7 Brüder
Deutschland 2002, Laufzeit: 86 Min., FSK 0
Regie: Sebastian Winkels
Darsteller: Klaus Hufschmidt, Hannes Hufschmidt, Wolfgang Hufschmidt, Dieter Hufschmidt, Volker Hufschmidt, Hartmut Hufschmidt, Jochen Hufschmidt
Sieben Brüder berichten aus ihrem Leben. Sieben Menschen, die geprägt wurden durch den jeweiligen Zeitgeist, durch Familie und Religion. Sieben Geschichten, die vom Lauf der Dinge künden.Dokumentarfilm, der auf die Persönlichkeit seiner Protagonisten vertrauen kann.Zwischen 1929 und 1945 in Mülheim an der Ruhr geboren, sind die Erlebnisse der Hufschmidtbrüder so verschieden wie ihre Ansichten. Doch trotz des Alterunterschieds und der daraus resultierenden Weltsicht gibt es so viele Gemeinsamkeiten, dass der Zuschauer sich unweigerlich fragt, wie stark Familienzusammenhalt tatsächlich ist.Alleine waren sie eigentlich nie in ihrem Leben, auch wenn der Krieg sie jahrelang getrennt hatte, bevor sie sich 1945 im Elternhaus neu begegneten. "Nesthäkchen" Jochen war da gerade geboren, während der älteste Bruder den Abenteuerspielplatz "Hitler-Jugend" gerade hinter sich hatte. Für den ging es dann gleich in die Lehre. Jochen kämpfte sich weit mühvoller als seine Geschwister durch die Schule, machte aber schließlich seinen Weg und arbeitet heute als Religionslehrer. Nach einer erfolgreichen Karriere als Manager, entscheidet sich auch sein älterer Bruder Hartmut für ein spätes Theologiestudium...Im Verlauf des Films erhält der Zuschauer immer mehr Informationen über die Brüder durch sie selbst und aus Sicht der anderen. Die Geschichten laufen zusammen, trennen sich, wechseln die Perspektive und manchmal widersprechen sie sich auch.Sebastian Winkels hat in seinem ersten abendfüllenden Film eine adäquate Form gefunden, jedem der Brüder gleichviel Raum zur Selbstdarstellung zu lassen. An sieben Drehtagen hatte jeder für sich alleine einen Tag zur Verfügung, um aus seinem Leben zu berichten. Als Kulisse diente ein schwarz ausgekleidetes Studio mit elliptisch angelegtem Schachbrettmuster auf dem Boden. Auch versagte sich der Filmemacher während des Drehs jede Einflussnahme auf den Verlauf der Erzählung. Erst in der Montage wurde der Film strukturiert und durch lose eingeblendete Texttafeln thematisch gegliedert.Durch sparsamen aber gezielten und wohl konzipierten Einsatz filmischer Mittel erzeugt "7 Brüder" eine große Nähe zu den Protagonisten, in deren Lebensgeschichten sich nicht nur Persönlichkeit, sondern auch deutsche Geschichte hautnah wiederspiegelt.
(Eric Horst)
Zwischen Helden- und Glückssuche
Die Kinotrends des Jahres – Vorspann 01/25
Schund und Vergnügen
„Guilty Christmas Pleasures: Weihnachtsfilme“ im Filmstudio Glückauf Essen – Foyer 12/24
„Das Ruhrgebietspublikum ist ehrlich und dankbar“
Oliver Flothkötter über „Glückauf – Film ab!“ und Kino im Ruhrgebiet – Interview 12/24
Besuchen Sie Europa
Die Studie Made in Europe und ihre Folgen – Vorspann 12/24
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund