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Forschungsresidenz für Wilhelmina Stark
Foto: © Wilhelmina Stark

Sprungbrett

30. März 2017

„Was rauskommt, ist unklar“ – ein Rechercheformat bei tanz nrw – Tanz in NRW 04/17

Im Mai bringt das Festival tanz nrw 17 den zeitgenössischen Tanz auf die Bühnen in Essen, Viersen, Wuppertal, Krefeld, Münster, Düsseldorf, Bonn und Köln. Neben Aufführungen, die das breite Spektrum des zeitgenössischen Tanzes abbilden, ist auch die Förderung von Nachwuchskünstler*innen in Form des Formates „Sprungbrett – Tanzrecherche NRW“ (Kooperationsprojekt zwischen dem Kultursekretariat Wuppertal und dem Festival) zum zweiten Mal Bestandteil von tanz nrw. Es ist eine Forschungsresidenz für junge Künstler*innen, in der sie sich drei Wochen lang, ohne Produktionsdruck, einer Forschungsidee widmen können. Dafür Räume zu öffnen, ist wichtig, erklären André Schallenberg und Marlies Pillhofer von PACT Zollverein: um das eigene Schaffen aus anderen Perspektiven zu beleuchten und einmal außerhalb des Projektrhythmus zu denken. Schon in der zweiten Ausgabe beginnt das Format eng mit dem Festivalprogramm zu verwachsen. So finden wir zwei der Teilnehmerinnen von 2015, Özlem Alkis und Lili M.Rampke, erneut im Festivalprogramm. In diesem Jahr wurde entschieden, zwei statt vier Resident*innen einzuladen und diesen im Vergleich zu 2015 mehr Zeit einzuräumen und sie finanziell etwas besser auszustatten. So wächst das Format von Ausgabe zu Ausgabe an der Evaluation durch die Teilnehmer*innen.

Zur Bewerbung aufgerufen wurden Künstler*innen, deren letzter Studienabschluss nicht länger als drei Jahre zurückliegt. Wichtig war den Initiator*innen, Künstler*innen auszuwählen, die sich mit einer Forschungsidee bewerben und nicht mit einer Projektskizze. Es wurde außerdem darauf geachtet, Tänzer*innen einzuladen, die sich noch nicht endgültig etabliert haben, so dass sie besonders von den neuen Netzwerken profitieren und künstlerisch in der Residenz wachsen können.

In diesem Jahr wurden die Tänzerinnen Wilhelmina Stark und Veronika Heisig aus 31 Bewerbungen ausgewählt. Stark befragt weibliche Rollenbilder und Gender im Kontext von Menschenrechten, Rassismus und Populärkultur. Heisig setzt sich mit der Emotion „Wut“ und deren energetischer Umgebung auseinander. Die beiden beziehen ihre Residenzräume im tanzhaus nrw in Düsseldorf und im PACT in Essen von Mitte April bis zum Beginn des Festivals. Pillhofer und Schallenberg legen großen Wert darauf, dass die Forschung und der Prozess, dem die Künstler*innen sich stellen, ernst genommen und bestmöglich unterstützt wird. Jeder Künstlerin wird ein/e Mentor*in als Dialogpartner*in an die Seite gestellt. Diese müssen nicht aus dem performativen Bereich kommen, da andere Sichtweisen neue Ebenen eines Themas berühren und dieses ganz anders beflügeln können.

Was am Ende in diesen Residenzen entsteht, ist noch nicht klar. Die Künstlerinnen werden herausfinden, wie sie am besten Einblick in ihre Arbeitsprozesse gewähren. Dem Publikum wird so Zugang zum Arbeitsalltag von zeitgenössischem Tanz ermöglicht. Fragen wie: „Was wirkt auf unsere Körper?“, oder: „Wie bringt man Gedanken in Bewegung?“, werden betrachtet. Wir dürfen gespannt sein, was uns Stark und Heisig zum Mitdenken, Anknüpfen und In-Bewegung-Kommen anbieten. An gleich fünf Abenden hat man in unterschiedlichen Städten die Gelegenheit, die Residentinnen und ihre Arbeit kennenzulernen.

„Sprungbrett“-Recherchepräsentation | 5.5. 19.30 Uhr | TanzFaktur, Köln | 6.5. 16 Uhr | Tanzhaus nrw, Düsseldorf | 7.5. 14 Uhr | PACT Zollverein, Essen | 12.5. 19 Uhr | Theater im Ballsaal, Bonn | www.tanz-nrw-17.de

Judith Ouwens

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