Der alternde, abgestürzte Plattenhändler „Vernon Subutex“ war zum Ende des ersten Teils als Obdachloser auf einer Parkbank geendet. Nun schließen sich seine Freunde per Whatsapp-Gruppe zusammen, um ihm zu helfen. In einem Café organisieren sie sich und landen schließlich auf dem Land. Doch die Gruppe zerfällt und ein Attentat hat folgenschwere Konsequenzen. Der ehemalige Charlie Hebdo-Zeichner Luz findet wieder großartige Bilder für die nach seinem Protagonisten benannte Romantrilogie von Virginie Despentes. Sicher auch, weil die Autorin im zweiten und letzten Band der Adaption noch enger mit Luz an der Umsetzung und Weiterentwicklung der Vorlage gearbeitet hat (Reprodukt).
Nochmal Popkultur, und nochmal ein zweiter und letzter Band: Reinhard Kleist hatte den ersten Teil seiner David Bowie-Biografie der Ziggy Stardust-Phase gewidmet. Nun ist mit „Low – David Bowie‘s Berlin Years“ der Anschlussband mit der zweiten Hälfte der 70er Jahre erschienen, in denen sich Bowie nach seiner verdrogten US-Zeit in der Berliner Atmosphäre des Kalten Kriegs ausnüchtert und zu sich selbst findet … oder zumindest zu einer neuen Version seiner selbst. Gemeinsam mit Iggy Pop, Brian Eno, seiner Trans-Freundin Romy Haag u.a. spürt Kleist der Entstehung der drei Berlin-Alben nach und verwebt Fakten mit Fiktion (Carlsen).
Noch ein zweiter letzter Band: Nach dem allerorten gefeierten Teil des Debüts „Am liebsten mag ich Monster“ der spät reüssierenden Zeichnerin Emil Ferris kehren wir in die späten 60er Jahre von Chicago zurück, zu dem zehnjährigen Mädchen Karen, das umgeben von zwielichtigen Gestalten einem Mord nachspürt und dabei bis in die Judenverfolgung im Europa der 1940er Jahre gräbt. Komplett mit Kugelschreiber auf liniertem Papier sehr aufwändig und detailreich gezeichnet, entführt Ferris in eine unangenehme Erwachsenenwelt (Panini). Die Geschichte des Komikerpaars „Laurel und Hardy“ betrachtet Gianluca Buttolo. Die Rahmenhandlung bildet ein Telefonat zwischen dem älteren Stan Laurel und einem Schüler, der einen Aufsatz über die beiden schreiben soll. Der dramaturgische Kniff hat kaum Folgen für die Biografie, die Buttolo chronologisch in kontrastreichen Schwarzweiß-Zeichnungen abschreitet und detailliert über Leben und Arbeit der Komiker berichtet (Schreiber & Leser).
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