Viele fragen sich, warum ich immer eine Mütze trage. Dabei ist der Grund eigentlich leicht zu erraten. Ich möchte einfach nicht, dass die Sonne direkt in meine Augen scheint. Ich scheine ja auch nicht direkt in die Sonne gucken zu dürfen, also ist das nur fair.
Andererseits, was ist heute schon noch fair. Wenn ich mir das arabische Wort für Weichspüler auf den Hals tätowiere und mich von Minderjährigen dafür bezahlen lasse, Schwule zu beschimpfen, dann werde ich vermutlich eingesperrt. Andere kriegen dafür den Integrationsbambi.
Es hat allerdings auch viel Schönes, dass wir in einem Land leben, in dem man als Zeichen der Anerkennung für gesellschaftliche Leistungen vergoldete Tiere überreicht. Ich finde, dieses Beispiel sollte Schule machen.
Bambis Mutter dissen
Hoffentlich hört man dann bald überall solche Dialoge:
„Oh, ich sehe grade, sie haben einer älteren Dame über die Straße geholfen. Nehmen sie als Zeichen des Respekts vor ihrer Uneigennützigkeit diesen goldenen Grottenolm.“
„Aua und vielen Dank! Allerdings möchte ich fairerweise sagen, dass ich der Dame parallel ihre Handtasche geklaut habe.“
„Oh, dann geben sie den Igel bitte wieder her und nehmen sie als Anerkennung für ihre Verschlagenheit diesen silbernen Iltis.“
Aber so was wird leider nicht passieren, denn die Welt ist eben nicht mehr fair. In Wirklichkeit hätte der Dieb den Igel in seiner niegelnagelneuen Tasche nach Hause getragen. Dann hätte er in den Spiegel geguckt und sein Halstattoo gestreichelt, bis Mutter nach Hause kommt.
Aber ich schweife ab wie ein Pony in vollem Galopp. Eigentlich sollte es ja um die Sonne gehen, nicht um den Untergang des Abendlandes. Wenngleich ja die Sonne am Abend landunter geht. Aber ich will ja hier auch keine Haare spalten, als wäre mein Name Spliss Taylor.
Von daher trag ich lieber eine Mütze.
Gemolkene Wolken
Aber nicht nur wegen der Wege der Sonne, sondern auch als Antwort auf Regen. Ich hab ja nichts gegen Regen, vor allem nicht, wenn er sich dort als Landschaftsdusche betätigt, wo ich grade nicht bin. Ich mag gerne selbst den Grad meiner Feuchtigkeit bestimmen.
„Herr Ober, Herr Ober, da ist eine Suppe in meinem Haar!“
So ein Quatsch! Wenn ich nasse Haare will, dann schmuse ich mit einem Biber.
Und neulich kam es noch wilder! Da sah ich aus dem Fenster und dachte: „Entweder schneit es – oder Kollegah ist geplatzt.“
Falls ihr Kollegah nicht kennt, checkt den mal aus, der hat echt schöne Ohrringe und redet den ganzen Tag von weißem Pulver. Im Grunde wie die Frau aus der Persil-Werbung.
Ob er dafür eines Tages einen Extegrationsbambi erhält, weiß ich aber nicht.
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