Sonntag, 14. Februar: Schon der erste Star auf dem Roten Teppich in der NRW-Landesvertretung im Bund in Berlin sorgte am Abend für ein Blitzlichtgewitter. Dennoch waren sich viele der anwesenden Fotografen und Journalisten gar nicht sicher, um wen es sich bei dem gelben Monster mit dem roten Stern auf der Brust handelt. „Molly Monster“, von Ted Sieger erfunden und in den Wohnstuben der Kindergartengeneration durch Bücher und eine Fernsehserie wohl bekannt, feierte nun im Generationen-Plus-Programm der Berlinale in „Ted Sieger’s Molly Monster – Der Kinofilm“ ihr Leinwanddebüt. Keine Frage, dass der von der Filmstiftung geförderte Film mitsamt seinen Machern beim 15. NRW-Empfang nicht fehlen durfte. 26 Filme sind es im Jahr 2016, die von der Film- und Medienstiftung NRW gefördert wurden und nun in den unterschiedlichsten Sektionen des größten deutschen Filmfestivals zur Aufführung kommen. Eine stolze Zahl, die schon seit einigen Jahren sehr stabil ist und die Wichtigkeit der 1991 ins Leben gerufenen nordrhein-westfälischen Filmförderung unterstreicht.
Im Wettbewerb tritt 2016 die internationale Koproduktion „Jeder stirbt für sich allein“ nach dem bekannten Roman von Hans Fallada im Rennen um die Goldenen und Silbernen Bären an. Der von Schauspieler Vincent Pérez („Die Bartholomäusnacht“) inszenierte Film hat mit Stefan Arndts „X Filme Creative Pool“ einen großen deutschen Koproduzenten mit an Bord, der auch international gut aufgestellt ist. Ein weiterer renommierter und ebenfalls in der Nazi-Zeit angesiedelter Film, Hans Steinbichlers „Das Tagebuch der Anne Frank“, feierte in der Reihe Generation seine Weltpremiere. Die zahlreichen weiteren Screenings von durch die Film- und Medienstiftung NRW geförderten Filmen in den unterschiedlichen Sektionen der Berlinale unterstreichen die Vielseitigkeit und den internationalen Zuspruch, den diese genießen. Unter den weiteren Teilnehmern in den offiziellen Wettbewerben befinden sich u.a. auch der von Philip Scheffner inszenierte Flüchtlingsfilm „Havarie“ im Forum oder der KHM-Abschlussfilm „Toro“ von Martin Havie unter dem Label „Perspektive Deutsches Kino“. Bei ihrer Ansprache in proppevollen Landesvertretung unterstrich die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wieder einmal die Wichtigkeit der Film- und Medienstiftung und ihrer exzellenten Leitung durch Geschäftsführerin Petra Müller: „Wir sind stolz darauf, ein großes und tolles Filmland zu sein. Vielen Dank an Petra Müller und ihr Team dafür! Die Berlinale bringt sich ein in aktuelle Debatten wie die Flüchtlingsproblematik, und wir freuen uns, dass auch diese Filme von der Filmstiftung mitfinanziert wurden.“
Müller unterstrich in ihrer Ansprache, dass der Anteil der Regisseurinnen und Produzentinnen der geförderten Produktionen ständig ansteige, und sie sehr stolz auf diese Entwicklung sei. Ebenfalls durch starke Beteiligung der NRW-Filmstiftung hat sich die Berlinale mit den „Drama Series Days“ mittlerweile auch spannenden Fernsehformaten geöffnet. Zwei bekannte Kinoregisseure, die seit ihren Anfängen eng mit der Filmstiftung verbunden sind, haben nun ihrerseits umfangreiche Fernsehprojekte ins Auge gefasst. Sönke Wortmann („Frau Müller muss weg!“) hat die Miniserie „Charité“ bereits abgedreht, Tom Tykwer („Cloud Atlas“) hat die 200tägigen Dreharbeiten zu „Babylon Berlin“ noch vor sich, von denen mehr als ein Drittel in NRW stattfinden werden. Wortmann, der 1991, im Jahr der Gründung der Filmstiftung, bei „Kleine Haie“ schon von dieser gefördert wurde, sagte am Abend: „Ohne die Filmstiftung hätte ich die Karriere nicht machen können, die ich gemacht habe.“
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