Es gibt 683 Beiträge von Colonia
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03.06.2004
Das war einer dieser Kinoabende, die man nicht vergisst: Sommerkino Open Air auf der Strandpromenade in Binz auf Rügen 1999.
Ein Film mit Wolfgang Stumph, seines Zeichens abonniert auf "knuddeliger Typ". Auch: Beliebter Schauspieler und Kabarettist. Und das schon lange nicht mehr nur im Osten. Jedenfalls erwartete das Publikum an diesem Abend von "seinem" Stumpi eine Komödie, was Heiteres. Und ich mit.
Was für ein Schlag in die Magengrube! "Bis zum Horizont ..." ist alles andere als eine Komödie und Wolfgang Stumph hier der Fiesling. Es braucht sehr, sehr lange, mit seiner Figur einigermaßen warm zu werden. Und auch wenn man deren Intention kennt, so ist sie doch alles andere als eine Identifikationsfigur.
Mit Nina Petri, Jörg Schüttauf, Corinna Harfouch und Gudrun Orkas spielen großartige Schauspieler in diesem ungewöhnlichen deutschen Film, der dazu optisch so viel zu bieten hat, dass er einfach auf die große Leinwand gehört. Die zerfurchte Braunkohle-Landschaft der Lausitz und die depressive Grundstimmung bilden hier eine selten erlebte Symbiose. Dabei ist es ganz gewiss kein "Jammerfilm", wie der "kultur Spiegel" seinerzeit bemängelte.
Regisseur Peter Kahane war mir zuvor mit seinem Film "Die Architekten" positiv aufgefallen. Auch das ein unheimlich eindringlicher Streifen, der aber zur falschen Zeit (1990) sein Publikum suchte.
Auch "Bis zum Horizont ..." war leider kein großer Erfolg beschieden. Völlig zu unrecht.
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01.06.2004
Die paar Gags wurden nun seit Wochen in den TV-Ankündigungen in der Endlosschleife verschossen. Freude macht das Wiedersehen mit Eva Ebner, in den Edgar-Wallace-Filmen der 60er Jahre oft als Regieassistentin und in kleinen Rollen dabei. Gerne sehe ich in diesem Film/in dieser Rolle auch Bastian Pastewka zu. Ansonsten muss ich nicht unbedingt die TV-Nasen, die schon auf allen Sendern pausenlos das Programm bestreiten, im Kino sehen.
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27.05.2004
Nach dem überraschenden Erfolg des ersten Teiles nun also der unvermeidliche zweite.
"Mädchen, Mädchen 2" ist eine nette Komödie für den da kommenden Sommer. Ohne jeden Tiefgang oder auch nur den leisen Hauch einer Story, aber irgendwie unterhaltsam und ganz charmant. Diana Amft als Inken hat mich mit komischem Talent überzeugt. Die Sprüche der angehenden Logopädin Inken waren für einige Lacher gut.
Es bleibt zwar nichts hängen, aber 88 Minuten lang habe ich mich ganz gut aufgehoben gefühlt im Kino.
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25.05.2004
Mit großen Worten wie "Der Weg ins Rampenlicht führt durch die Hölle" und "Der Blick hinter die Kulissen offenbart den fast unmenschlichen Leistungsdruck ..." wird "The Company" beworben. Welche PR-Abteilung hat sich das nur wieder ausgedacht? Nein, das schwierige Leben der Tänzer mit wenig Geld, Nebenjobs, Verletzungen etc. wird eher beiläufig erzählt. Und der enorme Konkurrenzkampf der Tänzerinnen und Tänzer wird ausgeklammert. Diese Themen haben andere Tanzfilme viel besser dargestellt.
Stärke von "The Company" sind viele tolle Tanzszenen zu mitreißender Musik (Soundtrack: dringend empfehlenswert). Der Schnitt von der jeweiligen Probensituation zur fertigen Bühnenproduktion ist auch gut gelungen. Ansonsten fehlen dem Film ganz einfach Handlung, Dramaturgie und noch mal Handlung. Außerhalb der Tanzszenen versumpft alles in Nichtigkeiten, obwohl Ansätze und Figuren genug vorhanden gewesen wären, Geschichten zu entwickeln.
Für das europäische Auge wirken die Szenen rund um die Inszenierung (und auch die Inszenierung selbst als disneylandgerechte Show) des "Star-Choreografen" aus Kanada ziemlich albern. Ich vermute, das war keine Absicht, zumal der Choreograf sich im Film selbst spielt.
Als Tanzcompany bekommt das Joffrey-Ballett von mir sämtliche zur Verfügung stehenden Sterne. Als Film hingegen kann ich "The Company" nicht empfehlen.
Am Rande:
Tanz-Liebhaber dürfen sich freuen: Köln bekommt endlich wieder eine eigene Tanzcompany!
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23.05.2004
Einblicke in eine zutiefst verstörte Seele. Eindrucksvoll, sehr mutig.
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22.05.2004
"High Fidelity" ist schon nicht Hornbys bestes Buch. Und so ist auch der Film: Nett. Nicht mehr, nicht weniger. John und noch mehr Joan Cusack laufen dennoch zu einigen Hochformen auf.
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22.05.2004
Ok, Sean Penn hab ich wohl vor "I am Sam" unterschätzt. Allen anderen Lobpreisungen den Film betreffend mag ich mich nicht anschließen. Da werden die Klischees ja wohl gleich tüten-, ach was: kistenweise, ausgepackt, das süße Kind kulleräugt die ganze Zeit verständnisvoll-weise weit jenseits meiner Schmerzgrenze, die Story ist unglaubwürdig und die Synchronstimme Penns in diesem Film einfach nur nervtötend. Hollywood-Rührstück aus der Grabbelkiste "Behinderungen light für ein breites Publikum". Neeeee!
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06.05.2004
Ach ja, der "Heiße Sommer" ... Nackt (also ohne Showprogramm drumherum) betrachtet ist das ein simples Schlagerfilmchen. Allerdings eines mit Kultcharakter, das in der DDR vermutlich jeder mindestens dreimal gesehen hat. Hauptdarsteller Frank Schöbel war DER Schlagerstar schlechthin, zusammen mit der nicht minder populären Chris Doerk (die weibliche Hauptrolle im Film) lange Zeit ein Traumpaar.
Aus heutiger Sicht ist das natürlich ein unfreiwillig komischer Streifen, teilweise technisch schlecht gemacht und die Story haarsträubend. Im Vergleich zu den westdeutschen Musikfilmprodukten aus der gleichen Zeit dann aber doch ganz nett, weil ein paar Leute ihr (Schlager-)Handwerk verstehen und die Songs teilweise recht schmissig sind.
"Heißer Sommer" kommt genauso unbeschwert (vom Anschieben diverser Automobile im Film abgesehen ;-) wie unglaubwürdig (alle Darsteller viel zu alt für ihre Rollen als 17- bis 18-jährige SchülerInnen) daher und bringt ein bisschen Sommer-Rügen-Feeling ins Herz.
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28.04.2004
Konnte ich Teil 1 des vielstündigen Rachfeldzugs noch etwas abgewinnen, weil er - bei aller Gewaltdarstellung - witzig-überzeichnet, rasant und einfach ein lautes Comical der Filmzitate war, so finde ich Teil 2 im Gegensatz dazu sehr bedenklich im negativen Sinne. Zwar gibt es einige Dutzend Leichen weniger, qualvolles Sterben wird hier jedoch exzessiv und für mich in abstoßendster Weise dargestellt. Da ringt "Budd" minutenlang nach einem Schlangenbiss mit dem Tode, derweil "Elle Driver" genüsslich zusieht, da wird die Hauptdarstellerin lebendig begraben und Bild und Ton lassen den Zuschauer in Echtzeit quasi als Liveschaltung aus dem Sarg teilhaben. Da wird ein Auge ausgerissen und unter den Füßen zertreten. Das ist nicht mehr makaber, das ist widerlich.
"Die Braut" wird malträtiert, getreten, geschlagen, vielfach verwundet und steht doch immer wieder ohne Schuss- und sonstige größere Wunden auf. Also sind wir doch wieder im Comic? Leider nicht.
"Kill Bill 2" hat im Gegensatz zum 1. Teil viele langsame Sequenzen, mehr Dialoge und viel, viel Morricone-Musik. Es gibt starke Bilder und einige Schauspieler sind gewiss fantastisch. Dennoch ist der Film in meinen Augen ein ziemlich abstoßendes Werk; am ehesten was für Freunde des Sadismus und Voyeurismus. Ich kann ihn jedenfalls nicht empfehlen.
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24.04.2004
Auf zahlreichen Festivals ist der Film bereits gelaufen, mehrere Preise hat er schon abgeräumt, ehe er in die deutschen Kinos kam. Er startet nun in vielen europäischen Ländern und im Herbst sogar in den USA.
"Schultze gets the blues" ist ein Film mitten aus der deutschen Seele. Hauptfigur Schultze steht deplatziert im frühpensionierten Leben der Sachsen-Anhaltinischen Bergbau-Provinz. Ein rührend-tragikomischer Held fernab blühender Landschaften wie es ihn in jeder Region Tausendfach gibt.
In 110 Minuten kommt der nur 1,3 Mio. Euro teure "Schultze" mit einer Handvoll Dialoge, einer einzigen Kamerafahrt und zwei Schwenks aus (ok, auch schon mal ein Mikro im Bild). Stattdessen bietet er knochentrockenen Humor, ungewöhnliche Kameraperspektiven und mit Horst Krause ("Polizeiruf 110", "Wir können auch anders"; bis 1994 am Schauspiel Dresden engagiert) einen Hauptdarsteller, dem die Rolle auf den gewichtigen Leib geschrieben wurde. Die weiteren Hauptrollen wurden ebenfalls mit Schauspielern besetzt (darunter Theatermimin Ursula Schucht, leider gänzlich ohne Solotext), die kleineren Rollen mit Laien, die allesamt sich selbst spielen.
Es darf gelacht werden. Dabei nimmt Regisseur und Drehbuchautor Michael Schorr alle seine Figuren durchaus ernst und gibt keine Rolle der Lächerlichkeit preis (obwohl dies einfach gewesen wäre).
Irgendwann, als Schultze sich endlich entschließt, die Reise ins ferne Amerika anzutreten, schoss mir der Pop-Titel "Life's what you make it" durch den Kopf. Doch ist der Fortgang der Story genau so nicht, wie man es nun erwartet hätte und es dem Kommerz geschuldet gewesen wäre.
Ein Film der feinen Beobachtungen, der Langsamkeit. Ein Glücksfall fürs Kino.
www.dieregina.de
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