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"Schatz, es wird später, die Solarheinis haben wieder mal keinen Saft!"
Illustration: Sven Siebenmorgen

„Um die Zukunft des Werks Gedanken machen“

25. August 2011

Rainer Einenkel über die Perspektiven von Opel in Bochum – Thema 09/11 Elektromobilität

trailer: Herr Einenkel, wie sieht die Zukunft des Autos aus?
Rainer Einenkel: In weiter Zukunft wird das Auto mit anderen, leichteren Materialien gebaut werden, es wird andere Antriebstechniken haben. Mittelfristig wird die Elektromobilität eine Rolle spielen. Die unmittelbare Zukunft des Autos wird aber nach wie vor von Verbrennungsmotoren geprägt sein. Auch hier gibt es noch enorme Einsparungsmöglichkeiten im Verbrauch und im CO2-Ausstoß.

Hat Opel das Thema Ökologie verschlafen?

Rainer Einenkel
Foto: Privat
Rainer Einenkel (57) ist Betriebsratsvorsitzender bei Opel in Bochum und im Vorstand des Netzwerks ruhrmobil-E

Opel ist insbesondere mit dem Ampera schon sehr weit. Wenn überhaupt jemand etwas verschlafen hat, dann doch die gesamte Automobilindustrie, weil man schon vor vielen Jahren erkennen konnte, dass bestimmte Ressourcen beschränkt sind. Auch die Probleme mit zersiedelten Landschaften und dem zeitweilig kollabierenden Straßennetz hätte man eher angehen müssen.

Welche Perspektive hat das Opel-Werk in Bochum?
Hier könnte eine Kernzelle für eine völlig neue Autoproduktion entstehen, zum Beispiel auch für Elektroautos. Die vielen technischen Möglichkeiten hier vor Ort und auch die vielen hochqualifizierten Mitarbeiter sprechen für solch einen Weg.

Aber baut der Motorengeneral seine Elektroautos nicht lieber in Fernost oder in den USA?
General Motors wirbt im Moment in der Tat mit dem Chevrolet Volt. Der Volt soll in den USA und auch in Fernost verkauft werden aber auch in Konkurrenz zu dem Opel Ampera auf dem europäischen Markt. Natürlich ist das schon merkwürdig, dass sich ein Autokonzern mit zwei baugleichen Modellen selbst Konkurrenz macht.

Hierzulande baut Opel keine Elektrofahrzeuge?
Bei der Entwicklung sowohl des Opel Ampera wie auch des Chevrolet Volt war maßgeblich das Entwicklungszentrum in Deutschland beteiligt. General Motors engagiert sich sehr in dieser Technologie. Ohne Einbeziehung europäischer Entwicklungszentren und Produktionsstätten, und dazu gehört auch das Werk hier in Bochum, wird GM auf diesem Kontinent nicht bestehen können.

Sie sind im Vorstand von ruhrmobil-E, einem Netzwerk, das Elektromobilität im Ruhrgebiet fördern möchte. Warum?
Früher mussten Betriebsräte und Gewerkschafter eine Verteidigungsrolle übernehmen. Es ging um Lohn, um den Erhalt von Arbeitsplätzen. Mittlerweile übernehmen wir eine gestaltende Rolle, indem wir uns um die Zukunft eines Autowerks auch Gedanken machen. Durch die schwierige Lage, in der Opel im letzten Jahr war, ergaben sich neue Kontakte. In meinem Büro sitzen inzwischen oft Leute von der Düsseldorfer Landesregierung, auch Wirtschaftsvertreter und Wissenschaftler. Wir diskutieren dann darüber, was hier in Zukunft produziert werden kann.

Sie machen die Hausaufgaben der Betriebsleitung?
Das Problem ist, dass die Betriebsleitungen in den einzelnen Standorten nur eine sehr beschränkte Entscheidungskompetenz haben. Wir sind sehr zentralistisch strukturiert. In meiner Position habe ich mehr Freiheiten, die ich auch nutze. Ich glaube, manchmal ist man von Seiten der Betriebsleitung darüber froh.

Lutz Debus

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