Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
25 26 27 28 29 30 1
2 3 4 5 6 7 8

12.580 Beiträge zu
3.810 Filmen im Forum

„Green Clubbing“ könnte Klimaschutz zu mehr Popularität verhelfen
Foto: Mira Moroz

„Eine Disco kann natürlich nicht warme Getränke anbieten“

30. August 2012

Stefan Leuchten zur Energieeffizienz in der Freizeitbranche – Thema 09/12 Green Clubbing

trailer: Herr Leuchten, sind die Clubs und Discos die größten Energiefresser des Landes?
Stefan Leuchten:
Sicher nicht. Da gibt es andere Wirtschaftszweige: die Chemieindustrie, die Metallindustrie … Bei der Aluminiumherstellung wird sehr viel Strom benötigt. Aber auch Clubs verbrauchen viel Strom, weil es doch eine große Anzahl davon gibt.

Stefan Leuchten
Foto: EnergieAgentur.NRW
Stefan Leuchten (44) ist Energieberater bei der EnergieAgentur.NRW.

Der „Green Club Index“ ist also mehr als ein PR-Gag?
Natürlich. Uns geht es in erster Linie darum, die teilnehmenden Einrichtungen zu beraten, damit diese ressourcenschonender und damit kostengünstiger arbeiten können. Natürlich wird das Engagement des Clubs auch nach außen dargestellt. Insofern nimmt der Besucher auch etwas mit.

Wie funktionieren die Einsparungen?
Wir haben festgestellt, dass der größte Energieverbraucher in den Clubs die Kühlung ist. Hier gibt es drei Einsparmöglichkeiten. Die Geräte sollten regelmäßig gewartet werden. Wenn die Kühlrippen staubfrei sind, arbeiten die Kühlanlagen effektiver. Zum Zweiten können die Kühlschränke abgestellt werden, wenn sie nicht gebraucht werden. Viele Clubs sind nur am Wochenende geöffnet. Und durch Neuanschaffungen energiesparender Anlagen kann man auch oft sparen.

Gibt es noch andere Einsparmöglichkeiten?
Ja, manche Clubs wechselten zu einem Ökostromanbieter und haben so Geld gespart und ihre CO2-Emission reduziert. Bei der Beleuchtung kann man auf Energiesparlampen und LEDs umstellen. Mit LEDs lassen sich übrigens viel schönere Lichteffekte erzeugen als mit älteren Leuchtmitteln. Auch beim Betrieb der Lüftungsanlage gibt es Sparpotentiale.

Der Konsument muss durch die Einsparungen nicht auf sein Vergnügen verzichten?
Das ist unser Ziel. Eine Disco kann natürlich nicht warme Getränke anbieten oder auf eine Light-Show verzichten. Unternehmen können generell nicht am Komfort sparen. Hotels bieten in ihren Zimmern ja auch nicht nur eine Raumtemperatur von bis zu 18 Grad an, um ökologisch zu arbeiten. Aber in den von uns aufgezeigten Einsparmöglichkeiten steckt bereits ein großes Potential.

Im Ruhrgebiet nimmt im Moment mit dem Bahnhof Langendreer eine einzige Einrichtung am „Green Club Index“ teil. Ist das Konzept ausbaubar?
Natürlich möchten wir, dass die Idee weitere Kreise zieht. Wir wollen nun externe Berater schulen. Als EnergieAgentur.NRW können wir nicht alle Clubs des Landes beraten.

Alle Discos werden grün?
Die Erfahrung in anderen Branchen zeigt, dass wir nie alle ansprechen können. Es gibt immer auch Unternehmen, die sich für Energieeffizienz nicht interessieren.

Interview: LUTZ DEBUS

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Vaiana 2

Lesen Sie dazu auch:

Klimaneutrales Abfeiern
Der „Green Club Index“ ermutigt Veranstalter, Energie zu sparen – THEMA 09/12 GREEN CLUBBING

„Der Bahnhof Langendreer war schon immer grün“
Gerd Spieckermann über Klimaschutz im soziokulturellen Zentrum – Thema 09/12 Green Clubbing

Sage mir, wo du tanzt, und ich sage dir, wer du bist
Subjektiver Bericht aus dem Nachtleben einer ökologisch traumatisierten Frau – Thema 09/12 Green Clubbing

Party mit Pedalantrieb
Die Konzertveranstalter im Revier denken und handeln ökologisch – Thema 09/12 Green Clubbing

Interview

Hier erscheint die Aufforderung!