Viele fragen sich, warum ich immer eine Mütze trage. Dabei ist der Grund eigentlich leicht zu erraten. Ich habe meinen Föhn an meinen Toaster gelötet, das Ganze mit Alu-Folie überzogen und eine Armbanduhr plus Taschenrechner draußen dran geklebt. Und ohne Föhn keine Frisur, also Mütze.
Meine Alu-Konstruktion wird übrigens eine Zeitmaschine, denn ich bin heute in dieser gewissen Stimmung, zweieinhalbtausend Jahre in die Vergangenheit zu reisen. Aber nicht etwa, um dem echten Buddha den Bauch zu streicheln oder Konfuzius nach dem Weg zum Bahnhof zu fragen. Nein, ich möchte Sokrates einladen, sich auf meinen Toaster zu setzen und mir in die Gegenwart zu folgen.
Denn Sokrates soll dereinst über den Markt von Athen gelaufen sein und sich gewundert haben, wie viele Dinge es dort gab, die er nicht brauchte. Und mich würde interessieren, was er heute so sagt, wenn man mit ihm durch die Fußgängerzone spaziert. Wahrscheinlich viel altgriechisches Zeug, das man nicht versteht. Schade.
Der Eierkopf und die Guillotine
Ach, was es da heute so alles zu kaufen gibt! Es gibt eine Maschine, die bei euch zu Hause das Licht an- und ausmacht – wenn ihr nicht da seid. Damit potentielle Einbrecher denken, dass jemand zu Hause ist. Die Maschine kostet wesentlich mehr als eine Alarmanlage, ist aber auch nicht so schrecklich laut. Man will ja die Nachbarn nicht stören.
Apropos störende Geräusche: Es gibt heute im Handel ein Ultraschall-Gerät zur Mückenabwehr. Das funktioniert auch, aber dafür hat man dann das Haus voller Fledermäuse und Delfine. Man kann alternativ als Mückenabwehr einfach auch die Fenster zulassen. Das hilft obendrein gegen Delfine. Und Einbrecher.
Es gibt heute sogar einen Eierköpfer zu kaufen. Das ist toll für Pazifisten, die kein Messer benutzen wollen. Alle anderen können die obere Hälfte vom Ei wahlweise mit einem gut gezielten Schuss aus dem Schrotgewehr abtrennen. Auch das geht übrigens mit Einbrechern.
Halt! Stehen bleiben!
Und wer denkt nicht gerne an Urinella? Diese Erfindung ermöglicht endlich auch Frauen, im Stehen zu pinkeln. Derzeit kann man Urinella allerdings nicht kaufen, denn der Erfinder, Uri Geller, befindet sich leider in einem Plagiatsstreit mit dem Erfinder des Trichters, dem Kölner Künstler Gerhard Trichter. Aber, wie sagte meine Mathe-Lehrerin immer zu mir: Sitzen bleiben ist gar nicht so schlimm.
Am häufigsten unter den heutigen sonderbaren Geräten ist mein persönlicher Favorit: die Laufbänder, mit denen man im Haus oder im Fitness-Studio joggen kann. Schließlich ist es draußen gefährlich. Alles voller Delfine, Eier und Frauen, die im Stehen pinkeln. Und wenn man immer hübsch zu Hause bleibt, dann bricht auch keiner ein und klaut einem den Eierköpfer.
Ach, jetzt hab ich viel zu viel erzählt über sonderbare Erfindungen, dabei hab ich gar keine Zeit, denn eigentlich muss ich weiter an meiner Zeitmaschine arbeiten. Vielleicht komme ich ja später wieder. Haha. LOL.
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