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James Bond 007: Diamantenfieber

James Bond 007 - Diamantenfieber
Großbritannien 1971, Laufzeit: 119 Min., FSK 16
Regie: Guy Hamilton
Darsteller: Sean Connery, Jill St. John, Lana Wood, Charles Gray

Connerys Abschiedsvorstellung

Maskerade
"James Bond 007 - Diamantenfieber"
von Guy Hamilton

Wir atmen auf. Das Thema George Lazenby ist ebenso durch wie etwaige Trauerarbeit in Sachen Witwendasein: Sean Connery is back. Ebenso Shirley Bassey, die sich stimmgewaltig zurück meldet und nach „Goldfinger“ ihren zweiten Titelsong beisteuert, der nicht ihr letzter sein wird.

Connery knüpft an seine Performance an, bleibt elegant zynisch. Zugleich wirkt er kompromissloser, die Zweikämpfe sind rauer, und auch den Damen wird bei Bedarf mal wieder eine gelangt. Vor allem aber bewahrt man der Figur Stil, Witz und Charme. „Ein hübsches kleines Nichts, das Sie da beinahe anhaben“, murmelt 007 ins hübsche kleine Nichts von Tiffany Case (Jill St. John), die dem unwiderstehlichen Agenten diesmal zur Seite liegt.

Die Maskerade bildet ein amüsantes Leitmotiv: Bond reist als Peter Franks von Amsterdam nach Las Vegas, Blofeld (Charles Gray) legt sich Doppelgänger zu, Tiffany Case schlüpft in ihrem Appartement im Sekundentakt in neue Identitäten. Die gemeinen Handlanger bedürfen diesmal keiner phantastischen Fähigkeiten, um nachhaltig in Erinnerung zu bleiben. Tödlich, aber menschlich. Mr. Wint & Mr. Hyde sind zynisch, gemein und stockschwul, ihre weiblichen Pendants Bambi und Klopfer nähern sich der Doppelnull lebensbedrohlich artistisch. Und Q heißt in der Synchronisation immer noch „Ku“.

„Goldfinger“-Regisseur Guy Hamilton spendet frischen Wind, der Film findet den Rhythmus wieder, den man im letzten Abenteuer verloren hatte. Zu Ausfällen innerhalb der Agentenserie wird es künftig immer wieder kommen („Der Mann mit dem Goldenen Colt“, „Der Hauch des Todes“, „Die Welt ist nicht genug“, „Ein Quantum Trost“). Ein verlässlicher Jojo-Effekt, der zum Glück immer wieder Referenzwerke nach sich zieht.

„Diamantenfieber“ ist guter Durchschnitt und bildet für Sean Connery die endgültige Abschiedsvorstellung von den offiziellen 007-Filmen. Am Alter wird es nicht liegen, Connerys Nachfolger ist drei Jahre älter: Roger Moore wird die nächsten sieben Abenteuer bestreiten und James Bond schelmisch britisch durch die 70er und in die 80er Jahre führen.

„The End of ‚Diamonds are forever‘. James Bond will return in ‚Live and let die‘“

(Hartmut Ernst)

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