Es gibt 683 Beiträge von Colonia
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24.08.2009
Ein fantasievoller, düsterer, perfekt gemachter Animationsfilm für Leute, die es schaurig-schräg mögen. Und die Gattung "Flughund" bekommt ein ganz neues Gesicht :-)
Prädikat: Coralicious!
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15.08.2009
wenn man bei Filmen von der ersten Minute an weiß, wo die Story lang läuft.
"Selbst ist die Braut" tut aber gar nicht erst so, als wäre er mehr als nettes Fast-Food-Kino, federleichte Sommerunterhaltung mit Und-sie-kriegen-sich-doch-Garantie. Hauptattraktionen sind sowieso das inzwischen 87-jährige "Golden Girl" Betty White, die großartige Landschaft Alaskas und, zugegeben, auch ein bisschen der knuffige Ryan Reynolds.
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02.08.2009
"Der Italiener liegt gerne weich und besitzt keine Rückenwirbel." Feststellungen wie diese, die Autor Jan Weiler in seinem Buch "Maria ihm schmeckt's nicht" macht, werden im gleichnamigen Film sehr hübsch illustriert. Überhaupt finden sich ungezählte kleine Anekdoten aus dem Buch im Film wieder, obwohl die Geschichte im Film eine ganz andere ist und der Buch-Jan nicht der Film-Jan.
Der Jan im Buch hat eigentlich keine Funktion außer der des Beobachters und Zuhörers. Der Film-Jan hingegen ist schon in seiner Verkörperung durch den (erschlankten) Christian Ulmen für einige Lacher gut. Dessen Funktion ist es hauptsächlich, sich dumm anzustellen, also eben "typisch Deutsch" zu sein im Land der italienischen Verwandtschaft.
Natürlich bedient "Maria ihm schmeckt's nicht" sämtliche Klischees von Italienern und Deutschen und reiht sich naht- und übergangslos in ähnliche Komödien ein, die seit "My Big Fat Greek Wedding" gedreht wurden.
Für die nötige Tiefe sorgt im Buch die Geschichte der eigentlichen Hauptfigur, Schwiegervater Antonio. Im Film ist der zwar auch der Hauptdarsteller, die Geschichte, hier auf die des Gastarbeiters reduziert, wirkt allerdings ein wenig aufgepropft. Gerade so, als hätte man nicht allein auf eine ausgelassene Sommerkomödie mit überdrehten Charakteren vertrauen wollen. Auch das irgendwie "typisch Deutsch".
Insgesamt ist "Maria ihm schmeckt's nicht" eine heitere und sehenswerte Komödie mit klasse Darstellern und einigen herrlich-absurden Szenen. Gerade recht für die Urlaubszeit. Bei Erfolg darf man auf die Verfilmung von Moritz Netenjakobs "Macho Man" hoffen: Gleiche Geschichte, aber diesmal ohne Griechen, ohne Italiener, dafür mit der türkischen Familie.
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27.07.2009
Ein echter Knaller. Jaaaa, Navíd Akhavan ist sooo süüüüß. Aber mal im Ernst: Wären da nicht die beiden kabarettistischen Urgesteine Michael Niavarani und Wolfgang Stumph, die leider erst im hinteren Drittel des Films und im hintersten Oberniederwalde aufeinander prallen, wäre "Salami Aleikum" nur die Hälfte wert. Diese beiden bringen mit ungezügelter Spiellaune und bestem Timing noch mal eine Prise Extra-Salz in die eh schon schmackhafte Salami.
Herrlich, dass sich Ali Samadi Ahad in seinem Film einen Schafsköttel um political correctness schert. Herrlich auch, dass er die in drei knappen Sätzen erzählte Story mit vielen bunten bis schrillen Ideen und 1A Schauspielern aufpeppt.
Gelungen, gelungen!
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18.07.2009
Es wird sich ver- und entliebt, es wird gelogen und betrogen, gelästert und gekocht. Es wird gegessen und geredet und geredet und geredet. Kurzum: Ein typisch französischer Film.
Versuchen Sie nicht, dem Namenschaos zu folgen oder an jeder Stelle des Films zu wissen, wer gerade mit wem. Das ist nämlich egal.
"Affären à la carte" ist schnell und stellenweise sehr witzig. Die ganz große Sommerkomödie ist es nicht, eine wirkliche Tragödie ebenfalls nicht. Ein hübscher Film für den lauen Abend, nicht mehr und nicht weniger.
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12.07.2009
"In Indien zum Beispiel, die essen überhaupt nur Reis. Die sitzen auf der Straße, essen Reis, lachen dabei, manche verhungern. Das muss irgendwie eine ganz eigene Landschaft sein." Sagt der kulturell vermeintlich gebildete Fellner, der zusammen mit dem Kollegen Bösel im österreichischen Road-Movie "Indien" (nach dem gleichnamigen Theaterstück) in einem altersschwachen Ford durch die Pampa tuckert, um mehr oder minder schäbige Schnitzel-Gaststätten zu überprüfen. Wobei der eine - gegen Bestechung - gerne mal zwei Augen zudrückt, wenn es mit der Hygiene in der Pfanne nicht so weit her ist. Das war 1993, das war lustig, das war tragisch, das war großartig. Das waren Josef Hader und Alfred Dorfer. Das war (und ist) Kult.
Anno 2009 machen sich Labertasche Fuchs und der kulturell gebildete Tillmann in einem alten Buick auf, die Frittenbuden im norddeutschen Flachland zu überprüfen. Wobei gerne mal zwei oder vier Augen zugedrückt werden, wenn ...
An Lars Jessens neuestem "Heimat-Film" ist der gesplittete Starttermin noch am originellsten: Seit Mai ritten die Schimmelreiter in Norddeutschland, jetzt ist der Film im Rest des Landes angekommen. Aber statt eine ernste Warnung auszugeben, hielt sich der Norden bedeckt und spielte Fisch.
Gut, immerhin die Kölner Stadt-Revue fragte etwas polemisch, ob die Norddeutschen "zeigen wollen, dass sie noch ärgere Spacken sind als die Ostler". Ganz so schlimm sind "Die Schimmelreiter" dann auch wieder nicht. Der Film ist stellenweise sogar so etwas wie amüsant. Meilenweit bleibt er jedoch hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die meiste Zeit langweilt Lars Jessen mal wieder. Das kann er gut, wie neulich erst "Dorfpunks" gezeigt hat.
"Ich hab' ja so die Theorie, daß das Essen sehr oft in Zusammenhang steht mit der betreffenden Landschaft. Also dort, wo die Landschaft eher karg is', gibt's sehr oft gegrillte Sachen. Bei uns is' die Landschaft a bißl üppiger, daher haben wir diese vielen Mehlspeisen." Ach nee, das war ja wieder "Indien".
Siehe auch:
-> "Dorfpunks"
-> "Indien"
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12.07.2009
Der Film, der Josef Hader und Alfred Dorfer auch außerhalb der österreichischen Kabarettszene zu den Stars machte, die sie mit vollem Recht bis heute sind.
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29.06.2009
"Kleine Verbrechen" ist ein kleiner Film. Ein ganz kleiner. So klein, dass das Ansehen zwar nicht weh tut, man es sich aber ebenso gut sparen kann.
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07.06.2009
... und der im gestreiften Pyjama hätten viel mehr Zuschauer verdient. Das allerdings hätte den Filmstart mit mehr Kopien und vor allem etwas Werbung voraus gesetzt. So ging das Kleinod leider in den letzten Wochen komplett unter.
Während ich die ganze Zeit gespannt darauf wartete, ob denn die Story so gehen würde wie ich mir das aufgrund eines einzigen Fotos, des Plakatmotives, vorgestellt hatte, liefen allerhand interessante Nebenstränge ab, die sich zu einem recht dichten Familien-Bild verwoben.
"Der Junge im gestreiften Pyjama" wird von einigen Kritikern mit Benignis "Das Leben ist schön" verglichen. Da ich diesem trotz seiner Oscars herzlich wenig abgewinnen konnte, bin ich froh, dass der US-/Britischen Produktion "Der Junge im gestreiften Pyjama" all das fehlte, was ich "Das Leben ist schön" so verübelte: Schlimmes chargieren, gut gemeinte aber doch schlechte Komik und das Drücken auf die Tränendrüse. Eine "märchenhafte Fabel" sind freilich beide Filme.
"Der Junge im gestreiften Pyjama" ist auf alle Fälle sehr sehenswert.
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13.05.2009
Neulich erst im TV gesehen. Ohne besonders große Fänin von Willi Schmitz zu sein: Er kannet. Er kann Komödie, er kann Action und er kann auch ganz und gar ernsthaft, wie in diesem Film bewiesen. Das allein ist ansehenswert.
Die vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Geschichte wäre unerträglich Hollywood-typtisch, wäre sie nicht eine wahre.
Insofern: Schöner Film, guter Film, gut gespielt.
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