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Sabrina Reining, Annika Dönhoff und Claudia Tekampe
Foto: Benjamin Trilling

Sterbebegleitung und Trauerarbeit

22. Januar 2020

Die ambulanten Hospizdienste der Malteser in Dortmund

„Austherapiert“ lautet dieser ärztliche Begriff, der jede Hoffnung raubt. Alle Medikamente, alle Behandlungen bringen keine Heilung. sterbenskranke PatientInnen werden schließlich aus der Klinik entlassen, und fühlen sich nach dieser Erkenntnis ohnmächtig, sich selbst überlassen. Auch die Angehörigen können den Tod ihrer Nächsten oft nicht alleine verarbeiten. Die ambulanten Hospizdienste der Malteser unterstützen die Betroffenen dann im Alltag, egal ob in Krankenhäusern, in Pflegeheimen oder Zuhause. Die Angebote der katholischen Hilfsorganisation sind kostenfrei und durch Spenden finanziert.

„Das reicht von der Krankheitsdiagnose bis über den Tod hinaus“, fasst die Leiterin des Kinder- und Jugendhospizdienstes, Claudia Tekampe die Betreuungstätigkeit der sieben Haupt- und 100 Ehrenamtlichen vom ambulanten Malteser Hospizdienst St. Christophorus in Dortmund zusammen. Auch an diesem Dezembernachmittag erscheint jemand zur Trauerbegleitung. Dafür haben sie hier einen Raum eingerichtet. In der Ecke sitzt ein großer Plüschteddybär. Auch Kinder werden unterstützt, ihren Verlust zu verarbeiten, von dem manchmal auch mehrere Geschwister betroffen sein können. Dann suchen Malteser-Engagierte auch Einzelgespräche. „In solchen Fällen gehen wir auch zu den Familien nach Hause.“

Mit Rat und Tat sind bei den Maltesern alle Generationen vertreten: Von 20-jährigen Studierenden bis hin zu RentnerInnen. „Viele wollen Menschen helfen oder haben selbst ähnliche Situationen erlebt“, sagt Tekampe. „Sie gehen einfach hin, um da zu sein.“ In Vorbereitungskursen werden die Ehrenamtlichen geschult: Wie führe ich ein pietätvolles Gespräch? Wie unterstütze ich einfühlsam die Trauerarbeit?

Der erste Schritt kann für Betroffene oft der Griff zum Hörer sein. Natürlich wollen nicht alle gleich von Fremden betreut werden oder direkt über ihre Ängste und Sorgen reden. Vertrauen muss also aufgebaut werden. Feste Vorgaben gibt es trotz der Schulungskurse nicht. Alles ist an die Bedürfnisse der Sterbenden oder ihre Hinterbliebenen geknüpft, wie Tekampe betont: „Die Begleitung ist immer eine individuelle.“ So dreht sich die Malteser-Betreuung nicht ausschließlich um den Hospizdienst. Die letzten Tage der Sterbenden sollen so angenehm wie möglich gestaltet werden. Dazu gehören Gespräche, Spaziergänge oder einfach zuzuhören. Denn oft können die Familienmitglieder nicht alles alleine stemmen. Zeit und Kraft fehlen: „Es geht auch darum, dass die Angehörigen entlastet werden“, sagt Tekampe.

Viele PatientInnen wollen zudem vermeiden, dem anonymisierten Betriebsablauf in den Krankenhäusern ausgeliefert zu sein. Dass sie stattdessen die letzten Tage in vertrauter Umgebungen verbringen können, spendet ein wenig Trost, wie Tekampe erklärt: „Für viele ist das ganz wichtig. Sie versuchen alles, um möglichst lange zuhause bleiben zu können.“

Die stellvertretende Leiterin und Koordinatorin des Malteser Hospizdienstes Dortmund nimmt aber auch wahr, dass die Anfragen immer mehr werden. Und das betrifft die Sterbenden genauso wie die Hinterbliebenen, die in ihrer Trauer in Einzelgesprächen oder Gruppenangeboten in unseren Räumen unterstützt werden. Daher suchen die Malteser Hospizdienste Dortmund weitere Engagierte.

Regelmäßig finden Veranstaltungen statt, die über eine ehrenamtliche Mitarbeit informieren. Die nächsten Termine sind am 22. Januar und am 12. März, jeweils um 18 Uhr, in der Amalienstraße 21 in Dortmund.

Hinweis: Wenn Sie depressiv sind oder Selbstmord-Gedanken haben, wenden Sie sich bitte umgehend an die Telefonseelsorge: im Internet unter www.telefonseelsorge.de oder unter der kostenlosen Hotline 0800-111 01 11 oder 0800-111 02 22. Hier helfen Ihnen Berater, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.


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Benjamin Trilling

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