Tigerland
USA 2000
Regie: Joel Schumacher
Darsteller: Colin Farrell, Clifton Collins jr., Thomas Guiry, Shea Whigham, Russell Richardson, Cole Hauser
?Morgen, Ihr Luschen!?
juggernaut (162), 07.06.2004
Joel Schumacher ist nicht der Mann, Dinge grundsätzlich in Frage zu stellen. Der militärkritische Ansatz von ?Tigerland? bleibt daher letzten Endes ähnlich halbherzig wie die Darstellung des durchgedrehten Durchschnittsbürgers in ?Falling Down?. Die Hauptfigur in ?Tigerland? ist ein durchaus bekannter Rebellentypus, der aber vor allem deswegen keine Autoritäten respektiert, weil er selbst eine ?geborene Führungsfigur? ist, gleichzeitig aber vor genau dieser Verantwortung immer wieder davon läuft. Und wo lernt er das, dass er so ist? Selbstverständlich bei der Army. Wo er auch Gelegenheit hat, Kameraden eine Menge Gutes zu tun, z.B. indem er ihnen hilft, sich der Wehrpflicht zu entziehen. Und natürlich letzten Endes selbst doch Verantwortung übernimmt und nicht desertiert oder versucht, als ?Verrückter? aussortiert zu werden.
Viel Neues bietet der Film nicht. Den entmenschlichenden Drill in den Vietnam-Ausbildungslagern hat z.B. Kubrick in ?Full Metal Jacket? hinreichend eindrucksvoll dargestellt. Dass es dabei auch unter den eigenen Leuten ?Gute? und ?Böse? gibt, kommt ebenfalls nicht wirklich unerwartet. Positiv erwähnenswert ist indes die gute, damals noch namenlose Besetzung. ?Tigerland? brachte Hauptdarsteller Colin Farrell dann ja auch den Durchbruch. Die grobkörnigen Handkamera-Bilder waren allerdings schon im Jahr 2000 nicht mehr der letzte Schrei. Für einen Blockbuster-Regisseur wie Schumacher mag dieser Film mit seinen reduzierten Mitteln ja eine ausgefallene Stilübung gewesen sein. Den an Dogma, (Semi-)Dokus und Artverwandtes eher gewöhnten Europäer kann man damit aber nicht mehr sonderlich überraschen. Kein schlechter Film, aber eigentlich verzichtbar. Dann doch lieber ?Ausbilder Schmidt?.
Amazon-Bond & beyond
007 ist zum Streaming-Start freigegeben – Vorspann 03/25
Opferbereit gegen das System
Dokumentarfilm „Algier – Hauptstadt der Revolutionäre“ im Essener KWI – Film 02/25
Früher war mehr Kino
Führung durch die Essener Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ für trailer-Leser:innen
Aus unterschiedlichen Galaxien
Im Februar starten Biopics über Bob Dylan und Maria Callas – Vorspann 02/25
Ungeschönt aufs Leben blicken
32. blicke-Filmfestival in Bochums Endstation Kino – Film 01/25
Das Licht
Start: 20.3.2025
The Last Showgirl
Start: 20.3.2025
I Like Movies
Start: 27.3.2025
The End
Start: 27.3.2025
Parthenope
Start: 10.4.2025
Oslo Stories: Liebe
Start: 17.4.2025
Quiet Life
Start: 24.4.2025
Toxic
Start: 24.4.2025
Volveréis – Ein fast klassischer Liebesfilm
Start: 1.5.2025
Oslo Stories: Träume
Start: 8.5.2025
Wenn das Licht zerbricht
Start: 8.5.2025
Zwischen Helden- und Glückssuche
Die Kinotrends des Jahres – Vorspann 01/25
Schund und Vergnügen
„Guilty Christmas Pleasures: Weihnachtsfilme“ im Filmstudio Glückauf Essen – Foyer 12/24
Oslo Stories: Sehnsucht
Start: 22.5.2025
Das Kanu des Manitu
Start: 14.8.2025
„Das Ruhrgebietspublikum ist ehrlich und dankbar“
Oliver Flothkötter über „Glückauf – Film ab!“ und Kino im Ruhrgebiet – Interview 12/24
Besuchen Sie Europa
Die Studie Made in Europe und ihre Folgen – Vorspann 12/24
Tron: Ares
Start: 9.10.2025
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum