Bambi – Eine Lebensgeschichte aus dem Wald
Frankreich 2024, Laufzeit: 85 Min., FSK 0
Regie: Michel Fessler
Bezauberndes Remake mit echten Tieren
Hymne an die Natur
„Bambi – Eine Lebensgeschichte aus dem Wald“ von Michel Fessler
„Bambi. Eine Lebensgeschichte aus dem Walde“ ist ein österreichischer Jugendroman von Felix Salten, der 1923 erschien und schnell zum Bestseller wurde. 1933 erwarb MGM-Regisseur Sidney Franklin die Filmrechte an dem Buch, konnte aber sein geplantes Filmprojekt nicht realisieren und bot den Stoff Walt Disney an, der 1937 die Rechte erwarb und die Geschichte als Vorlage für seinen Animationsfilm „Bambi“ nutzte. Ein Film, der bis heute viel mehr in Erinnerung geblieben ist als das Buch. Seit 1942 hat Bambis Geschichte Generationen von Kindern berührt.
Nun greift Michel Fessler die Geschichte wieder auf und erzählt sie in einer Realverfilmung, mit echten Tieren in der echten Natur. Die Tiere sprechen nicht, die Geschichte wird von einer ruhigen Stimme (in der deutschen Version von Senta Berger) aus dem Off erzählt. Das verleiht dem Film einen dokumentarischen Charakter und macht ihn weniger emotional als die bekannte Version von Disney. Dort schaut das niedliche Rehlein mit großen Kulleraugen von der Leinwand und die Tiere singen, tanzen und sprechen. Hier bewegen sich die Tiere in ihrem normalen Habitat und verhalten sich artgerecht. Gerade für Stadtkinder, die selten Walderlebnisse haben, bietet die realistische Inszenierung einen wunderbaren Einblick in den Wald. Fessler zeigt, wie sich die Natur verändert – vom zarten Grün des Frühlings über die üppige Wildblumenpracht im Sommer bis zum kalten, verschneiten Winter, der die Nahrungssuche erschwert. Er zeigt atemberaubende Sonnenaufgänge, Regen, der auf Waldwiesen fällt und Wildtiere, die sich dem Lauf der Jahreszeiten anpassen. Wir sehen, wie Bambi heranwächst und lernt, sich im Wald zwischen Kaninchen, Krähen, Wildschweinen, Wölfen und Waschbären zu bewegen, sich anzupassen und am Ende zum stolzen Rehbock und zum König des Waldes zu werden. Die Gefahr, die von Menschen ausgeht, und der tödliche Schuss, der Bambis Mutter tötet, kommen hier fast nur nebenbei vor. Vielleicht, um zarte Kinderseelen zu schützen, die ja heutzutage ach so zerbrechlich sind. Im Disney-Film ist diese Szene eines der emotionalsten überhaupt. Durch Fesslers dokumentarische Betrachtung sind wir aber eher Beobachtende als Ergriffen-Bewegte (oder: Berührt-Ergriffene?). Was an Emotionen fehlt, macht der Film mit wunderbaren Naturaufnahmen wett. Er ist eine Hymne an die Natur, in der das Leben, der Tod, die Paarungszeit und der Respekt zwischen den Tieren auf sehr poetische Weise, in großartigen Bildern angesprochen werden. In Frankreich, wo der Film bereits im letzten Jahr lief, hat die Realverfilmung allerdings für Furore gesorgt. Tierschutzorganisationen prangerten die Verwendung von dressierten Tieren an. Die Produktion versicherte, dass kein Tier während den Dreharbeiten zu Schaden kam.
(Tina Adomako)
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