Es gibt 541 Beiträge von Kinokeule
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17.09.2007
Dieser deutsche Krimi, der meist in Düsseldorf spielt, hebt sich erstaunlich aus dem ansonsten genreüblichen Tatort Niveau aus Deutschland ab. Eine verzwickte, immer spannende Geschichte wurde auch bildtechnisch gut umgesetzt.
Die Einführung der Personen erfolgt vorsichtig und die Story entwickelt sich langsam, aber intensiv. Spätestens mit dem Entführungsfall ist die Spannung aber kaum noch auszuhalten. Knaup und Jännicke als ehemalige Freunde rasen wie zwei ICE aufeinander zu. Die Schluss-Szene mit der Gondel im Karwendel Gebirge zählt zu den Action Highlights des deutschen Kinos.
Im Nachtrag wird noch einiges an Erklärungen geliefert, so dass ein stimmiges und logisches Ende erzielt wurde.
Man kann lediglich das Werkeln der SEK Beamten in einigen Szenen in Frage stellen. Was allerdings äußerst unangenehm auffällt, ist die miese Tonqualität des Filmes, der das Verständnis für die ohnehin komplizierte Story erschwert.
(4 Sterne)
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13.09.2007
Das ?Bourne Ultimatum? ist intelligentes Hochgeschwindigkeitskino von der ersten bis zur letzten Minute. Der Film ist eine einzige Verfolgungsjagd und Hatz und hebt das moderne Actionkino auf eine neue Stufe. Weniger durch spektakuläre Stunts als durch einen überbordenden Realismus und einem nicht bekanntem Stakkatotempo wird geglänzt.
Zum ersten Mal empfand ich die wackelnde Handkamera als Stilmittel hier angebracht. Als Zuschauer wird man automatisch Teil der Jagd oder unsichtbarer Beobachter im Versteck.
Wieder hat Bourne es mit meist unsichtbaren Feinden zu tun. Das Überwachungsszenario ist schockierend, wenngleich ich anzweifele, dass Überwachungskameras in London vom CIA gesteuert werden können.
Am Ende liegt Bourne im Wasser des East Rivers und wird von unten gefilmt. Somit schließt sich der Kreis mit der identischen Anfangsszene des ersten Teils. Seine Identität ist entschlüsselt, er kann zur Ruhe finden und Robert Ludlum ist schon lange tot. Aber letztendlich keine Gründe einen 4. Teil zu drehen. Mir wärs recht.
(5 Sterne)
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13.09.2007
Wie schon im Erstling ?Devils Backbone? scheint der Mexikaner sein Faible für das Spanien im 2. Weltkrieg gefunden zu haben.
Überschaubare Handlungsorte trennen nur vordergründig das draußen und das drinnen. Hier die hoffnungslose Lage mit dem fiesen Hauptmann, dort die Fantasiewelt der Anne Frank. Aber genauso wie die wirkliche und die Traumwelt bei Kindern (und Psychoten) häufig untrennbar ist, begegnen sich beide Seiten immer wieder. Auch in Pans Welt geht es dabei mitunter fürchterlich zu, wovon z.B. der Berg von Kinderschuhen bei dem Augenmonster erzählt. Am Ende betritt Anne Frank endgültig ihre Traumwelt, in dem sie dem Faun scheinbar widerspricht und ihren kleinen Bruder verschont.
Der Film ist angefüllt mit Symbolismus (die Uhr, das sich selbst schreibende Buch usw.), der vielfältige Deutungen ermöglicht und einen einfachen Zugang versperrt. Ein einfaches, hoffnungsvolles Ende wird nicht geboten. Der Kampf Gut gegen Böse geht munter weiter.
(4 Sterne)
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12.09.2007
Der Filmproduzent Gene Hackman liegt im Sterben. Seine Frau Susan Sarandon hat ein Verhältnis mit dem Detektiv Paul Newman, der als eine Art Mamsell im Haushalt der beiden lebt.
Der Exmann von Sarandon ist vor 20 Jahren spurlos verschwunden. Jetzt tauchen Erpresser bei Hackman auf und Newman soll diese in die Schranken weisen.
Dann springt noch überflüssigerweise Reese Witherspoon desöfteren oben ohne durchs Bild und James Garner spielt den Bösewicht mit Prostataproblemen.
Der Film bietet allerhand ehemalige Stars auf. Die Story ist aber nicht wirklich fesselnd.
(2 Sterne)
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12.09.2007
Der 17-jährige Jason nuckelt gerne an seinem Daumen. Sein Vater ist selbst nie erwachsen geworden, die Mutter (hoch geschätzte Tilda Swinton) frustriert. Das führt schon mal zu Übersprungshandlungen.
Als es mit den Mädels und in der Schule nicht mehr so recht läuft, werden Jason Psychopharmaka verschrieben, die er freudig einwirft. Kurze Zeit später wird er zum Musterschüler und löst alle seine angeblichen Probleme in Nullkommanichts und wird zum glücklichen Menschen. Bis hierhin fand ich es sehr interessant.
Warum er dann plötzlich aufhört, die bunten Pillen zu schlucken, die angeblich wie Speed wirken, bleibt unklar. Ebenso, warum er zu kiffen anfängt, was ja bekanntlich den entgegen gewirkten Effekt bewirkt.
Apropos Speed: In einer Nebenrolle ist Keanu Reeves als spinnerter Zahnarzt zu sehen.
Im zweiten Teil verläuft sich der Film immer mehr. Nichts wirklich Spannendes geschieht mehr. Es wird etwas herumphilosophiert und dem Film soll eine Botschaft aufgesetzt werden. Lebe dein Leben ganz spontan (DU Darfst!) und stehe zu deinen Schwächen.
Und am End herrscht an allen Problemstellen Wohlgefallen. Und das ganz ohne Drogen.
(3 Sterne)
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10.09.2007
Heroin, Illegale Wetten, Pornografie, Spielsucht?.. Dieser namenlose Lieutenant lässt wirklich nichts aus. Der mit Abstand kaputteste Cop der Filmgeschichte wird von Harvey Keitel mit Bravour verkörpert. Genial die Verkehrskontrolle mit Masturbation und das während des ganzen Films aus dem Off kommentierte Baseball Finale (Best of 7).
Erst als seine Ermittlungen ihn in eine Kirche führen, kommt es zu einer Art ?Erleuchtung?. Sein Elend wird ihm klar, aber auch die Ausweglosigkeit der Situation. Am Ende versucht er sich in einer guten Handlung, die aber auch gründlich schiefgeht.
(4 Sterne)
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10.09.2007
Was passiert, wenn die Amerikaner (von mir aus auch die UNO) kommen um die ?Ordnung? wieder herzustellen ist eine gute Idee für einen Film. Man sollte sich von den Söldnern wohl nicht zu viel erwarten und dieser Film beschreibt, wie sie schnell überfordert sind und für die Bevölkerung letztendlich ebenso eine Gefahr darstellen wie die Infizierten. Sehr schnell müssen die Soldaten ihren eigenen Arsch retten und da mutet es verblüffend an, wenn ein Scharfschütze völlig sinnlos seine Einheit verlässt um alleine gegen die Virulanten zu kämpfen. Aber jeder Film braucht ja seine vermeidlichen Helden.
Wie in dem ganzen Wirrwarr und der Panik die Kleinfamilie immer wieder zueinanderfindet ist genauso eine Schwäche des Drehbuches. Spannend hingegen die Flucht aus dem Landhaus und somit leider nur die erste Viertelstunde.
Rasante Schnitte und hektische Kamerabewegungen sind mittlerweile genreüblich und lassen wieder mal mehr erahnen als erkennen. Die Musik ist oft melodielos und penetrant, aber stets langweilig. Die Schauspieler hinterließen keinen sonderlichen Eindruck.
Insgesamt enttäuschte mich der Streifen. Der 1. Teil war noch recht innovativ und gradlinig. Hier gibt es hingegen nur dürftige Hausmannskost.
(2 Sterne)
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06.09.2007
Sehr positiv, wenn auch deutsche Filmmacher versuchen, einen ambitionierten Thriller in Szene zu setzen. Hier wird storymäßig und bildtechnisch am großen Rad gedreht. International ist angesagt. Globale Vermarktung inklusive. Leider ist das Massenmörder-Genre seit ?Schweigen der Lämmer? so was von tot, dass selbst der in meinen Augen verfehlte ?Sieben? daran nichts ändern konnte.
?Antikörper? kokettiert massiv mit der Nähe zu den Lämmern. Selbstreflexion kann ja eine gute Sache sein, aber hier wird doch etwas zu arg kopiert, als das man lustig darüber hinwegsehen kann.
Jeder nicht allzu unbedarfte Zuschauer findet natürlich schnell heraus, wer hier der Täter ist. Auch sind mir die Dorfbewohner teilweise zu holzschnittartig gezeichnet. Besonders die trantütige Ehefrau nervt nach kürzester Zeit. Daumen hoch allerdings für den charismatischen Andre Hennicke und Heinz Hoenig (möge seine Leber unkaputtbar sein).
(3 Sterne)
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05.09.2007
Herrlich trashige Klamotte aus dem Dunstkreis der 68?er. Die sehr heiße Uschi Obermeier und ihre 3 coolen Freundinnen machen sich auf die Jagd nach Männern. Dabei benutzen sie in der Hauptsache Pistolen und Sprengstoff. Erinnert sehr stark an ?Death Proof? von Tarantino. Hippie-Soundtrack und weiße Lackstiefel runden das Bild ab.
Die 4 Killermiezen werden als gefühllose Slackerinnen dargestellt. Da ist es bis zum ersten Mord nicht mehr weit. Äußert sich hier Kritik an der neuen Generation und kann Liebe vor dem Morden schützen?
Handwerklich unter aller Kanone, bezieht der Film seinen Charme aus dem Rückblick. 4 gut aussehende Frauen basteln an einer Bombe und erschießen Männer auf offener Straße. Na, dass ist doch schon fast prophetisch zu nennen. Der Film hat mich sehr amüsiert.
(4 Sterne)
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28.08.2007
Bound ist eine tolle, kleine Krimigroteske, die mit einer der aufregendsten lesbischen Sexszenen der jüngeren Filmgeschichte aufwartet. Danach nimmt der Film rasante Fahrt auf, wobei das weitgehend unbekannte Ensemble sehr zu gefallen weiß. Besonders die beiden Hauptdarstellerinnen überzeugen, auch wenn die Synchronstimme von ?Violet? zunächst gewöhnungsbedürftig ist.
Der recht einfache Plan zum Klau der Mafiagelder geht natürlich nicht reibungslos ab und immer mehr Akteure beißen ins Gras. Die Story ist einfallsreich und mit einigen optischen Gimmicks aufgepeppt. Danach kam Matrix.
(4 Sterne)
Schund und Vergnügen
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