C.R.A.Z.Y.
Kanada 2005, Laufzeit: 127 Min.
Regie: Jean-Marc Vallee
Darsteller: Michel Côté, Marc-André Grondin, Danielle Proulx, Emile Vallée, Pierre-Luc Brillant, Mariloup Wolfe, Jean-Louis Roux, Francis Ducharme, Sébastian Blouin, Félix-Antoine Despatie, Alex Gravel, Hélne Grégoire, Michel Laperriere, Johanne Lebrun, Natasha Thompson, Maxime Tremblay,Jean-Marc Vallee
Dieser Film im Original
jerry4444 (4), 20.06.2006
Weiß jemand hier, ob es irgendwo möglich ist, diesen Film in OmU im Kino anzuschauen?
Gebügelte Toast
Colonia (683), 15.06.2006
Na schön, da hat Frankokanada einen Filmhit. Einen, in dem der unverschämt hübsche Marc-André Grondin sehr überzeugend sowohl das 15-jährige wie auch das erwachsene "Christkind" Zac spielt. Einen, in dem die 60-er, 70-er und frühen 80-er Jahre detailgetreust als Kulisse für eine schwierige Vater-Sohn-Geschichte nachgebildet werden. Einen, in dem schablonenhafte Figuren agieren und skurrile Szenen wie Zacs Traum während der Weihnachtsmesse oder der ständig Aznavour singende Vater vorkommen.
Aber in den 127 Filmminuten wird auch eine ganze Menge heißer Luft geblasen und zäher Kaugummi gekaut.
Nicht verrückt genug...
mr. kurtzman (168), 06.06.2006
...und dazu noch zu gewollt, aber ein lohnenswerter kurzweiliger Film. Die Brüder hätte ich mir mit mehr Inhalt gewünscht, aber wie unten schon geschrieben, was soll's. Das gibt mir aber noch die Gelegenheit zu erwähnen, dass in choices.de kein Beitrag zum herausragendenen franko-kanadischen Film ?Leolo? von 1992 zu finden ist. Schade.
Frankreich liegt in Kanada
socsss (63), 22.05.2006
Ja, auch dieser Film bedient sich fröhlich bei Klischees! Ja, auch dieser Film erschlägt und erschrickt einen gelegentlich mit richtig simpel gestrickter Psychologie! Und ja, ganz sicher, er hat seine Längen und zehn, fünfzehn Minuten weniger hätten dem Film nicht geschadet! Und ja, ja, das Ende ist dann schon arg tränendrüsig geraten!
Aber ich fand ihn großartig! Gelegentlich entdeckt man im Rahmen einer Preview denn doch mal ein Kleinod, welches sonst wohl an einem vorüber gegangen wäre! Und für solche Filme erträgt man dann auch gerne mal Big Mamas House II und ähnliche Granaten!
C.R.A.Z.Y. erzählt sowohl die Geschichte der Selbstfindung eines nicht ganz durchschnittlichen Kindes, Teenagers und jungen Mannes und wie er lernt, sich gegen die Vorurteile der Gesellschaft, die anerzogenen Moralvorstellungen seiner selbst, die auf denselben Moralvorstellungen basierende Ablehnung seiner Umwelt und letztlich vor allem gegen den Drang zu behaupten, es seinem geliebten Vater (und, nicht zu vergessen, wenn auch weniger plakativ und vordergründig dargestellt: auch seiner mindestens ebenso geliebten Mutter) recht zu machen als auch die Geschichte einer Großfamilie mit schweren Kommunikationsproblemen, die ernsthafte Schwierigkeiten hat, mit der Andersartigkeit der geliebten Menschen klarzukommen. Ob nun Homosexualität (und ihr ewiges Pendant, die Homophobie), Aberglaube, Drogen, mangelndes Gesangstalent, alles wird abgehandelt!
Klingt nach schwerer Kost, ist aber weitgehend mit leichter Hand, einfühlsam und humorvoll geschrieben - und absolut großartig gespielt!
Ich kann den Film jedem nur wärmstens empfehlen (ohne das als Kalauer verstanden zu wissen) - allerdings mit der Einschränkung, dass man solche kleinen eher abseitig gelagerten Filme ohne allzu viel Handlung, aber mit sehr viel Charakterzeichnung schon mögen muss! Letztlich will ich nicht verhehlen, dass ich augenscheinlich (und hörbar) der Einzige im Kinosaal war, der den Film ernsthaft gut fand!
Aber für mich ein weiterer Beweis (und hoffentlich nicht der letzte), dass es die Quebecois durchaus geschafft haben, in ihrer selbsterschaffenen Isolation zumindest mal eine eigenständige und sehr gute Kinokultur zu entwickeln! Demenstprechend zur Abwechslung mal passenderweise: Chapeau!
Ach ja: Zumindest gibt es großartige Musik, daran sollte eigentlich wenig Zweifel bestehen ;-)...
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