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Human Nature - Die Krone der Schöpfung
USA/Frankreich 2001, Laufzeit: 96 Min.
Regie: Michel Gondry
Darsteller: Tim Robbins, Patricia Arquette, Rhys Ifans, Miranda Otto, Robert Forster, Mary Kay Place, Miguel Sandoval, Toby Huss, Peter Dinklage, Rosie Perez

Drei abseits der üblichen Gesellschaftsnormen verortete Außenseiter erkennen während ihrer zivilisatorischen Anpassungsversuche, dass das wahre Glück in der Individualität begründet ist. Absurde Komödie Manchmal treibt die Natur seltsame Blüten, schafft Individuen, die aus Zeit, Raum und Ordnung herausgenommen scheinen, so etwas wie Ausreißer in der Kette der Evolution sind. Von Kopf bis Fuß mit dichtem Haarwuchs überzogen ist Lila (Patricia Arquette) eine solche Außenseiterin, kommt mit dem üblichen Gesellschaftsgefüge nicht zurecht. Also kehrt sie der Zivilisation den Rücken und sucht ihr Glück in der Einsamkeit, wo sie sich ihr Trauma von der Seele schreibt. Nachdem das Buch überraschend zum Bestseller avanciert ist, verlangt das urbane Leben nach ihrer Rückkehr, hält gar eine Liebesgeschichte für sie bereit. In dem schrulligen Wissenschaftler Nathan (Tim Robbins) findet Lila ihre Ergänzung und verwandte Seele. Auf einer gemeinsamen Wanderung stoßen die Beiden auf den Affenmenschen Puff (Rhys Ifans), der sein gesamtes Leben in der Wildnis verbracht hat. Als Nathan und seine Assistentin Gabrielle (Miranda Otto) den Waldmann der Zivilisation zuführen, löst dies eine Reihe äußerst bizarrer Ereignisse aus. Die Triebkraft der Natur und der daraus resultierende menschliche Versuch, jenen Trieb zu unterdrücken bzw. zu kanalisieren, gebiert bei Gondry lediglich Unzufriedenheit und Verdruss, lässt die Figuren trotz Freistramplungsversuch im Objektstatus verharren. So sind Lila, Nathan und Puff nichts weiter als Opfer, die um (göttliche) Erlösung flehen. Im Grunde genommen also eine Passionsgeschichte, die Michel Gondry und Charlie Kaufman unter Beteiligung von Produzent Spike Jonze ("Being John Malkovich") vom Stapel lassen. Erzählt wird sie freilich im Gewand eines absurden Theaterstücks, das subversive Seitenhiebe en masse versprüht, die Schraube jedoch wiederholt überdreht. Während der vor Monatsfrist gestartete Geniestreich "Vergiss mein nicht!" ? ebenfalls von Gondry/Kaufman initiiert ? die Satire lediglich als marginalen Adapter nutzt, verhält es sich bei "Human Nature" genau umgekehrt. Der permanente Wille zur beißenden Ironie endet im Overkill, der die eigentliche Geschichte unter sich begräbt.

(Dietmar Gröbing)

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