Bochum, 29.8. – Es gibt wohl keinen Film, der so sehr im Ruhrgebiet gefeiert wird wie der erste Teil der Unna-Trilogie von Peter Thorwarth: „Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding“. Charaktere, keiner ein „Hans-guck-in-die-Luft“, Dialoge im originalen Ruhrsprech und eine Handlung, die absolut und immer ganz „rehalistisch“ ist, machten diesen Film zum Kult. Es gibt geführte Touren zu den Originaldrehorten, der unumstrittene Star Ralf Richter a.k.a. Kalle Grabowski gibt im Radio seine Meinung über den aktuellen Fußball zum Besten, und natürlich läuft der Streifen seit 15 Jahren ununterbrochen jeden Freitag im UCI Bochum, mit nicht schwindender Fangemeinde. Wo also wäre ein passenderer Ort für die 15. Geburtstagsparty?
Und sie kamen. Fast alle. Regisseur Peter Thorwarth, Porno-Franky Jochen Nickel, Tankwart Willi Tomczyk, Moritz und Till Krebs in Vertretung des leider viel zu früh verstorbenen Diether Krebs und, er darf unter keinen Umständen fehlen, Ralf Richter. Nicht nur die Stars kamen. Freunde, Angehörige, Bekannte und die, die den Film über all die Jahre am Leben halten, sprich die Diehard-Fans, waren zuhauf erschienen. Selbst Mola Adebisi gab sich die Ehre.
Ausgestattet mit Kamera, Smartphone, Autogrammkarten und der neu erschienenen Blu-Ray, die übrigens laut Ralf Richter in Spitzenqualität ist, harrten die Fans aus, um Fotos und Unterschriften der Stars zu ergattern. Eine lautstarke Gruppe Jungs mit Vokuhila-Perücken musste Ralf Richter nicht zweimal bitten, mit ihnen anzustoßen. Einschlägige T-Shirts mit „90-60-90“, „Mann doo!“, „Vietnam“ und „90 Minuten Hardcore… echte Gefühle“ fanden neue freudige Besitzer ebenso wie die neue Blu-Ray der Unna-Trilogie, in Spitzenqualität versteht sich. Im Hof parkte das Kult-Auto, im Hintergrund liefen die Filmsongs der H-Blockx.
Doch trotz des ganzen Spektakels und des roten Teppichs blieb die Atmosphäre familiär und äußerst gut gelaunt. Fans tauschten Filmzitate aus, halfen sich gegenseitig, die heiß ersehnten Fotos zu schießen und schmunzelten, wenn sie bemerkten, dass der ein oder andere Darsteller sich nach 15 Jahren ja wirklich etwas verändert hatte. Darsteller und Regisseur plauderten entspannt mit Fans, Freunden und untereinander. Nach dem roten Teppich tourten sie durch die Kinosäle, in denen der Film gezeigt wurde und bedankten sich herzlich bei allen, denen der Film so viel bedeutet. Und sie hielten eine Überraschung parat. Nach der Vorführung von „Bang Boom Bang“ werde ein Trailer des neuen Filmprojekts „Grabowski – Alles für die Familie“ gezeigt, versprach Ralf Richter. Da er in allen Teilen der Unna-Trilogie einen Grabowski spiele, wolle man die drei Brüder doch mal zusammenführen.
Die Vorführung gestaltete sich so, wie sie nicht anders hätte ausfallen dürfen. Längere Filmpassagen wurden unisono mitgesprochen, es wurde gekichert in Erwartung besonders schräger Szenen und nach Ende des Films wurde herzhaft applaudiert. Es ist in der Tat erstaunlich, dass „Bang Boom Bang“ auch nach mehrmaligem Sichten seinen Reiz nicht verliert, sondern noch an Reiz gewinnt.
Und der Grabowski-Trailer? Die Komödie ist tief im Westen, im Herzen Bochums, angesiedelt. Den Bewohnern des Ruhrgebiets wird die Kulisse wohlbekannt sein und die Herzen der Ruhrpott-Liebhaber höher schlagen lassen.
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