Sonntag, 8. Februar: „Ich heiße Sie herzlich willkommen hier in Nordrhein-Westfalen!“ Mit diesen herzlichen Worten begrüßte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens in Berlin mehr als tausend Gäste der Berlinale, die sich auf Einladung des Bundeslandes und der Film- und Medienstiftung zu diesem bereits traditionellen Großevent in der Hauptstadt eingefunden hatten. Zum 14. Mal konnte man im Rahmen der Veranstaltung auf die Bedeutung und Relevanz der in Nordrhein-Westfalen geförderten Filme hinweisen, von denen es 2015 immerhin wieder 29 in die verschiedenen Sektionen des renommierten A-Festivals geschafft hatten, zwei davon sogar in den Wettbewerb, wo sie um die Goldenen Bären konkurrieren. Für Hannelore Kraft ist dies insbesondere ein Erfolg von Petra Müller, der Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung, die mit ihrem Einsatz und ihrem Team dazu beigetragen habe, dass NRW ein dermaßen erfolgreiches Filmland sei.
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Petra Müller selbst merkte an, dass die knapp dreißig in NRW geförderten Filme auch „die Vielfalt des Filmschaffens in unserem Bundesland eindrucksvoll unter Beweis“ stellten. Es hat ebenfalls schon Tradition, dass auf dem NRW-Empfang der Berlinale auch die aktuellen European Shooting Stars präsentiert werden, die nach Meinung der Jury das größte Potenzial besitzen, in ihren Ländern und bald auch in internationalen Produktionen Starstatus zu erlangen. Petra Müller zeigte sich sichtlich stolz, dass die Wahl des deutschen Shooting Stars auf Jannis Niewöhner gefallen war, der damit der erste Shooting Star ist, der aus Nordrhein-Westfalen kommt. Seinen Durchbruch erlebte Niewöhner mit den ersten beiden Filmen der Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier, „Rubinrot“ und „Saphirblau“.
Der dritte Teil, „Smaragdgrün“, soll in diesem Jahr ebenfalls wieder zum größten Teil in NRW realisiert werden. Aber neben all den guten alten Traditionen und fest etablierten Ritualen markiert 2015 auf der Berlinale auch den Startschuss für einen Neubeginn. Erstmals hat sich das Festival auch den modernen Erzählformen des Fernsehens angenommen und gemeinsam mit der Film- und Medienstiftung NRW eine Partnerschaft unter dem Titel „Drama Series Days“ beim European Film Market ins Leben gerufen. „Angesichts der herausragenden Qualität vieler Serien ist das ein logischer Schritt für die Berlinale, aber auch für Nordrhein-Westfalen, denn wir sind nicht nur ein herausragendes Filmland, sondern auch Deutschlands größter Fernsehstandort“, kommentierte dazu Petra Müller.
Der NRW-Empfang in der Landesvertretung in Berlin bietet immer auch die Gelegenheit, gerade abgedrehte oder momentan in Produktion befindliche Filme aus Nordrhein-Westfalen einer ersten Öffentlichkeit zu präsentieren. Deswegen gaben sich bei dem Event auch wieder die größten Stars der bundesdeutschen Kinoszene die Klinke in die Hand. Von Tom Schilling, Oskar Roehler, Sönke Wortmann, Katja Riemann und Margarethe von Trotta bis hin zu Nina Hoss, Fritzi Haberlandt, Katharina Schüttler und Lars Eidinger reichte die Liste der anwesenden Gäste. Den sicherlich größten Beifall konnte allerdings Altmeister Wim Wenders einheimsen, der in diesem Jahr auf der Berlinale mit dem Ehren-Bären für sein Lebenswerk prämiert wird und mit seinem neuesten Film „Every Thing Will Be Fine“ außer Konkurrenz im Wettbewerb zu sehen ist. Gleichzeitig kann er sich mit seiner Dokumentation „Das Salz der Erde“ Hoffnungen auf einen Oscar machen. Hannelore Kraft drückte ihm dafür symbolisch bei ihrer Ansprache die Daumen und attestierte: „Sie haben es verdient!“
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