trailer: Herr Spieckermann, der Bahnhof Langendreer wird grün?
Gerd Spieckermann: Der war schon immer grün. Wir haben uns seit Bestehen mit Umweltthemen beschäftigt, sowohl politisch-theoretisch wie auch ganz praktisch. Deshalb haben wir, als wir bezüglich des „Green Club Index“ angesprochen wurden, sofort zugesagt.
Was haben Sie genau gemacht?
Zunächst haben wir mit der EnergieAgentur.NRW eine Bestandsaufnahme gemacht. Wo wird viel Strom verbraucht? Wo gibt es Schwachstellen, wo Einsparmöglichkeiten? Manche Maßnahmen waren aus finanziellen Gründen nicht machbar. Andere verboten sich, weil das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Wir haben zunächst komplett auf Ökostrom umgestellt und sparen so jährlich etwa 3.500 Euro. Wir haben das Haus komplett mit Energiesparleuchten und LEDs ausgerüstet, aus Kostengründen ausgenommen das Bühnenlicht. Im Fokus der Aufmerksamkeit standen aber vor allem Klimatechnik und Getränkekühlung.
Wissen Ihre Besucher von Ihren Bemühungen?
Natürlich haben wir unser Engagement bei dem „Green Club Index“ auf unserer Webseite, unseren Programmheften und auch über die örtliche Presse kommuniziert. Unsere Besucher nehmen das vielleicht positiv zur Kenntnis. Aber, ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass deswegen mehr Menschen zu uns kommen.
Ist der „Green Club Index“ also keine Marketing-Masche?
Keinesfalls. Der Klimawandel und die Ressourcenknappheit sind ja Realität. Und für uns gilt natürlich darüber hinaus, dass wir jeden Euro, den wir beim Stromverbrauch sparen, für sinnvollere Dinge ausgeben können. Wir konnten sehr genau ausrechnen, wann sich die Anschaffung neuer Kühlschränke amortisiert hat.
Welche weiteren Perspektiven sehen Sie?
Wir tauschen uns jetzt mit den anderen beteiligten Clubs aus NRW und auch aus Berlin aus, um weitere Ideen zu sammeln. Wir denken darüber nach, für die Lichttechnik Einkaufsgemeinschaften zu gründen, um günstigere Preise zu erzielen. Ein anderes Thema sind die Kühlschränke mit Glasfront. Diese sind sehr werbewirksam, aber man könnte die Glasscheibe fast weglassen, so schlecht sind diese Geräte isoliert. Hier suchen wir in Zusammenarbeit mit den Aufstellern und Getränkeherstellern nach besseren Lösungen.
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