Secretary
USA 2002, Laufzeit: 104 Min., FSK 12
Regie: Steven Shainberg
Darsteller: James Spader, Maggie Gyllenhaal, Jeremy Davies, Patrick Bauchau, Stephen McHattie, Oz Perkins, Jessica Tuck, Amy Locane, Lesley Ann Warren, Mary Joy, Michael Mantell, Sabrina Grdevich, Lily Knight, Lacey Kohl, Julene Renee
so What???
Marylou (161), 21.10.2003
Erste Reaktion nach dem Kino:
Ganz lustig, aber was sollte das eigentlich ?
Irgendwas stimmte nicht, und ich weiß jetzt auch, was: der Film schwankt permanent zwischen tragisch-komisch-satirisch...und ist keins von allem. Hätte aber ein Hammerfilm werden können, wenn man mal gewußt hätte, was man denn jetzt haben will. Ein paar gute Szenen hat der Film, aber der Schluß machts wieder mittelmäßig.
Und ich schließe mich völlig Rita's Meinug an: Der Bezug zwischen Schneiden und SM ist eine Ungeheuerlichkeit. Hat da keiner sein Hirn eingeschaltet? Das war nicht gewagt, das war daneben, das Thema so in diesem Zusammenang verwursten.
Interessant misslungen
juggernaut (162), 07.10.2003
...ist noch das Freundlichste, was mir zu diesem angeblichen Lustspiel einfällt. Gelacht hat jedenfalls im Kino niemand ? wahrscheinlich war ich nicht der einzige unter den wenigen Zuschauern, der stattdessen James Spader und Maggie Gyllenhaal dafür bedauert hat, dass zwei so fähigen Schauspielern kein besseres Drehbuch zur Verfügung und keine bessere Regie zur Seite stand. Ein seltsames Stück Film, das insbesondere gegen Ende hin zu einer ziemlichen Quälerei wird - allerdings in erster Linie für die Zuschauer.
Diesen Film als Komödie zu promoten, ist in jedem Fall ein fataler Fehler und kann wohl auch dem Thema Sado-Masochismus in keiner Weise gerecht werden. Aber dazu sollten sich wohl besser Leute äußern, die tatsächlich diesbezüglich eigene Erfahrungen gemacht bzw. ?erlitten? haben.
Unbeholfen
Rita (21), 29.09.2003
James Spader (den habe ich seit "sex, lies and videotape" nicht mehr gesehen) und die Musik von Lynchs "Hauskomponist" Angelo Badalamenti machten mich neugierig. Auch die Kritiken (filmdienst 20/2003) klangen vielversprechend. Aber wer eine subtile, dialogstarke "Entwicklungsgeschichte" erwartet wird enttäuscht. Da helfen auch die kleinen Verweise auf Lynch nicht weiter. Aber "secretary" war am Ende weder schräg genug, noch spannend und teilweise in seiner Aussage ärgerlich. Selbstverletzendes Verhalten ("Ritzen") ist eine psychische Krankheit und nicht sexuell lustvoll und kann daher auch nicht durch SM-Praktiken ersetzt oder "geheilt" werden. Diese Gleichstellung hat mich schon genervt und hätte nicht sein müssen - schon gar nicht als Auslöser für eine SM-Neigung. Auch Lees Familie und der (zu) nette Freund Peter sollten ihr Verhalten "erklären", aber sie verkamen irgendwann zur Nebensache und lenkten von der Geschichte ab. Unbeholfen war letztendlich auch die Darstelllung der sadomasochistischen Praktiken - man durfte natürlich nicht zu viel zeigen und daher flüchtete sich der Regisseur in die Komödie und gab seine Figuren der Lächerlichkeit preis. Die Komik passte weder zu den Rollen, noch zur Story. Und dann kam leider noch das zu dick aufgetragene Ende ... Na gut, ich habe eben etwas ganz anderes erwartet - eher eine Art "Kammerspiel" und daher war mir das ganze Drumherum zu viel. Nur die beiden Hauptdarsteller in ihrem Büro, ohne die Albernheiten, die Familie, den Freund, Lees psychische Krankheit und alles viel dichter und "Katz und Maus" artiger. Die guten Schauspieler hätten diese Art Film bestimmt getragen.
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