Solo: A Star Wars Story
USA 2018, Laufzeit: 135 Min., FSK 12
Regie: Ron Howard
Darsteller: Alden Ehrenreich, Emilia Clarke, Donald Glover, Woody Harrelson
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Star Wars-Spin Off
Outlaw
„Solo: A Star Wars Story” von Ron Howard
Wie schon in „Rogue One“ bekommen wir auch in diesem Spin-Off zum Einstieg weder gelbe Lettern vorgeblättert noch die Star Wars-Hymne auf die Ohren. Das war in „Rogue One“ noch eine Überraschung, wobei die Erwartungshaltung durch einen kurzen, frechen Tusch angeheizt blieb. Dies gelingt hier nicht. Komponist John Powell führt diesmal den Taktstock, und so beeindruckend er anderswo agiert (die „Bourne“-Reihe), wirkt er hier tendenziell fehlbesetzt. Und so kann auch er nicht verhindern, dass sich der Beginn von „Solo“ als ein einziger Downer gestaltet. Sowohl im Hinblick auf die Story als auf das Star Wars-Gefühl, von dem wir eigentlich erwarten, dass es uns vom ersten Bild an abholt.
Das Gute daran: Es kann nur besser werden. Und das wird es. Anfangs wähnt man sich in „Blade Runner“ ohne Regen und Vangelis: Han (Alden Ehrenreich) ist auf der Flucht durch die Straßen entlang maroder Hochhauskomplexe, unterwegs gabelt er seine große Liebe auf: Qi’ra (Emilia Clarke, Daenery Targaryen aus „Game of Thrones“). Am Ende der Jagd wird das verliebte Gaunerpaar getrennt, Han vom Imperium unter dem Namen Solo rekrutiert, drei Jahre vergehen, und das Abenteuer beginnt. Ein Abenteuer, in dem Han eigentlich bloß sein Mädchen wiedertreffen will. Was er nicht weiß ist, dass wir wissen möchten, wie er Chewy kennenlernt, Lando Calrissian begegnet und wie er ihm den Falcon streitig macht.
Drehbuchautor Lawrence Kasdan, der bereits für die Episoden V, VI und VII verantwortlich zeichnete, hat gemeinsam mit seinem Junior, Jonathan Kasdan, eine Story ausgetüftelt, die zum einen erzählt, wie alles zusammen kam. Zugleich gelingt ihnen ein interessanter Überbau, der weiter ausholt. Letzterer macht bereits neugierig auf die Fortsetzung, und da ist es eigentlich verwunderlich, dass in diesen ersten Solo-Ritt schon alles reingepackt wurde, was der Fan über Solos Vergangenheit wissen will, so als gäb’s kein Morgen.
Nach dem Fehlstart bekommt der Streifen zunehmend Drive, Alden Ehrenreich verkörpert die Figur gelungen lässig, Paul Bettany (Vision aus den „Avengers“) ist ein super Schurke, die Dialoge machen Spaß, die Zitate schießen – über 007 und „Flucht in Ketten“ – genresprengend und Regisseur Ron Howard („Splash“, „Apollo 13“, „Sakrileg“, „Rush“) setzt souverän auf Tempo und hält alles gut zusammen. Insgesamt mag das dem einen oder anderen was albern erscheinen mit Riesenkraken in Space und Plapper-Humanoiden. Aber am Ende dürften alle gut versorgt und vor allem wieder eingetaucht sein.
(Hartmut Ernst)
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