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Am Bart ergraut und innerlich ein bisschen müde: Der Maestro aus Mülheim

Tanzend in die kreative Pause

13. Dezember 2013

Helge Schneider braucht eine Auszeit und geht auf „Abschiedstournee“

Es ist die letzte Bandprobe vor der neuen Tournee. Helge Schneider sitzt im altbekannten Bühnenoutfit an seiner geliebten „Schweineorgel“ - mit Wischmop-Perücke und Kapitänsjacke – und dirigiert den Rest der Kapelle mit knappen Handbewegungen. Auch eine kleine Einlage im Stehen und mit Mikrofon gibt es noch für die Kameras, dann aber ist Schluss mit lustig. Perücke und Phantasie-Uniform fliegen in die Ecke. Der Musikclown braucht eine Auszeit – eine „kreative Pause“, wie er sagt. Nicht sofort, aber doch in jedem Fall, wenn seine aktuelle Tournee im kommenden September zu Ende geht. „Dann bin ich 59 und dann will ich erst einmal in den vorzeitigen Ruhestand gehen“, sagt er in einer Pressekonferenz im Mülheimer Ringlokschuppen.

Den Ruhestand meint er nicht wirklich ernst. „Ich weiß schon, dass ich dafür noch zu jung bin“, versichert der Musiker. Außerdem sei es ja schon immer sein Wunsch gewesen „bis zum Schluss auf der Bühne zu stehen“ - und das habe er auch immer noch vor. Aber eine längere Pause sei jetzt nun einmal fällig: „Ich bin ja eigentlich seit Jahrzehnten auf Tournee und muss jetzt mal ´nen Abschluss finden, damit ich mich wieder sammeln kann.“ Wie lange die Pause dauern soll? „Vielleicht zwei oder drei Jahre“, überlegt Schneider – und lässt sich dabei noch ein paar Hintertüren offen. „Einzelne Konzerte“, werde er wohl schon noch geben, bloß „erst einmal keine Tourneen mehr“ - und vor allem soll die Kunstfigur Helge mit seinem grotesken Alleinunterhalter-Outfit eine längere Pause bekommen. - Vielleicht auch deshalb geht Helge nun als „Pretty Joe und die Dorfschönheiten“ auf Tour. Vielleicht, so ganz genau weiß man das bei Helge Schneider nie. Bloß seinen Entschluss sollen die Fans ernst nehmen. Er hätte gern wieder mehr Zeit „zum Experimentieren“, sagt Helge Schneider, „vielleicht mal wieder ein Hörspiel“, will er machen. Oder auch ganz einfach in seinem Garten arbeiten. - Auch das ist kein Scherz, versichert er, vor der Tournee müsse er noch das restliche Laub zusammenfegen.

Bei der „Abschiedstour“ soll es dafür noch einmal richtig abgehen. „Ich habe mir mal wieder eine größere Band gegönnt“, sagt Helge, „dann muss ich nicht immer am Klavier sitzen und kann wieder mehr tanzen. Ich tanze ja sehr gerne und die Leute mögen das auch gerne.“

Die Tour beginnt am Mittwoch (11.12.) in München.
Weitere ausgewählte Termine:
18.+19.12. Mülheim: Stadthalle
25.2. Duisburg: Theater am Marientor
26.2. Dortmund: Westfalenhalle
27.2. Münster: Münsterlandhalle
28.2./1.+2.3. Köln: Philharmonie/6.9. Köln: Tanzbrunnen
16.3. Essen: Grugahalle

Weitere Infos und Karten: auf www.helge-schneider.de

Text & Foto: Karsten Mark

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