Es gibt 2 Beiträge von Toto
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12.12.2003
Man könnte meinen, ein Film über den 11. September sei nichts Neues. Dieser aber überrascht vor allem durch seine ungewöhnliche Perspektive: Zunächst geht es um die Freundschaft von Chris und Junes, die das Leben in einer WG zusammengeführt hat und die, unabhängig von Herkunft und Geschichte füreinander einstehen. In zweiter Linie handelt er von der Frage, welche Umstände aus einem Menschen ein fremdgesteuertes Werkzeug des Terrors machen könnten. Reichen die demütigenden Erfahrungen mit einer deutschen Freundin aus, den Hass auf alles Westliche zu schüren, oder steckt mehr dahinter?
In dieser Geschichte um Vertrauen und Missbrauch desselben werden keine Terroristen verharmlost, es wird aber auch niemand angeklagt. Die Dialoge, von den Schauspielern größtenteils improvisiert, lassen eine Nähe entstehen, wie sie den Zuschauer fernab von jeder filmisch erzeugten Illusion schon in Filmen wie Halbe Treppe in den Bann zogen und zum unmittelbar Betroffenen machten. Die ungeschminkt ehrliche Spielweise von Antonio Wannek und Mina Tander als Chris und Julia, die sich windend den nagenden Zweifeln an der Unschuld des Freundes zu entziehen versuchen, sowie das authentische Spiel von Navíd Akhavan, als Junes, dessen freundschaftliches Verantwortungsgefühl ebenso sehr überzeugt wie sein Furcht einflößendes zweites Ich, machen diese Geschichte zu einem Film, der tiefer als unter die Haut geht.
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04.09.2003
Wer kennt es nicht, dieses quälende Gefühl noch eine alte Rechnung offen zu haben. So ist es auch bei Helmut, einem eher unscheinbaren Kumpeltyp, der sich mehr oder weniger durchs Leben mogelt und die Dinge auf sich zukommen lässt. Für ihn wird diese offene Rechnung in Form einer alten Gymnasial-Liebe allerdings zum Hemmschuh aller darauf folgender Beziehungen.
Mit Liebe zum Detail stellt Regisseur Hendrik Handloegten den Prozess des Erwachsenwerdens und des Verantwortung Übernehmens dar. Die Frauenrollen sind beizeiten etwas karikativ, aber zum Beispiel die herrlich spröde Sophie Rois dürfte keinen Deut weniger ungerührt spielen. Nostalgiker werden das ein oder andere Utensil ihrer Jugend wieder erkennen, wie Dosen mit abreißbarem Deckel oder das obligatorische braune Tongeschirr. Alles in Allem eine schöne kurzweilige Unterhaltung. Dieser Film ist für jene, die lernen wollen, mit alten Problemen abzuschließen. Manchmal kann man nichts erzwingen, muss den Dingen ihren Lauf lassen ? und liegen lernen.
Ungeschönt aufs Leben blicken
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