Die IFAK e.V. feiert ihr 50-jähriges Jubiläum. Seit 1974 setzt sich der „Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe - Migrationsarbeit“ gegen Ausländerfeindlichkeit und für die Anerkennung Deutschlands als Einwanderungsland ein. Die IFAK, die seit 1979 Mitglied des Paritätischen Wohlfahrtsverbands ist, begegnet den Herausforderungen mit Integrations- und Präventionsmaßnahmen sowie Workshops zur Demokratieförderung. 81 Prozent der 400 Mitarbeiter:innen haben selbst eine Migrationsgeschichte und bringen ihre eigenen Erfahrungen in die Arbeit ein.
Gleichberechtigt lernen
Eines der wichtigsten Arbeitsfelder ist die außerschulische Bildung. Unter der Trägerschaft der IFAK befinden sich drei Kindergärten und drei offene Ganztagsschulen (OGS), die sich in sozialstrukturell benachteiligten Stadtteilen Bochums befinden. Die OGS-Angebote ergänzen den Schulalltag durch transkulturelle Förderung, die insbesondere in den benachteiligten Stadtteilen wichtig ist, wie Friederike Müller erklärt, die Geschäftsführin der IFAK. „Schulen mit hohem Anteil an ökonomisch- und bildungsbenachteiligten Kindern mit Migrations- und Fluchthintergrund benötigen eigentlich auch deutlich mehr Lehrer:innen, Sozialarbeiter:innen und Inklusionskräfte.“ Bei dieser Herausforderung möchte die IFAK unterstützen, u.a. durch Freizeitangebote und individuell angepasste Lernförderung. Ausbildungspatenschaften begleiten Jugendliche darüber hinaus bis zum Studium oder zur Ausbildung. „Viele unserer langjährigen kleinen Besucher:innen können sehr erfolgreiche Schul- und Ausbildungskarrieren vorweisen – einige zählen wir nun auch zu unseren Mitarbeiter:innen“, so Müller.
Gegen Radikalisierung
Mit Sorge blickt der Verein auf die aufgeheizte Asyldebatte in Deutschland. Insbesondere der Anschlag eines Islamisten in Solingen hat für einen neuen Ton in der Migrationspolitik gesorgt, Politiker:innen forderten eine Verschärfung des Asylrechts und Abschiebungen an der Grenze. „Migrationspolitik, Flüchtlings- und Menschenrechtspolitik wurden aus wahltaktischen Gründen mit Sicherheitspolitik vermengt“, erklärt Müller. „Herausgekommen sind eine menschenunwürdige Asylpolitik und massive Kürzungen bei wichtigen Integrationsangeboten wie Sprachförderung und Migrationsberatung.“
Gleichermaßen nimmt die IFAK die Gefahr ernst, die von Radikalisierung ausgeht. Das Team des Projekts ExPO (Extremismus-Prävention Online) hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf die Gefahren von Desinformation und Hetze im Internet hinzuweisen sowie Medienkompetenz und Zivilcourage zu fördern. Das Beratungsnetzwerk „Grenzgänger“ bietet eine Anlaufstelle für Angehörige islamistisch radikalisierter Menschen. Auch die Beratungsstellen „Wegweiser“ sollen der Radikalisierung entgegenwirken – auch vor dem Hintergrund der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Darüber hinaus bietet die IFAK Elterntrainings an, und auch pädagogische Fachkräfte adressiert die IFAK: In einer Fortbildung zum „Elterncoach für gelebte Demokratie“ widmen sich die Beteiligten unter anderem der Frage, wie sich im Austausch mit Eltern gemeinsame Bildungswerte bestimmen lassen und welche Reaktionen antikdemokratische Tendenzen im Erziehungsumfeld erfordern. Müller: „Gelebte Demokratie bedeutet das Erlernen elementarer Tools im Schulalltag wie gemeinsame Regeln aufstellen, respektvolle Kommunikation, freie Meinungsäußerung ohne Diskriminierung und soziale Verantwortung.“
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Gegen welche Regel?
Intro – Flucht und Segen
Schulenbremse
Teil 1: Leitartikel – Was die Krise des Bildungssystems mit Migration zu tun hat
„Die Kategorie Migrationshintergrund hat Macht“
Teil 1: Interview – Migrationsforscher Simon Moses Schleimer über gesellschaftliche Integration in der Schule
Rassismus kostet Wohlstand
Teil 2: Leitartikel – Die Bundesrepublik braucht mehr statt weniger Zuwanderung
„Ein Überbietungswettbewerb zwischen den EU-Staaten“
Teil 2: Interview – Migrationsforscherin Leonie Jantzer über Migration, Flucht und die EU-Asylreform
Ein neues Leben aufbauen
Teil 2: Lokale Initiativen – Der Verein Mosaik Köln Mülheim e.V. arbeitet mit und für Geflüchtete
Zum Schlafen und Essen verdammt
Teil 3: Leitartikel – Deutschlands restriktiver Umgang mit ausländischen Arbeitskräften schadet dem Land
„Es braucht Kümmerer-Strukturen auf kommunaler Ebene“
Teil 3: Interview – Soziologe Michael Sauer über Migration und Arbeitsmarktpolitik
Ankommen auch im Beruf
Teil 3: Lokale Initiativen – Bildungsangebote für Geflüchtete und Zugewanderte bei der GESA
Das Recht jedes Menschen
Die Flüchtlings-NGO Aditus Foundation auf Malta – Europa-Vorbild Malta
German Obstacle
Hindernislauf zur deutschen Staatsbürgerschaft – Glosse
Lebendige Denkmäler
Teil 1: Lokale Initiativen – Die Route Industriekultur als Brücke zwischen Gestern und Heute
Spenden ohne Umweg
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Netzwerk 2. Hand Köln organisiert Sachspenden vor Ort
Zivilcourage altert nicht
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Verein zur Erforschung der Sozialen Bewegungen im Wuppertal
Immer in Bewegung
Teil 1: Lokale Initiativen – Sportangebote für Jugendliche im Open Space in Bochum
Jenseits der Frauenrolle
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Spieldesignerin und Label-Gründerin Mel Taylor aus Köln
Zusammen und gegeneinander
Teil 3: Lokale Initiativen – Spieletreffs in Wuppertal
Europa verstehen
Teil 1: Lokale Initiativen – Initiative Ruhrpott für Europa spricht mit Jugendlichen über Politik
Zu Gast in Europas Hauptstadt
Teil 2: Lokale Initiativen – Die europäische Idee in Studium und Forschung an der Kölner Universität
Verbunden über Grenzen
Teil 3: Lokale Initiativen – Wuppertal und seine europäischen Partnerstädte
Korallensterben hautnah
Teil 1: Lokale Initiativen – Meeresschutz im Tierpark und Fossilium Bochum
Was keiner haben will
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Kölner Unternehmen Plastic Fischer entsorgt Plastik aus Flüssen
Wasser für Generationen
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Wupperverband vernetzt Maßnahmen und Akteure für den Hochwasserschutz