„Soylent Green is made of people!“ keucht Charlton Heston im Ökothriller von 1973 – und entlarvt eine eher dunkle Option nachhaltiger Ernährungsweisen. Sci-Fi, Gottseidank. Aber wie geht denn Biokost heute? „Soylent Green“ ist natürlich nur die hart dystopische Fiktion einer Welt, in der der exzessive Raubbau natürlicher Ressourcen, die jahrzehntelange radikale Umweltverschmutzung nebst gnadenlosem Monopolkapitalismus eine „nachhaltige“ Speisewirtschaft überlebensnotwendig machten. Da müssen die Armen sich dann halt gegenseitig fressen, löst man auch gleich das Bevölkerungsproblem.
Puh, alles nur Fiktion, der Film spielt erst 2022, nicht 2017. Happy New Year, ihr kleinen Feinschmeckerchen!! Hoffentlich konntet ihr die Feiertage nutzen, um euch nach diesem ereignisreichen 2016 mal so richtig schön den Wanst vollzuschlagen! Man gönnt sich ja sonst nichts aber dann bitte auch BIO, also: nachhaltig, tierfreundlich, fair gehandelt, pestizidfrei, ressourcenschonend, erzeugerfreundlich. Fleisch bitte nur, wenn es mal glücklich war und gesund soll's natürlich auch noch sein. Wer zum Henker soll denn das alles unter einen Hut bekommen?! Und mal ehrlich, manchmal treibt dieser ganze Biohype-, Umwelt- und Tierfreunde-SchiSchi ja auch wirklich seltsame Blüten.
„Wohlergehensdiagnostik“ nennt sich zum Beispiel ein junger Forschungszweig, in dem Biologen, Tierärzte und Neurowissenschaftler über die potenziellen Empfindungen von Nutztieren reflektieren. Der von Zeit-Online befragte Schweinezüchter Peter Witt ist da wohl zu Recht irritiert: „Wie es dem Tier psychisch geht? Tja, gute Frage.“ Er bleibt pragmatisch: „Schweine sind Nutztiere. Wir betreiben hier Nahrungsmittelproduktion.“ Das Schwein auf dem Artikelfoto lässt (traurig?) ein Ohr hängen. Soll sich mal nicht so anstellen.
Wie gut, dass unsere kapitalistischen Monopolkonzerne bereits an weniger gefühlsduseligen Nachhaltigkeitskonzepten arbeiten. Warum nicht die unterdrückten Nahrungsmittel einfach mal mit ins Bio-Boot holen? Der von Monsanto genmanipulierte „Mais Smartstax+“ produziert gleich von alleine sieben verschiedene Insektengifte – fast ganz natürlich, toll! Ist doch viel schöner für ein Insekt, so ein homöopathischer Biotod – statt immer dieser olle Industriegiftshit.
Gut, den Klimawandel scheint die Bayer-Monsanto-Union noch nicht so auf dem Schirm zu haben, zumindest nicht, was die Entwicklung klimatoleranter, etwa hitzeverträglicher und wassergenügsamer Gemüsesorten betrifft. Der Schwerpunkt bei BM liegt eher auf den durstigen Pflanzen, Mais und Soya. Soya...Moment, da war doch was? „Soylent“ kommt doch auch von „soy(a)“ und „lent(il)“, also.„Sojalinse“?! War das doch Prophetie mit dem Biokannibalismus?
Tja, piggywigs, die Zukunft liegt im Dunkeln. Wobei, ist doch eigentlich ganz nice, wenn man auch für düstere Zeiten ein paar nachhaltige Ernährungsoptionen in der Pfanne hat. Hauptsache, satt werden. Bon Appetit!
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www.tasteofheimat.de | gemeinnütziger Verein mit Sitz in Köln und Online-Plattform für Verbraucher. Bietet u.a. eine deutschlandweite Übersichtskarte mit regionalen, tierfreundlichen und bäuerlichen Lebensmittelerzeugern
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