trailer: Herr Teckentrup, welche Chancen liegen in der Nano-Technologie? Tobias Teckentrup: Nano-Technologie wird in vielen verschiedenen Bereichen angewendet. Wir sehen eine große Bedeutung insbesondere bei Nano-Materialien für den Energie-Sektor. Energieumsetzung findet in vielen technisch relevanten Prozessen an Grenz- und Oberflächen statt und lässt sich daher in hohem Maß von Strukturen auf der Nanometerskala beeinflussen. Batterien, Solarzellen und Brennstoffzellen können so sehr viel leistungsfähiger, effizienter und kostengünstiger werden.
Das klingt sehr ökologisch. Gibt es auch Gefahren?
Nano ist nicht grundsätzlich gefährlich. Das muss differenzierter gesehen werden. Wir haben es mit ganz verschiedenen Materialien und Partikelgrößen und -formen zu tun. Man muss unterscheiden, ob der chemische Stoff an sich gefährlich ist oder ob die Substanz gefährlich ist, weil sie aus Nanopartikeln besteht. Manche Nanoteilchen sind zum Beispiel bei einer bestimmten Größe gefährlich, wenn sie aber nur fünf Prozent größer oder kleiner sind, sind sie unbedenklich. Außerdem besteht die Gefahr, dass Nanopartikel in den Körper gelangen, nur dann, wenn sie freigesetzt werden. Oft sind die Nanopartikel in einem Material gebunden und kommen nie in den Menschen.
Wie wichtig ist der Nano-Standort Ruhrgebiet?
Die Region ist sicher führend in diesem Bereich. Speziell die Universität Duisburg-Essen bündelt viele Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Nano-Technologie forschen. Hier am Center for Nanointegration Duisburg-Essen arbeiten 350 Wissenschaftler interdisziplinär an dem Thema.
Können Sie die Bedenkenträger verstehen?
Natürlich. Nanopartikel sind mit dem bloßen Auge und auch mit anderen optischen Mitteln nicht zu erkennen. Da braucht man schon spezielle Geräte wie ein Elektronenmikroskop.
Dr. Tobias Teckentrup (29) ist stellvertretender Geschäftsführer von CeNIDE - Center for Nanointegration an der Universität Duisburg-Essen.
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