptthema dieses Filmes Gewalt ist, konnte ich mich ihm schwer entziehen, denn die gezeigten Gewaltszenen sind nicht Effekt heischend. Manchmal duckt sich die Kamera weg, zeigt das Gesicht des Schützen, oder nur den Lauf der Pistole ? die dann auf den Betrachter gerichtet ist. Die Gewalt wird auch nicht verherrlicht, es wird ihr Sog beschrieben, der fast alle Hauptdarsteller in den Abgrund reißt. Nur zwei schaffen es auszubrechen: der eine findet zu Gott, der andere ist der Erzähler, der mit seinem Fotoapparat später im Bandenkrieg einen fast neutralen Beobachter-Status einnimmt. Aus dem Off erzählt er die Geschichte von der Eskalation der Gewalt und ihrer Protagonisten. Dabei wird zum Beispiel eine Szene aus dem Blickwinkel verschiedener Personen mehrfach wiederholt, um die Geschichte eines Bandenmitglieds aufzugreifen. Dieser Perspektivwechsel ist formal und ästhetisch genial gemacht und verdeutlicht zugleich die Mehrdeutigkeit der Realität.
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Anora
Start: 31.10.2024
Des Teufels Bad
Start: 14.11.2024
Gladiator 2
Start: 14.11.2024
Konklave
Start: 21.11.2024
Emilia Pérez
Start: 28.11.2024
The Outrun
Start: 5.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
September 5
Start: 9.1.2025
Filmgeschichten, die das Leben schreibt
Neue Dokumentarfilme aus einer verrückten Welt – Festival 01/24