Bleib am Ball – egal was kommt!
Niederlande, Deutschland 2022, Laufzeit: 90 Min., FSK 6
Regie: Camiel Schouwenaar
Darsteller: Maik Cillekens, Anouar Kasmi, Kailani Busker
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Optimistischer Familienfilm
Gewinnermentalität
„Bleib am Ball – egal was kommt!“ von Camiel Schouwenaar
Es ist sicherlich kein Zufall, dass der Kinostart von „Bleib am Ball – egal was kommt!“ mitten in die Paralympischen Sommerspiele 2024 in Paris fällt. Kurz nach Austragung der regulären Olympischen Spiele wird in diesem Zeitraum den Sportler:innen mit körperlicher Behinderung ein vergleichbares Forum zuteil, in dem sie sich miteinander messen können. Es ist das wichtigste und größte Sportereignis für die auf vielfältige Weise gehandicapten Athlet:innen, und es ist höchst erfreulich, dass das mediale Echo auch hier mittlerweile sehr groß ist. Die niederländisch-deutsche Koproduktion „Bleib am Ball – egal was kommt!“, die das Kinolangfilmdebüt von Camiel Schouwenaar („Polska Warrior“) markiert, greift diese Thematik indirekt auf und verpackt diese sehr überzeugend in einen mitreißenden Familienfilm, der trotz der schwerwiegenden Problematik durchweg optimistisch bleibt und ein harmonisches Bild von Zusammenhalt zeichnet, innerhalb der Familie des Betroffenen einerseits und in dessen Freundeskreis ebenso. Als besonderen Clou konnte man den bekannten niederländisch-marokkanischen Fußballspieler Soufiane Touzani für einen Gastauftritt gewinnen, in dem er sich selbst darstellt.
Der elfjährige Dylan (Maik Cillekens) ist genau wie sein bester Freund Yous (Anouar Kasmi) ein leidenschaftlicher Fußballspieler. Dylans Vater Dennis (Martijn Fischer) trainiert die Schülermannschaft, die nun alles daran setzen will, den Touzani Cup für Nachwuchsfußballer zu gewinnen. Durch einen tragischen Unfall ist Dylan aber plötzlich querschnittsgelähmt. Mit eisernem Willen und unerschütterlicher Gewinnermentalität stürzt sich der Junge ins Training, um wieder laufen zu können. Denn seinen Traum vom Sieg beim Touzani Cup hat er noch längst nicht aufgegeben. Zu Beginn des Films läuft alles viel zu makellos und glatt ab, da ahnt man bereits, dass diese Idylle nicht von Dauer sein kann. Bis zum tragischen Unfall ist es Camiel Schouwenaar (der gemeinsam mit Job Tichelman auch das Drehbuch geschrieben hat) auf diese Weise aber bereits gelungen, beim Publikum Sympathien für die Protagonisten aufzubauen. Insbesondere die jüngeren ZuschauerInnen dürften sich auf diese Weise sehr gut mit Dylan und seinem furchtbaren Schicksal identifizieren können. Nach der erschütternden Diagnose kommt es zu Verdrängung und Heuchelei, was in diesem Zusammenhang sicherlich nachvollziehbare menschliche Reaktionen sind. Camiel Schouwenaar verharmlost aber nichts, weswegen es nach ersten Erfolgserlebnissen auch wieder zu Rückschlägen und Ernüchterungen kommt. Aber Dylan, der von Newcomer Maik Cillekens mit viel Engagement sehr überzeugend verkörpert wird, entwickelt immer wieder neue Ideen, wie er mit seiner schwierigen Situation umgehen kann. Auf diese Weise bleibt es anderthalb Stunden spannend und mitreißend, so dass man ein lebhaftes und facettenreiches Bild von solch einer Ausnahmesituation vermittelt bekommt, in der mit Optimismus in die Zukunft geblickt wird.
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