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Ein Chef zum Verlieben
USA 2002, Laufzeit: 101 Min., FSK 0
Regie: Marc Lawrence
Darsteller: Sandra Bullock, Hugh Grant, Alicia Witt, Dana Ivey, Robert Klein, Heather Burns, David Haig, Dorian Missick

Zwei Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Lucy Kelson (Sandra Bullock) protestiert in Batikrock und Birkenstock gegen das Unrecht dieser Welt, Millionär George Wade (Hugh Grant) ist ein Womanizer und Lebemann, dessen Porträt die Titelblätter von Forbes und GQ ziert. Ihre Wege kreuzen sich, als Lucy den Abriss eines Gemeindezentrums verhindern will, an dessen Stelle Georges Immobilien- und Baufirma Eigentumswohnungen plant. Wie der Zufall es so will, sucht George dringend eine neue Leiterin für seine Rechtsabteilung, und Lucy ist Juristin mit Havard-Abschluss. Der charmante Millionär lockt die sozial engagierte Anwältin mit einem Angebot, das sie nicht ablehnen kann: Wenn sie für ihn arbeitet, bleibt das Gemeindezentrum erhalten, und sie darf nach ihrem Gusto über einen Fonds für karitative Zwecke verfügen. Das Öko-Outfit wird gegen schicke Business-Kostümchen eingetauscht, und Lucy macht für die Wade Corporation einen glänzenden Job, der allerdings, wie sich herausstellt, auch die persönliche Rund-um-die-Uhr-Betreuung des egozentrischen Chefs beinhaltet. Lucy geht mit ihm Kleidung kaufen, sucht Möbel aus, ficht die Scheidung von seiner Ex-Frau durch und wird sogar per Telefon dazugeschaltet, wenn George bei einem Date mit einer drallen Blondine nicht weiterkommt. Nach Monaten aufopferungsvoller Arbeit und dem nahezu vollständigen Verzicht auf ein Privatleben hat Lucy genug: Lieber weniger Geld verdienen und sich wieder verstärkt sozial- und umweltpolitischen Projekten widmen, als sich weiter so ausbeuten zu lassen. Erst nach der Kündigung bemerkt sie, dass sie auf ihre Nachfolgerin eifersüchtig ist, und auch George wird sich fast zu spät über seine Gefühle für Lucy klar... Das neue Hollywood-Traumpaar sind Bullock und Grant sicherlich nicht, doch für eine leichtfüßige, charmante und stellenweise ungemein lustige Liebeskomödie reicht es allemal. Bullock, die auch als Produzentin fungierte, spielt routiniert den netten, sympathischen Kumpel, mit dem man Pferde stehlen kann. Das Highlight des Films aber ist Hugh Grant in der Rolle des reichen, liebenswerten Schnösels. Wie in "Bridget Jones" mimt er den selbstverliebten Chef, nur diesmal garniert mit einer gehörigen Portion Großer-Jungen-Charme aus "About A Boy". Das Drehbuch von Regie-Neuling Marc Lawrence hält besonders für ihn einige wirklich hinreißende Pointen parat. Zum Abspann sollte man übrigens unbedingt sitzen bleiben, da brilliert Grant nochmals als großer Komiker.

(Marita Ingenhoven)

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