Die Zukunft des „Deutschen Fernsehpreises“ ist nach wie vor ungewiss. Die Auszeichnung war in den vergangenen Jahren mehrfach ins Gerede geraten, für das Jahr 2014 ist der seit 1999 gemeinsam von ARD, ZDF, RTL und SAT1 ausgelobte Preis erst einmal ausgesetzt worden. Wie gut, dass der „Adolf-Grimme-Preis“ nicht nur eine wesentlich bessere Reputation hat, sondern dieses Jahr zum 50jährigen Jubiläum auch auf eine wesentlich beständigere Geschichte zurückblicken kann. Seit 1964 wird der vom Deutschen Volkshochschulverband gestiftete Preis an Fernsehproduktionen vergeben, die „die Möglichkeiten des Mediums auf hervorragende Weise zu nutzen verstehen“. Auch in diesem Jahr entstanden 15 der 16 ausgezeichneten Sendungen und Formate für Fernsehsender der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, lediglich „Circus HalliGalli“ konnte für ProSieben auch einen Grimme-Preis für einen Privatsender gewinnen. Joko Winterscheidt, der zusammen mit Klaas Heufer-Umlauf für die Konzeption und Moderation der Sendung prämiert wurde, betonte beim Presseempfang im Grimme-Institut, dass für ihn „schon die Nominierung allein eine Auszeichnung“ gewesen wäre.
2014 stand der Grimme-Preis ganz im Zeichen der erfolgreichen ARD-Serie „Tatort“. Dem Format selbst wurde die „besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes“ zugesprochen, am Abend spielte Klaus Doldinger, Komponist der „Tatort“-Erkennungsmelodie, mit seiner Band Passport im Theater Marl auf. Unter den Jahresbesten war mit der rbb/ORF-Koproduktion „Angezählt“ auch in diesem Jahr wieder ein „Tatort“-Beitrag, für den neben Autor Martin Ambrosch und Regisseurin Sabine Derflinger auch die beiden Hauptdarsteller Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer eine Trophäe mit nach Hause nehmen durften. Neuhauser erläuterte der Presse, dass sie die Nachricht über den Grimme-Preis bei Dreharbeiten für einen neuen „Tatort“ erreicht hätte. „Im kollegialen Umkreis hält man das dann für selbstverständlich, klopft sich auf die Schulter und freut sich.“
Auch der Kinofilm „Work Hard – Play Hard“ erhielt für Buch/Regie (Carmen Losmann) und Kamera (Dirk Lütter) zwei Grimme-Preise, da es sich um eine Gemeinschaftsproduktion mit ZDF und arte handelt. Das Kölner Produzententrio von Hupe Film, Andreas Brauer, Martin Roelly und Erik Winker, feierte den verdienten Erfolg gemeinsam mit den Preisträgern in Marl. An diese Form der Anerkennung ihrer Arbeit könnten sie sich gewöhnen, gaben die drei scherzhaft zu Protokoll. Sinn für Humor bewies auch Ludger Pistor. erhielt für Buch/Regie (Carmen Losmann) und Kamera (Dirk Lütter) zwei Grimme-Preise, da es sich um eine Gemeinschaftsproduktion mit ZDF und arte handelt.
Das Kölner Produzententrio von Hupe Film, Andreas Brauer, Martin Roelly und Erik Winker, feierte den verdienten Erfolg gemeinsam mit den Preisträgern in Marl. An diese Form der Anerkennung ihrer Arbeit könnten sie sich gewöhnen, gaben die drei scherzhaft zu Protokoll. Sinn für Humor bewies auch Ludger Pistor. Der in Herten geborene Schauspieler, der auch schon so manchen Hollywoodfilm wie „James Bond 007 – Casino Royale“ oder „Inglourious Basterds“ veredelte, erschien am Abend auf dem Roten Teppich mit einer provokanten BVB-Krawatte. Nachdem er sich so manchen Buhruf der Schaulustigen vor dem Theater Marl gefallen lassen musste, ging er auf den Vorschlag eines Fans aus der Menge ein und tauschte seinen gelb-schwarzen Schlips mit der „Schalke 04“-Kappe des Mannes. Nun mit dem richtigen Fußball-Fanartikel ausgestattet, stellte sich Ludger Pistor ein weiteres Mal dem Blitzlichtgewitter der Reporter und entschied damit das inoffizielle Revierderby des Grimme-Preises zugunsten des in Marl eindeutig beliebteren Vereins.
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