Wenn im Herbst den Verstorbenen gedacht wird, findet wie jedes Jahr das erste städtische Chorkonzert der Saison statt. Dazu laden das Sinfonieorchester Wuppertal und der Konzertchor Wuppertal am 24. November in die Historische Stadthalle ein. Dieses Mal liegt die Leitung in den Händen von Gastdirigent Christoph-Mathias Mueller. Geboten wird passend zum Totensonntag ein gehaltvolles Programm.
Mueller, 1967 in Peru geboren und in der Schweiz aufgewachsen, wurde zweimal mit dem Echo Klassik und vor vier Jahren mit dem Opus Klassik ausgezeichnet. Er verfügt über ein breit gefächertes, stilistisch vielseitiges Orchesterrepertoire. Von 2005 bis 2018 war er Generalmusikdirektor des Göttinger Symphonieorchesters. Seit drei Jahren ist er künstlerischer Leiter des Klassikfestivals „Murten Claassics“ in der Schweiz. Vor zwei Jahren wurde er zum Professor für Orchesterdirigieren an der Zürcher Hochschule der Künste ernannt. Regelmäßig arbeitet er mit international renommierten Orchestern zusammen. Als Operndirigent trat er beim Moskauer Bolschoi Theater mit der „Fledermaus“ von Johann Strauss und dem „Rosenkavalier“ von Richard Strauss in Erscheinung. Weitere Erfahrungen sammelte er mit halbszenischen Aufführungen von Verdis „La Traviata“, Haydns „Orfeo“ und Mozarts „Entführung aus dem Serail“. Nach seiner Ausbildung als Geiger in Basel erwarb er später den Master of Music an der University of Cincinnati. Vor seinem Göttinger Amtsantritt war er Assistenzdirigent von Claudio Abbado im Gustav Mahler Jugendorchester und beim Lucerne Festival Orchestra.
In die Historische Stadthalle bringt Mueller jetzt Gabriel Faurés Requiem mit. Es ist Faurés einziges größeres Werk, dem ein religiöser Text zugrunde liegt. Im Gegensatz zu traditionellen Totenmessen wird in diesem Werk ein friedliches Bild des Todes gezeichnet. Die Solopartien übernehmen zwei bekannte Sänger. Sopranistin Dorothea Brandt war einst Ensemblemitglied der Wuppertaler Oper und trat letzten Mai, wie auch Bariton Andreas Beinhauser, mit dem städtischen Orchester bei Haydns „Schöpfung“ auf.
Zuvor erklingt Arthur Honeggers dritte Sinfonie, bekannt als „Symphonie liturgique“. Dieses kurz nach dem 2. Weltkrieg entstandene programmatische Werk vertont etwa das Jüngste Gericht, hoffnungslose Verlorenheit und die Vision einer besseren Welt.
Fauré Requiem – 1. Chorkonzert | So 24.11. 18 Uhr | Historische Stadthalle Wuppertal | www.sinfonieorchester-wuppertal.de
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