13 & God – unter diesem kryptischen Bandnamen hatten sich die Indie-Rocker The Notwist und die Leftfield-Hip-Hopper Themselves bereits 2005 zusammengetan. Mit „Own your Ghost“ machen sie wieder Indietronic par exellence: Bandmusik wird durchzogen von elektronischen Beats und Sounds, Gesang und der unkonventionelle Rap der Amerikaner wechseln sich ab (Alien Transistor). Aidan Moffat, ehemals Arab Strap, tut sich für sein neues Album „Everything's getting older“ mit Bill Wells zusammen. Während Moffat seinen spröden Gesang, der teilweise eher Spoken Word ist, beisteuert, untermalt Bill Wells die Worte mit seinen minimalistischen, unprätentiösen Kompositionen. Mal ist es ein Piano, mal sind es Streicher, die ihre Melancholie versprühen (Chemikal Undeground). Die Chicagoer Post-Rock Supergroup The Sea and Cake präsentiert mit dem Minialbum „The Moonlight Butterfly“ sechs neue Stücke, die auf ihre unnachahmlich subtile Art federnden Jazz und Afro-Elemente vereinen und neuerdings auch Krautrock-Anleihen erkennen lassen: zartschmelzend (Thrill Jockey). Die Skeletons aus New York machen mit ihrem neuen Album „People“ offenen Avantpop, der mit seiner stilistischen Bandbreite überwältigt: Einflüsse aus aller Welt durchkreuzen ihre im Kern an westlichem Art-Rock orientierten, mitunter von langen, rhythmisch komplexen Instrumentalpassagen durchzogenen Songs (Crammed Disk). Pendikel, deutsche Band mit Hardcore-Vergangnheit, werden auch immer mehr zu Art-Rockern. Auf „Pendikeland“ gliedern sie die Songs gar in drei Aufzüge und ein Finale – wenn das kein Kunstwille ist. Zwischen den energischen Riffs tröpfeln hier Geigen, dort ein Klavier oder eine Rhythmusmaschine pluckert im Hintergrund (Blunoise).
Koze kriegt sie alle! DJ Kozes Label Pamba veröffentlicht nach dem Isolée-Album und vor dem anstehenden Ada-Album Robag Wruhmes „Thora Vukk“, das zwischen Club und Wohnzimmer schwankt. Die rhythmischen Eskapaden sind angereichert mit Geräusch, Melodie und subtiler Atmosphäre, die gleichberechtigt neben dem mächtigen Beat stehen. „Body Language Vol. 10“, gemixt von M.A.N.D.Y., beinhaltet 21 Tracks von Booka Shade, DJ Koze, Carl Craig, Roman Flügel, Marc Roule, Model 500 und anderen. Der Mix ist bestes Partymaterial mit trockenem, aber mitreißendem Techhouse (Get Physical).
Der Düsseldorfer Pianist Hauschka kreuzt für sein achtes, nach der bekannten Düsseldofer Bar benanntes Album „Salon Des Amateurs“ die Technik des präparierten Pianos mit schneller, rhythmischer Minimalmusik à la Steve Reich. Die mit Hilfe von Mitgliedern von Calexico und Múm entstandenen Stücke wirken gleichermaßen nervös wie beruhigend. Ersteres wegen der rhythmischen Komplexität, der Polyphonie und der Geschwindigkeit, letzteres wegen der Melodien und der Loop-Struktur (Fat Cat).
Mit „Band of Gypsies 2“ tun sich zum zweiten Mal die Rumänen Taraf de Haïdouks mit den Mazedoniern Kočani Orkestar zusammen. Das macht nicht weniger als 26 Musiker, die an den elf Stücken des Albums beteiligt sind. Mit überschäumenden, turbulenten Tanzstücken findet man auf dem Album besten Balkan Sound, der ohne Beats auskommt (Crammed Disk). Bruce Gilbert, ehemals Wire, hat 1986 mit „The Shivering Man“ ein kolossales Album aufgenommen, mit dem er zwischen Post Punk, Industrial und Ambient Soundforschung betrieben hat. Meist looporientiert, mitunter aber auch fast songhaft. Die Wiederveröffentlichung erscheint zum 25. Jubiläum der Erstveröffentlichung (Mego).
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