Es gibt 683 Beiträge von Colonia
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24.07.2004
Neulich habe ich mir mal die Nährwerttabelle in einem deutschen McDo durchgelesen. (Sie versteckt sich übrigens auf der Rückseite der Werbung, die auf den Tabletts liegt. ) Sehr interessant.
Was Morgan Spurlock hier zeigt, ist ja keine völlig neue Erkenntnis. Aber erschreckend, wie rapide es mit ihm in nur vier Wochen abwärts ging, ist es schon. Zudem liefert "Super Size Me" allerhand interessante Infos am Rande.
Gut, dass der Film nicht mit aller Gewalt bekehren und belehren will. Er wirkt zwar aufklärend, ist dabei aber unterhaltend und witzig. So sollte es sein.
Meine Empfehlung.
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19.07.2004
Tja, was sagt man zu so einem? Äußerlich ein sympathischer Typ, nicht auf den Kopf gefallen und irgendwie Recht hat er ja auch. Hält sich für den weißen Ritter mit edlen Absichten, glaubt sogar an das Gute im Menschen. Mux schart Anhänger um sich. Gescheiterte Existenzen, aber nicht nur. Eine fatale Figur, dieser Mux.
Mutig, die Handlung immer mehr kippen zu lassen. Leider hat sie ein paar Längen und Ungereimtheiten. Der Zeitraum von weniger als drei Monaten ist beispielsweise sehr unrealistisch.
Ein auf jeden Fall sehenswerter Film. Viel Stoff zum Nachdenken.
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16.07.2004
Irgendwie ist der 2. Shrek nur eine Nummernrevue. Mit endlos vielen kleinen Gags, teils im Hintergrund versteckt. Aber dem Film fehlt der Charme des Vorgängers. So war die Fortsetzung beste Unterhaltung für seine immerhin 105 Minuten, aber es bleibt halt fast nichts davon hängen. Richtig begeistert hat mich nur der Kater - der mit Abstand beste aller neuen Charaktere im bunten Shrek-Universum.
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02.07.2004
Der sensationelle Erfolg der westdeutschen Karl-May-Filme, die ab Ende 1962 Millionen in die Kinos lockten, rief kurze Zeit später die Defa auf den Plan. Ein Genre, das zunächst einmal völlig abwegig klingt, nämlich "deutsche Indianerfilme", brach ab 1966 auch in den DDR-Kinos alle Rekorde. Und vor allem machte es den muskelbepackten Hauptdarsteller zum größten Filmstar im ganzen Ostblock: Gojko Mitic. Bis zum putzigen, in der Mongolei gedrehten "Der Scout" (1983), entstanden zwölf Indianerfilme mit ihm in den jeweiligen Hauptrollen.
"Die Söhne der großen Bärin" wurde 1965 vorwiegend in Montenegro gedreht, zur Vervollständigung der Aufnahmen nutzte man die Felslandschaft des Elbsandsteingebirges in Sachsen. Das kann man im Film sehr deutlich erkennen. Während die Karstlandschaften im ehemaligen Jugoslawien (wo ja auch die meisten Karl-May-Filme entstanden) wie geschaffen für einen "Wilden Westen" sind, sieht man im deutschen Teil des Films saftige grüne Wiesen und Wälder.
Das Märchenhafte eines Karl May, den die DDR erst in den 80er Jahren neu für sich entdeckte, wollten die Macher der Defa-Indianerfilme nicht haben. Stattdessen waren ideologisch korrekte Stoffe (böse weiße Amerikaner, gute Indianer) Programm, die der Realität der Indianer im 19. Jahrhundert näher kamen als amerikanische Genre-Filme. Gäbe es den Begriff des "Gegen-Western", ich würde ihn hier verwenden wollen.
Dabei ging man im ersten Defa-Indianerfilm mit der Verfilmung der populären und wissenschaftlich fundierten Buchreihe von Liselotte Welskopf-Henrich um die "Söhne der großen Bärin" noch ein geringes Risiko ein. Auch der Nachfolgefilm "Chingachgook, die große Schlange" nach dem "Wildtöter" von James F. Cooper, hatte einen populären Roman zur Vorlage. Erst danach ging man dazu über, historische Indianer-Persönlichkeiten zu Filmfiguren zu machen. Von Anfang an aber stand der aussichtslose Kampf der Indianer gegen die Weißen im Mittelpunkt.
Eine unglaublich langsame Erzählweise ist den meisten Defa-Filmen eigen. Geld- und Ausstattungsprobleme, allzu europäische Gesichter unter schlecht sitzenden Indianerperücken und eine nicht immer passende Musik sind Dinge, die aus heutiger Sicht so einen Film unfreiwillig komisch machen. Es schrieb zwar schon 1966 ein Kritiker zu "Die Söhne der großen Bärin": "Adlerblicke und Eichenposen dürften doch wohl heute nicht mehr recht am Platze sein ...", dem Erfolg tat das jedoch keinen Abbruch. Und so haben die in doppeltem Wortsinne roten Kraut-Western ihren Platz in der Filmgeschichte verdient.
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01.07.2004
Es war meines Wissens ungewöhnlich, dass das westdeutsche ZDF im Jahre 1987 zusammen mit der ostdeutschen Defa in Stralsund einen Film produzierte. Ähnlich ungewöhnlich wie der ganze Film, von dem eine ganz seltsame Melancholie ausgeht. Hier haben Strand und Meer nichts Heiteres, eher etwas Bedrückendes. Und der Pirat aus der Fantasie des Mädchens verspricht keine Abenteuer.
Ein merkwürdiges Stück Film, so ernst und traurig. Ganz und gar sonderbar für einen Kinderfilm.
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24.06.2004
Der Film hat mich komplett in seinen Bann gezogen. Ungemein spannend und düster fand ich ihn. - Bloß nicht alleine anschauen!
Siehe auch -> "Vanilla Sky"
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18.06.2004
dass ich diesen Film jetzt doch noch auf der Leinwand sehen konnte. Einfach großartig. Die Kamera ist verliebt in die endlosen goldgelben Getreidefelder mit dem blauen Himmel darüber und in das Gesicht des 10-jährigen Hauptdarstellers.
Mir wird klar, dass ich mich nicht erinnere, wie ich in diesem Alter dachte und fühlte. Und doch nimmt mich der Film vollkommen gefangen und ich folge der Logik dieses Kindes und der strengen Erzählweise aus seiner Sicht.
"Ich habe keine Angst" begegnet man am besten ohne viel über den Film zu wissen. Dann nimmt er einen mit auf eine große Entdeckungsreise.
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10.06.2004
Man stelle sich das umgekehrt vor: Ein Ruhrgebietler zieht 1964 mit seiner Familie nach Italien, eröffnet eine Gaststätte, nennt sie "Duisburg" und bruzzelt fortan dort die Spezialitäten seiner Heimat, vorzugsweise Currywurst.
"Solino" ist einfach ein schöner und in sich stimmiger Film, wenngleich er kein einziges Klischee auslässt und ständig irgendwer irgendwen beim Ficken erwischt.
Besonders lobenswert sind sämtliche Schauspieler und die sich in keiner Szene aufdrängende Musik. Große Leistung!
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06.06.2004
Vier Jahre dauert die Ausbildung an der ehrwürdigen und sehr dogmatischen Ernst Busch Schauspielschule, eine Tour de Force, bei der es, wie einer der Schüler im Film bemerkte, darum geht, "Charaktere zu brechen". Selbstzweifel und die Suche nach sich selbst gehören zum Alltag. Als erniedrigend und "Fleischbeschau" wurde auch das Vorspielen am Ende der Ausbildung vor Intendanten der deutschsprachigen Theater empfunden. Und es gelingt Andres Veiel in jeder Einstellung, diese Stimmungen und Empfindungen einzufangen.
Ganz anders als Robert Altman, der mit seinem aktuellen Film "The Company" auf ähnliches Terrain, nämlich den Alltag hinter den Kulissen eines weltberühmten Tanzensembles, vordringt, gelingt es es dem Dokumentarfilmer Veiel viel besser, das Innenleben seiner Figuren zu erzählen. Altmans semidokumentarisches Werk lebt ausschließlich von den atemberaubenden Tanzszenen auf der Bühne, alles andere bleibt platt, an der Oberfläche und lässt eine Story schmerzlich vermissen.
Veiels Vorteil ist vielleicht, dass er mal Psychologie studiert hat. Er kann - oft ohne Worte - mehr über seine vier völlig unterschiedlichen Protagonisten erzählen als Altman in seinem ganzen drehbuchschwachen Film, weil er tiefer schaut.
Sehr viele Lacher auf ihrer Seite hatte (ganz unfreiwillig) Schauspielschülerin Stefanie, die zunächst von der Schule nicht aufgenommen und auch von anderen Schauspielschulen abgelehnt wurde. Da muss man sich schon fragen, ob Veiel die junge Frau nicht ein bisschen "vorführt". Andererseits hatten die vier Hauptdarsteller ein Vetorecht, was die Auswahl der Szenen betrifft und man muss erkennen, dass Stefanie sich vielleicht genau so sehen wollte wie da zu sehen ist. Eine andere wunderbar groteske Szene: Prodromos, wie er sich naiv aber sehr selbstbewusst bei einer Schauspieler-Agentur in New York vorstellt.
"Die Spielwütigen" ist ein interessanter, ja mitreißender, Film geworden - nicht nur für Freunde des Schauspiels. Dringende Empfehlung!
www.dieregina.de (Unter "Kino" mehr zum Film)
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03.06.2004
Eine Homer-Verfilmung habe ich nicht erwartet. Einen großen Film schon. Herausgekommen ist aber bloß irgendwas, zu dem ich sage: "Ja, nett, nice to have. Muss aber nicht sein."
Brad Pitt ist immer gut zuschauen. Eric Bana (Hektor) finde ich hier auch ganz famos, nachdem er sich mal warmgelaufen hat.
Wie bescheuert Kriege sind, zeigt "Troja" (war so gedacht oder unfreiwillig?). Da hat sich seit Jahrtausenden außer den Kostümen wirklich nichts geändert.
Weh tut der Film akustisch. Die Dauerbeschallung mit Musik (James Horner - war auch schon mal weniger nervtötend) ist schon nicht schön, aber die irgendwann einsetztende und nicht mehr aufhörende Heulboje ist wirklich schlimm.
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