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The Gathering
USA/Großbritannien 2003, Laufzeit: 92 Min., FSK 12
Regie: Brian Gilbert
Darsteller: Christina Ricci, Kerry Fox, Stephen Dillane, Ioan Gruffudd, Simon Russell Beale, Robert Hardy, Harry Forrester, Peter McNamara, Mark Bagnall, Clare Bloomer, Mackenzie Crook, Richard Evans, Roy Evans, Paul Hamilton, Jason Morell, Fenella Norman

Durch einen Autounfall ihres Gedächtnisses beraubt, fungiert eine US-Bürgerin im ländlichen Großbritannien künftig als Medium und bringt schließlich Licht in die Geschehnisse um ein geheimnisvolles Fresko. Horrorfilm, der spannende Unterhaltung bietet. Des einen Leid ist des anderen Freud. Durch die Folgen eines Unglücks, bei dem ein junges Paar ums Leben kommt, wird in einer britischen Kleinstadt eine aus dem ersten Jahrhundert stammende Kirche freigelegt. Ein Fresko, das die Kreuzigung Christi aus ungewöhnlicher Perspektive darstellt, erregt schon bald das Interesse des Kunstexperten Simon Kirkman (Stephen Dillane). Statt des Antlitzes Jesu sieht man lediglich eine Gruppe von Menschen, die der Tat beiwohnen und sich an ihr zu ergötzen scheinen. Während dessen fährt Simons Frau Marion (Kerry Fox) auf einer entlegenen Nebenstraße die junge amerikanische Rucksacktouristin Cassie (Christina Ricci) an. Äußerlich ohne Blessuren davon gekommen, büßt Cassie jedoch die Erinnerung an ihr früheres Leben ein, was mit einem schmerzhaften Selbstfindungsprozess verbunden ist. Auch nachdem sie die Bekanntschaft des Reisenden Dan Blakeley (Ioan Gruffodd) gemacht hat, wird Cassie immer wieder von Halluzinationen und Visionen heimgesucht, die zunächst keine endgültige Deutung zulassen. Ebenso scheinen fortwährend geheimnisvolle Personen Cassie zu verfolgen ­ eben jene Gestalten, die auf dem Kirchenfresko zu sehen sind und die sich unabhängig von Zeit und Raum zu bewegen vermögen. Steht der Menschheit eine neue Katastrophe bevor oder finden die Vorgänge nur in Cassies Kopf statt? Nicht ungeschickt in der dramaturgischen Entwicklung sowie in seiner ausgeklügelten Bildgestaltung, markiert "The Gathering" ein recht gelungenes Exempel im aktuellen Endzeit-Horror-Fundus der Verleihfirmen. Ganz im Gegensatz zu vergleichbaren Genreprodukten entwickelt sich der Schrecken hier schrittweise und sanft, auf Geisterbahneffekte wird fast durchgängig verzichtet. Dennoch stört die Erkenntnis, dass es wieder einmal einem amerikanischen Individuum obliegt, die auf britischen Territorium stattfindenden Geschehnisse zu deuten und zu entschlüsseln. Die unterschwellige Propagierung der mentalen Überlegenheit des US-Geistes gegenüber der europäischen Seele sorgt für einen schalen Beigeschmack und führt zu einer partiellen Schmälerung des Sehvergnügens.

(Dietmar Gröbing)

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