What a Man
Deutschland 2011, Laufzeit: 95 Min., FSK 12
Regie: Matthias Schweighöfer
Darsteller: Sibel Kekilli, Matthias Schweighöfer, Elyas M'Barek, Mavie Hörbiger, Gregor Schlattmann
Romantische Komödie
Til Schweighöfer
„What a man“ von Matthias Schweighöfer
Ist Matthias Schweighöfer (Jahrgang 1981) der nächste Til Schweiger (1963)? In „Zweiohrküken“ und „Keinohrhasen“ noch Deutschlands Macho-Charmeur Nummer Eins untergeordnet, hat Schweighöfer seine Lehren aus Schweigers romantischen Erfolgskomödien gezogen und das Rezept für seine erste Regie-Arbeit übernommen: Pubertierende Erwachsene, die Lovestory gebettet zwischen frechem Humor und unbeholfenem TV-Klamauk, die Nebenrollen durchsetzt von Prominenz und Stereotypen, die Geschichte von mit Kuschelrock unterlegten Zeitlupen-Clips gestreckt. Nicht zu vergessen die geerdete Frau an der Seite des Helden, für deren Besetzung Schweiger mit Nora Tschirner ebenso ein gutes Händchen hatte wie Schweighöfer mit Sibel Kekilli („Gegen die Wand“, „Die Fremde“).
Der Erfolg dieses Schablonen-Films scheint also vorprogrammiert – und doch besteht zwischen den beiden deutschen Leinwandstars ein grundlegender Unterschied: Schweighöfer ist kein Macho! Zumindest inszeniert er sich nicht so, Schweighöfer spielt hier nämlich den Anti-Mann namens Alex. Ein treudoofer Liebmensch, der seiner untreuen Freundin und dem Lauf der Dinge insgesamt unbedarft ergeben ist. Einer der glaubt, alles zu haben, aber nur, weil er nicht weiß was er will. Wann also ist ein Mann ein Mann? Genau: Wenn er weiß, was er will. Und wann ist eine romantische Komödie eine romantische Komödie? Wenn man weiß, wie’s geht. Schweiger und Schweighöfer wissen es. Und beweisen, dass die männliche Hauptrolle, ob Macho oder Loser, grundsätzlich austauschbar ist, solange sie nur charmant ist und ihr Deutschlands Kinobesucherinnen zu Füßen liegen.
Beruhigend ist derweil, dass Til Schweiger nicht nur weiß was er will, sondern inzwischen auch, was er kann - und sich darauf beschränkt: auf romantische Komödien. Da ist Schweighöfer („Kammerflimmern“, „Der rote Baron“) vielseitiger. Und vielversprechender. Ob das zukünftig auch für seine Regieleistungen gilt, wird sich zeigen. "What a man" ist eine gelungene Fingerübung.
(Hartmut Ernst)
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