Deutschstunde
Deutschland 2019, Laufzeit: 125 Min., FSK 12
Regie: Christian Schwochow
Darsteller: Ulrich Noethen, Levi Eisenblätter, Tobias Moretti
>> www.wildbunch-germany.de/movie/deutschstunde
Ein reduzierter Lenz
Raspa (392), 14.05.2020
Als ich vor Jahrzehnten die "Deutschstunde" zum ersten Mal las, war Emil Nolde noch das integre Vorbild für den Maler Max Nansen. Heute, da man inzwischen weiß, was für ein - mit Verlaub - menschliches Arschloch dieser Mann war, ein Nazi und Denunziant ( trotz des Berufsverbots als "entarteter Maler" ), muss man Nansen einfach als eine fiktionale Figur betrachten und diese von Nolde abstrahieren. Insofern ist Moretti auch eine sehr gute Besetzung, da er viel weniger "noldehaft" daher kommt als W. Büttner in der TV - Fassung von 1971. Arno Assmann war damals eine wunderbare Verkörperung des verbohrten Pflichtmenschen Jepsen, den Noethen nun aber ebenso überzeugend verkörpert.Die damalige Fassung folgte der Romanvorlage sehr viel getreuer, was sich auch in einer größeren Anzahl von Charakteren, mehr Dialog und einer deutlich epischeren Erzählweise manifestierte. Schwochow verzichtet fast völlig darauf, die Handlung streng historisch einzubetten. Ihm geht es mehr um das Modellhafte der Geschichte, die sich überall so oder ähnlich ereignen kann, wo Freiheitsrechte außer Kraft gesetzt werden und "brauchbare Menschen" das Idealbild des Staatsbürgers darstellen.
Und natürlich gibt es, wie in der früheren Version auch, sehr eindrucksvolle Bilder der kargen Nordseelandschaft, nur deutlich dunkler und düsterer als damals.
Schwochows Verfilmung kann durchaus für sich selbst stehen; wenn so mancher Zuschauer aber angeregt werden sollte, den Roman zum ersten oder auch zum erneuten Male zur Hand zu nehmen, so wäre das sicher auch kein Schaden.
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24