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Es gibt 683 Beiträge von Colonia

Mamma Mia!

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Mamma mia, was für ein Ding.

17.07.2008

Ein Film wie dieser lässt mich Fragen stellen. Die zwei wichtigsten: 1. Was muss man eingenommen haben, um einen solchen Film zu machen und 2. Was muss man einnehmen, um ihn unfallfrei zu gucken?

Die Leinwandhauptverwaltung im UCI entschied sich Punkt 2 betreffend für kostenloses Blubberwasser, und das nach dem Motto: Viel hilft viel. Was den Mädels aus BM-Land ganz offensichtlich nicht bekam. Ja, auch ein Kino voll angeschickerter Damenkränzchen kann ganz schön nervtötend sein.

Ich hab mit "Mamma Mia" gestern meinen persönlichen Sommerfilm des Jahres gesehen. Aber wer wird das noch behaupten können? Die besten Chancen haben Mädels (und solche, die es werden wollen) und alte ABBA-Fans in Personalunion. Alle anderen Planetenbewohner sollten den Film per se meiden.

Wer nicht nach drei Minuten schreiend aus dem Kino rennt, hat gute Chancen, sich prächtig zu amüsieren. Eine Garantie ist's freilich nicht. Nur Zeit absitzen und den Film "so lala" finden geht jedenfalls nicht. Weil "Mamma Mia" mit das Bunteste, Albernste, Lauteste, Kreischigste, Bekloppteste ist, was ich je gesehen habe. Das aber vor schöner Kulisse und mit dem heißesten Abspann seit Langem.

Große Stars machen sich zum Affen, sind sich für nichts zu schade, singen, ohne Stimme zu haben und agieren, offensichtlich ungeübt, vor einer Kamera "Musical" zu spielen. Ich hatte einen Heidenspaß. Nur bei "The winner takes it all" hätte ich das halbe Dutzend Vocal Coaches verfluchen können. Eine Extraschicht Gesangstraining wäre spätestens an dieser Stelle nötig gewesen.

"Mamma Mia" ist Blubberwasser für Augen und Ohren. "Happy-go-Lucky" war depressiv dagegen. Nur für Fans. Mein Sommerfilm.

www.kalk-kultur.de

Happy-Go-Lucky

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Susi Sorglos

28.06.2008

Grundlos gut gelaunte Menschen können einem ganz schön auf den Zwirn gehen. Im wahren Leben würde ein Mensch wie Poppy (Sally Hawkins) genau das tun und bestenfalls reagierte man stirnrunzelnd-schweigend wie der Buchhändler zu Beginn des Films. Auf der Leinwand aber sorgt die Hauptdarstellerin aus "Happy-go-Lucky" (= unbekümmert) für eine wundervolle Form der Heiterkeit.

Der Film hätte auch "Poppy" heißen können. Wie gewohnt konzentriert sich Regisseur Mike Leigh nämlich voll und ganz auf seine Hauptfigur. Die ist ebenso stimmig und überzeugend wie ihr Nord-Londoner Umfeld und sollte "Happy-go-Lucky" an der Kinokasse ein Erfolg werden (was ihm zu gönnen ist), dürfte Sally Hawkins' Gesicht für die nächsten Jahre mit dieser einen Rolle in Verbindung gebracht werden.

Während man die Schauspielerin in Woody Allens kurz zuvor gelaufenem London-Desaster "Cassandras Traum" gleich wieder vergessen hat, schafft sie es hier mühelos, den gesamten Film zu tragen. Weil nämlich Mike Leigh im Gegensatz zu Allen nicht den Eindruck hinterlässt, er habe sich in ein ihm fremdes Milieu verlaufen und Dialoge nach der Lektüre des "So spricht die Working-Class"-Lehrbuches geschnitzt.

"Happy-go-lucky" ist ein inhaltlich letztlich herrlich belangloser, aber technisch und schauspielerisch perfekter Gute-Laune-Film und für Sonnen- wie Regentage gleichermaßen geeignet.

Auf die deutsche Synchronisation darf man gespannt sein. Das im O-Ton schwer verständliche Cockney-Englisch ist allerdings ohne Untertitel weniger zu empfehlen.

Der rote Elvis

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Sozialistischer Cowboy

28.06.2008

Dieser Film ist keine Biografie Dean Reeds. Er klammert Reeds Herkunft, seine Anfänge als Sänger und Schauspieler in den USA und seine erste Ehe komplett aus. "Der rote Elvis" ist vielmehr das Nachspüren der Wirkung des merk- und denkwürdigen US-Amerikaners Reed.

Der war nämlich zum Beispiel in Südamerika ein gefeierter Protestsänger, in Chile Allende-Unterstützer und wird dort bis heute von Teilen der Bevölkerung als Held verehrt. Er war auch ein Idol ungezählter zumeist junger Menschen im Ostblock, bereiste mit der Gitarre im Gepäck die Sowjetunion und mit der Kalaschnikow den Libanon, sprach und sang vom Weltfrieden, von sozialer Gerechtigkeit und "wusch" gerne mal medienwirksam die amerikanische Flagge. Die drei bis vier Amerikaner, die überhaupt schon einmal seinen Namen gehört haben, hassen ihn bis heute dafür.

Als "Mr. Simpatico" 1972 in die DDR zog, dort zum zweiten und später dritten Mal heiratete, gab er nicht seine Freiheit auf. Er wurde von den Oberen gehätschelt, der populäre Protestler mutierte aber mehr und mehr zum Schnulzensänger und B-Movie-Darsteller. Sein Stern sank Anfang der 80-er Jahre. Er wollte in die USA zurückkehren, merkte aber schnell, dass niemand auf den dort unbekannten Ost-Star wartete und blieb also in der DDR, die er mehr und mehr in Frage stellte.

Es gibt zahlreiche filmische Dokumentationen über Dean Reed, jede mit einem anderen Schwerpunkt. Zuletzt hatte der NDR 1993 in einem ausführlichen Porträt versucht, Reeds Leben als Cowboy der DDR nachzuzeichnen, eine weitere Dokumentation aus dem letzten Jahr ist noch unveröffentlicht.

"Der rote Elvis" besticht durch bislang unveröffentlichtes Filmmaterial, Interviews mit prominenten und nicht-prominenten Wegbegleitern, von Egon Krenz bis Armin Müller-Stahl, von Isabel Allende bis zur Ex-Geliebten. Er besticht auch durch seinen unaufgeregten Ton, der frei von Spekulationen, sogar über Reeds Tod ist (fand Eingang ins "Lexikon der prominenten Selbstmörder"; ja, auch sowas gibt's).

Mancher möchte sich über Reed nicht äußern (Manfred Krug, Gojko Mitic), andere dürfen nicht. Renate Blume beispielsweise, Schauspielerin und Reeds letzte Ehefrau, steht unter von Tom Hanks ausgerufener Schweigepflicht und also für Interviews zum Thema nicht zur Verfügung.

So kam Dean Reed vor wenigen Jahren posthum doch noch mal in die Schlagzeilen: Hollywood-Held Tom Hanks hat die Rechte an der Verfilmung von Reeds Leben erworben (nach dem Buch "Comrade Rockstar") und, wie man lesen konnte, für sich die Hauptrolle vorgesehen. Von dem Projekt hört man nichts mehr, und wahrscheinlich ist das gut so.

"Der rote Elvis" hingegen sei jedem angeraten anzuschauen.

Brügge sehen ... und sterben?

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Blutiges Brügge

17.06.2008

Nein, das ist wahrlich keine Komödie. Das ist ein Drama mit einigen wenigen komödiantischen Elementen. Ein Drama mit Längen, aber doch ein sehenswerter Film. Erst am Ende überschlagen sich die Ereignisse. Aber vielleicht muss die Handlung dafür zuvor so ruhig und schleppend vor sich hin dümpeln. Damit man das Ende um so mehr genießen kann.

Eine neue Chance

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Exzellente Trauer-Studie

29.05.2008

"Äh, wer ist gestorben?!" frage ich mich zehn Minuten nach Beginn, denn erst da merke ich, dass die Geschichte nicht chronologisch abläuft. Sie ist zwar optisch und akustisch sehr geschickt, aber dennoch unnötig zerschnippelt.

Von da an geht's. Und wie. Benicio Del Toro allein ist das Eintrittsgeld wert. Er spielt alle an die Wand, inklusive der an sich ebenfalls sehr gut agierenden Halle Berry und der erstklassig ausgewählten Kinder-Darsteller.

Mir waren es ein paar Dutzend Gesichter im Halbschatten und Augen in Großaufnahme zu viel. Das nervt. Aber alles in allem ist "Things we lost ..." ein großartiger Film über die Bewältigung von Trauer.

Sex and the City

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Der letzte Single

29.05.2008

Ja, sie funktioniert, die Übertragung der Serie ins Kino. Und sie funktioniert sogar ganz wunderbar.

Die Welt der begeh-, ach was sage ich!, bewohnbaren Kleiderschränke und das Loblied auf die Freundschaft ist einen Besuch im Kino wert. Jedenfalls für uns Mädels. Den Jungs sei doch besser der zeitgleich laufende "Indy" angeraten.

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Cassandras Traum

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Meilenweit vorbei geschossen

29.05.2008

Woody Allen hat Europa für sich entdeckt und mit "Cassandras Traum" einen weiteren Film in Großbritanien gedreht. Und das geht gleich mehrfach schief:

London ist nicht New York, die Stadt, in der sich einst (sehr lange her!) wunderbare Allen-Komödien abspielten und das hier beschriebene Arbeitermilieu scheint Allen mehr als fremd zu sein.

An diesem Film stimmt einfach gar nichts. Allen schafft es, sogar seine Star-Schauspieler Ewan McGregor und Colin Farrell wie Schultheater aussehen zu lassen. Kein Wort glaube ich ihnen, keine Szene glaube ich dem Film.

Traurig.

Freischwimmer

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Monster in Monschau

16.05.2008

Eine erstaunlich große Anzahl erlesener deutscher Schauspieler agiert in einem leider unterbewerteten herrlich makaberen Film. Zwar hätte dem Streifen eine eindeutigere Zuordnung zu einem Genre sehr gut getan, aber tolle Bilder und ein starkes letztes Drittel entschädigen für einige unnötige Umwege zuvor.

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Abgedreht

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Mittelprächtig

14.05.2008

"Abgedreht" entpuppt sich leider als gar nicht abgedreht, sondern letztlich als sehr konventioneller Film, der am Ende sogar noch die guten alten amerikanischen Werte heraufbeschwört.

Ein kindlich-naiver Spaß mit geringer Halbwertzeit, leider nichts Besonderes.

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Der Exorzismus von Emily Rose

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Das amerikanische Requiem

21.04.2008

Tja, da hatte der deutsche Film mal die Nase weit vorn: "Requiem" war der hiesige Streifen zur gleichen Begebenheit, zufälligerweise im gleichen Jahr entstanden.

Die amerikanische Version ist ziemlich spekulativ und setzt vorwiegend auf Schockeffekte. Der deutsche Film hält sich sehr genau an die wahren Begebenheiten und ist erschreckend, furchteinflößend und überwältigend ohne alle aufgesetzten Effekte.

-> siehe auch "Requiem" (Deutschland 2005)

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