American Splendor
USA 2002, Laufzeit: 101 Min.
Regie: Shari Springer Berman, Robert Pulcini
Darsteller: Paul Giamatti, Harvey Pekar, Shari Springer Berman, Earl Billings, James Urbaniak, Judah Friedlander, Robert Pulcini, Toby Radloff, Hope Davis, Joyce Brabner, Donal Logue, Molly Shannon, James McCaffrey, Madyline Sweeten, Danielle Batone
Das Leben ist ein Comicstrip
juggernaut (162), 30.11.2004
Das Leben des Comicautors Harvey Pekar ist eine äußerst vergnügliche Angelegenheit ? zumindest für die Zuschauer dieses Films, für ihn selbst meistens eher weniger. Paul Giamatti, der Pekar in den Spielszenen darstellt, ist mit einem Knautschgesicht gesegnet, das von schiefen Grimassen über treuherzigen, verlorenen Hundeblick und Life-is-ugly-why-not-kill-yourself-Mimik alle Nuancen zur Verfügung hat. Die Szenen und Dialoge mit Hope Davis (als Pekars Ehefrau Joyce) könnten auch aus einem guten Woody-Allen-Film stammen, an anderen Stellen wirkt Giamattis Pekar wie eine Realfilmversion von Donald Duck. Aber der kleine Krankenhaus-Sachbearbeiter ist eben kein Pechvogel, er hat aus seinem durchschnittlichen täglichen Trott das Beste gemacht, indem er seine Alltagserlebnisse aufschrieb und von anderen, u.a. Robert Crumb, zeichnen ließ. So auch die Zeit, in der er gegen den Krebs kämpfte und ihn besiegte: ?Our Cancer Year?. Chemotherapie im Comic, das gibt?s auch nicht alle Tage.
Abgesehen von diesem eher ernsthaften Schlenker, den aber nun einmal das reale Leben Pekars dem Drehbuch vorgab, dominieren die komischen Seiten. Die Machart des Films mit seinen ständigen Doppelungen auf mehreren Ebenen, mit ganzen gezeichneten Passagen am Stück oder ins Realbild eingeschobenen Comicfiguren, Interviews mit dem echten Harvey Pekar und seiner Ehefrau sowie seinen echten Kollegen aus der Krankenhaus-Registratur, oder auch die Ausschnitte aus den Letterman-Shows, in denen er eine Zeit lang Dauergast war, sorgt für einen sehr kurzweiligen und abwechslungsreichen Film über einen eigentlich recht ?normalen?, notorisch trübsinnigen Zeitgenossen. Der im Übrigen eine ausgeprägte Vorliebe für Jazzmusik hat, weshalb auch hauptsächlich entsprechende Klänge den Film unterlegen. Nicht mal das hat mich, der ich mit Jazz nicht viel anfangen kann, gestört. ?American Splendor? ist rundum gelungen.
Zwischen Helden- und Glückssuche
Die Kinotrends des Jahres – Vorspann 01/25
Schund und Vergnügen
„Guilty Christmas Pleasures: Weihnachtsfilme“ im Filmstudio Glückauf Essen – Foyer 12/24
„Das Ruhrgebietspublikum ist ehrlich und dankbar“
Oliver Flothkötter über „Glückauf – Film ab!“ und Kino im Ruhrgebiet – Interview 12/24
Besuchen Sie Europa
Die Studie Made in Europe und ihre Folgen – Vorspann 12/24
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund