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Tödlicher Umweg
Österreich/ Großbritannien/ Deutschland 2003, Laufzeit: 91 Min., FSK 12
Regie: Curt M. Faudon
Darsteller: Ken Duken, Eva Hassmann, Sebastian Koch, Michou Friesz, August Schmölzer, Manfred Lukas-Luderer, Rosie Alvarez, Grant Russel, Susanna Wohlsein

Ein junger Schauspieler verirrt sich in einem zugeschneiten Bergdorf und wird zum Hauptverdächtigen in einem Mordfall. Beim Versuch, seine Unschuld zu beweisen, gerät er zunehmend in die Fänge skurriler Dorfbewohner. Rasant-klaustrophobische Thrillerkost aus deutschsprachigen Landen Frohen Mutes fährt Nachwuchsdarsteller Adrian durchs österreichische Winterland gen München, wo er einem Casting am bevorstehenden Morgen entgegenfiebert. Doch es kommt anders: Unversehens sitzt eine Blondine in seinem Benz, ihr Liebhaber nimmt die Verfolgung auf und stellt Adrian mit quietschenden Reifen, so dass die Frau wieder die Autos wechselt. Irritiert gerät Adrian an eine Umleitung, die ihn fernab der Hauptstraße in die einbrechende Dunkelheit führt, wo er am Straßenrand auf ein verunglücktes Fahrzeug gerät, in dem ein Verletzter blutet. Im nahe gelegenen Dorf ruft er den Ortspolizisten zu Hilfe, doch der Unfallort ist bei ihrer Rückkehr vereinsamt. Die Leiche taucht schließlich doch noch auf, ebenso das mysteriöse Pärchen, das Adrians Aussagen widerruft, so dass der schließlich mächtig in der Klemme steckt. Und aus dem verschneiten Dorf gibt es kein EntrinnenÖ Die Ausgangslage ist genreklassisch, jedoch ungewohnt für ein deutsch-österreichisches Set: Länder, in denen durchschnittlich 170 Menschen pro Quadratkilometer leben, bieten ? anders als Vorbilder wie die USA ? wenig Raum für einen Thriller, der den Helden großräumig von der Zivilisation abschottet und einer Hand voll Menschen ausliefert. Regisseur Curt Faudon wagt das Spiel und überrascht mit weiteren Einfällen, die an dieser Stelle noch nicht preisgegeben werden dürfen. Faudon hält sich offensichtlich an amerikanische Vorbilder (kleinere Rollen sind sogar holprig synchronisiert!), sowohl in der rasanten Bildgestaltung als auch inhaltlich, wo gelegentlich die Logik auf der Strecke bleibt. Aber das ist auch nicht Voraussetzung: Spannend bleibt der Thriller bis zum Ende. Und wenn hier und dort die Darsteller unmotiviert und am Drehbuch vorbei zu agieren scheinen ? auch das gehört zum Spiel des Films und gibt keinen Punkteabzug. Und wer das nun nicht ganz versteht, sollte die Kritik nach dem Besuch des Films noch einmal lesen ...

(Hartmut Ernst)

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